Salzburg: Aufregung um Übergriffe gegen Ordensmann
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So wurde der Ordensmann, der aus dem westafrikanischen Togo stammt, beim Joggen im Sommer erstmals von einem Autolenker verfolgt, vergangenen Woche passierte es zum zweiten Mal; wieder beim Joggen, wieder in Morzg in unmittelbarer Nähe des Pfarrhofes. Derselbe Mann habe ihn wieder mit dem Auto verfolgt und verbal attackiert, so P. Laurent gegenüber dem ORF.
Der Lenker habe dann selbst die Polizei gerufen und den Ordensmann bezichtigt, bei einer Häusersiedlung zu spionieren. Innerhalb weniger Minuten sei ein Streifenwagen mit drei Polizisten eingetroffen. Die Beamten überprüften die Identität des Priesters und zogen wieder ab.
"Wenn ich jetzt durch diese Straße gehe, habe ich immer wieder Angst. Und das tut mir weh. Wo bleibt die Würde der Menschen?", zitierte der ORF P. Laurent. Auch der Pfarrer vom Pfarrverband Salzburg Mitte-Süd, Alois Dürlinger, zeigte sich betroffen und sprach u.a. von "aggressivem Rassismus".
Gegenüber "Kathpress" bekräftigte Dürlinger am Dienstag den Vorwurf, auch wenn der betroffene Salzburger inzwischen abstreitet, dass er aus rassistischen Gründen so gehandelt hat und mit dem Anwalt droht, wenn der Vorwurf aufrecht bleibt. Er wäre der erste, der die Vorwürfe zurücknehmen würde, sollten sie sich als unbegründet herausstellen, so der Pfarrer. Die Geschehnisse würden aber eine andere Sprache sprechen, so Dürlinger, der von "Aggressivität" und "Unterstellungen übelster Manier" gegenüber P. Laurent sprach. Der Pfarrer steht jedenfalls voll hinter P. Laurent, "den die Sache aber schon sehr mitgenommen hat".
Die Steyler Missionare zeigten sich via Facebook betroffen von den Vorfällen, hoben zugleich aber lobend hervor, dass P. Laurent wenigstens Rückhalt in seiner Pfarre habe. Nachsatz: "Wie viele Menschen in Österreich erleben rassistische Beschimpfungen und haben diesen Rückhalt nicht?" P. Laurent (39) arbeitet seit einem Jahr als Priester in Salzburg und promoviert parallel an der Universität Salzburg, zuvor war er vier Jahre Kooperator in Bischofshofen.
Quelle: kathpress