Thema Ordensfrauen im Kurier und Die Presse am Sonntag
Titelseite im Kurier am Sonntag
"Warum Nonne? Trotz Kirchenkrise treten junge Frauen in Orden ein. Was sie bewegt. Worauf sie verzichten. Und was sie zu den Missbrauchsvorwürfen sagen." Mit dieser Ankündigung werden die Leserinnen und Leser des Kurier am Sonntag neugierig gemacht. Seite 11 und 12 stellen sich in Gesprächen am Freitag Sr. Ida Vorel von den Franziskanierinnen in Vöcklabruck, Präsidentin Sr. Beatrix Mayrhofer von den Armen Schulschwestern in Wien und Sr. Ruth Pucher von den Missionarinnen Christi in Wien. "Wir sind keine armen Tschapperln" hält die Überschrift die grundsätzliche Ausrichtung der Recherche fest. Aus den Gesprächen spürt man die Freude am Ordensleben gepaart mit großem Realtiätssinn: "Es kann ein erfülltes Leben sein. Und es kann ziemlich schiefgehen." Pucher große Parallelen zu anderen Lebensentwürfen wie die Ehe. Mayrhofer macht die große Veränderung zugänglich, in der die Kirche gerade steht. Sie weiß viel über Missbrauch in der Kirche, über den "alltäglichen geringschätzigen Umgang mit Frauen" und die Schlechterstellung von Frauen in der Kirche. Sie weiß von Erfahrungen zu berichten, dass sie als Habit-Trägerin auf der Straße angepöblet wird. Gerade die konsumgetriebene Gesellschaft kann aber die tiefen Fragen des Lebens nicht beantworten: "Es ist wohl die Suche nach Gemeinschaft und Spiritualität, die Menschen dazu bringt, in einen Orden einzutrefen."
Die Seite 11 und Seite 12 in hoher Auflösung (Kurier am Sonntag)
Pucher und Vorel schildern der Redakteurin in schöner Offenheit, wie sie zu ihrem jeweilige Orden gekommen sind. Beide haben sich behutsam angnähert und dann erkannt, dass das ihr Leben sein kann. Pucher ist heute in verschiedenen Feldern wie Kulturvermittlung und Ordensentwicklung tätig. Vorel arbeitet in einem Hort und einer Wohngemeinschaft für Frauen in Notsituationen. Die 25-jährige lebensfrohe Vorel hat über "Kloster auf Zeit" zu den Franziskanerinnen in Vöcklabruck gefunden. Der Sinn des Lebens? "Natürlich überlege ich, wo mein Platz in der Welt ist. Aber was danach kommt, das weiß ich."
Gott ist weiblich und männlich
"Das unbekannte Leben von Ordensfrauen" titelt die Presse am Sonntag. Durch das Thema sekxueller Missbrauch rücken nun Ordensfrauen in den Fokus. "Drei Frauen berichten aus ihrem Alltag und erklären, was sich zwischen den Geschlechtern ändern müsste." Die Provinzleiterin Sr. Cordula Kreinecker von den Barmherzigen Schwestern, Sr. Joanna Jimin Lee von den Missionarinnen Christi und Sr. Christa Petra von den Steyler Missionsschwestern treffen sich zu einem gemeinsamen Gespräch mit der Redakteurin Karin Schuh. "Seit #MeToo im Gang ist, wächst auch das Bewusstsein in unserer Kirche." Besprochen wurden auch die Klischees über Ordensfrauen: "Das Klischee der Ordensfrau - ein frommes Wesen, am liebsten selbstlos, dienend." Die drei selbstbewussten und ungeschminkt sprechenden Ordensfrauen vermitteln hier das Gegenteil. Sie sprechen von Rollenbildern und einer echten Hingabe. Auch darüber, dass sich in der Kirche alles um den Klerus dreht. Das ist auch bei den Leuten tief verankert. Sie lassen keinen Zweifel, dass sie theologisch und praktisch einfach weiter sind. Gott hat den Menschen zu seinem Abbild gemacht, als Frau und Mann. "Gott ist mänlich und weiblich. diese Dimension entdecken wir, aber wenn man zu wenig davon hört, verliert man den Anschluss und die Kirche auch die Menschen. Und das ist um der Sache willen schade." Gut, dass sich Qualitätsmedien sich um das Thema annehmen und das Leben von Ordensfrauen weit jenseits von Klischees erzählen.
Der Artikel in hoher Auflösung (Die Presse am Sonntag)
Artikel im Kurier vom 17. Feber 2019
Aritkel in Die Presse am Sonntag vom 17. Feber 2019
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