Neuer Stiftshof: Stift Wilhering will ein Ort der Gastfreundschaft sein
P. Justin Nowak als Gastmeister, der Künstler Wilhelm Scherübl, Abt Reinhold Dessl und Altlandeshauptmann Josef Pühringer freuen sich über die gelungene Gestaltung des Stiftshofes.
Foto in Druckqualität (Credit: fkaineder)
„Gott ist nicht einzufangen in Lehrsätzen, Dogmen oder mathematischen Formeln. Gott ist vielmehr Wirksamkeit und ein lebendiges Kommunikationsgeschehen. Heute, am Dreifaltigkeitssonntag, bedenken wir, dass die Liebe Gottes in Jesus Fleisch geworden ist und im heiligen Geist unter uns wirkt.“ Abt Reinhold Dessl erinnerte an die Erfahrung und Wirklichkeit, wenn Liebe geteilt wird, dass sie nicht weniger, sondern mehr wird. Er erinnerte die zahlreichen Besucherinnen und Besucher an ein Bild, dass der Ordensgründer der Zisterzienser Bernhard von Clairvaux verwendet hat: „Sei kein Kanal, sondern sei wie eine Schale, die sich selbst füllen lässt und dann überfließt zu den Anderen. Seien wir ein lebendiges Auffangbecken für die Liebe Gottes.“ Und Dessl verwies auf den Ordensgründer, der schon zu seiner Zeit ganz aktuell festhielt: „Wir haben in der Kirche zu wenige Schalen und zu viele Kanäle.“
Blick aus dem Atelier von Balduin Sulzer
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Orte der Gastfreundschaft
Der seit sechs Jahren im Amt wirkende Abt in Anlehnung an den Dreifaltigkeitssonntag: „Lassen wir uns hineinziehen in das lebendige Kommunikationsgeschehen Gottes und schaffen wir Orte der Gastfreundschaft, seien wir ein Ort dieser Gastfreundschaft. Der hl. Benedikt hat uns in die Regel geschrieben, dass uns in den Gästen Christus entgegenkommt. Der offene und neu gestaltete Hof mit den neuen Räumlichkeiten des Benediktsaales, der Klosterpforte mit Shop und Cafe sollen das ermöglichen.“ Dessl verwies auf die drei Schlüsselbegriffe und -wirklichkeiten, die den Hof prägen und ausmachen: Natur – Kultur – Religion: „Natur, Kultur und Religion begegnen hier einander und bilden den Raum der Spiritualität. Gerade Religion trennt nie, sondern verbindet. Lasst uns daher eine besondere Kultur der Achtsamkeit und des wachen Hinhörens entwickeln und Raum geben. Denn Gott selbst ist lebendige Kommunikation.“
Abt Reinhold geht segnend durch den Hof und alle neuen Räumlichkeiten
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Abt Reinhold Dessl mit Kinder beim "Scherüblring"
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Reduzierte Gestaltung
Für das Land Oberösterreich nahm Altlandeshauptmann Josef Pühringer an den Feierlichkeiten teil. Er betonte in seinem Grußwort: „Das Stift Wilhering ist mit dieser Neugestaltung zu einer besonderen Visitenkarte für ganz Oberösterreich geworden.“ Pühringer sieht eine neue Öffnung: „Dieser neue Hof und die Räumlichkeiten sind ein Zeichen für eine neue Öffnung hin zu den Menschen, an der Spiritualität und der Lebenserfahrung des Klosters teilzunehmen. Menschen suchen heute Nähe, Orientierung und Geborgenheit. Genau dort liegen die Chancen der Klöster und Ordensgemeinschaften.“ Pühringer verwies nicht nur auf die Bedeutung des Stiftes im Kulturellen oder in der Bildung, „sondern auch in Hinblick auf das spirituelle Leben und das Mönchsleben selber“. Von Architektenseite und der Gartenplanung her wurde betont, „dass es Ziel war, den Hof sehr reduziert zu gestalten, gut durchsichtig zu machen und regional zu bestücken“. Gerade der Meierhof wird durch die neuen Funktionalitäten zum „Ort der Gastfreundschaft weiterentwickelt“.
Bischof Manfred Scheuer segnet das renovierte Turmkreuz
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Am Nachmittag des besonderen Festtages für das Stift Wilhering hat Bischof Manfred Scheuer das neu renovierte Turmkreuz gesegnet. Unter großer Anteilnahme wurde es aufgezogen und auf die Spitze des sanierten Turmes wieder „eingesteckt“.
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