Tag des geweihten Lebens in der Diözese St. Pölten
Die Lichterprozession durch den Kreuzgang des Stift Lilienfeld war ein Höhepunkt der "Feier zum Tag des Geweihten Lebens". (c) Melanie Kudla
Abt Pius Maurer und seine Mitbrüder vom Stift Lilienfeld konnten ab 13 Uhr etwa 60 Ordensleute aus den verschiedenen Ordensgemeinschaften aus der Diözese St. Pölten begrüßen: Barmherzige Schwestern vom hl. Vinzenz von Paul aus Maria Anzbach, Benediktiner vom Stift Altenburg, Stift Göttweig, Stift Melk und Stift Seitenstetten, Franziskanerinnen aus Amstetten, Hainstetten und Langenlois, Salesianer aus Amstetten, Schwestern vom Göttlichen Erlöser aus Gleiss, Schwestern der Gemeinschaft Ancillae Domini aus Neustadtl, Schwestern aus der Gemeinschaft Familie Mariens aus Hürm, Brüder und Schwestern der Gemeinschaft der Seligpreisungen aus Maria Langegg.
Buntes Programm
Der Ordenstag begann um 13.30 Uhr mit Führungen durch das Stift Lilienfeld, gehalten von den beiden jüngsten Mitbrüdern des Stiftes Frater Hermann und Frater Nikolaus. Abt Pius führte durch die Gemäldegalerie, während die Stiftsarchivarin Dr.in Irene Rabl das Archiv präsentierte. Um etwa 15 Uhr hielt Abt em. Christian Haidinger einen Vortrag zum Thema "einfach.gemeinsam.wach – Schritte in die Zukunft der Orden". Er erwähnte dabei Eindrücke, die er während des 2. Vatikanischen Konzils als Student in Rom von der Konzilsatmosphäre erlebt hatte.
Auch weitere Details aus seiner Biographie ließ er in den Vortrag miteinfließen sowie einzelne Erfahrungen, die er von seiner Zeit als Vorsitzender der Superiorenkonferenz der männlichen Ordensgemeinschaften Österreichs (2013-2019) gesammelt hat. Er erklärte das Motto der Ordensgemeinschaften "einfach.gemeinsam.wach", das in den Jahren 2019 bis 2021 besonders hervorgehoben wird und eine sprachliche Neupositionierung der Evanglischen Räte "arm.keusch.gehorsam" ist.
Abt.em Haidinger machten den Ordensleuten Mut, Herausforderungen zu meistern. (c) Melanie Kudla
Altabt Haidinger gab den Ordensleuten einige Impulse mit, trotz eines weitverbreiteten Nachwuchsmangels voll Hoffnung in die Zukunft zu blicken. Er wies darauf hin, dass sich immer wieder auch neue Arbeitsfelder für Ordensgemeinschaften ergeben. Und er würdigte die sehr wertvoll gewordene Zusammenarbeit mit engagierten Laien, die als Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Ordensgemeinschaften oft auch Träger von geistlichen Traditionen einzelner Ordensgemeinschaften würden. Er beendete seinen Vortrag mit einigen Gedanken zu einem Zitat von Papst Franziskus an die Ordensleute:
"Dankbar auf die Vergangenheit schauen, die Gegenwart mit Leidenschaft leben, die Zukunft voll Hoffnung ergreifen".
Gemeinsames Feiern
Nach dem Vortrag gab es für die Teilnehmer des diözesanen Ordenstages Gelegenheit, einander im Gespräch auszutauschen. Danach feierten sie im Kapitelsaal des Stiftes Lilienfeld gemeinsam eine feierliche Vesper. Abt Pius vom Stift Lilienfeld wies auf den Welttag des Geweihten Lebens hin, den die katholische Kirche jährlich am 2. Februar, am Fest "Darstellung des Herrn", begeht. Er machte deutlich, dass die Darbringung des neugeborenen Jesus an Gott auch im Zusammenhang mit der Ordensprofess und der Haltung der Hingabe im Ordensleben gesehen werden kann. Er wies auf die beiden biblischen Gestalten Simeon und Hanna hin, die als betende Menschen voll Hoffnung Christus ersehnten und damit Vorbilder für Ordensleute sein können.
Gemeinsame Vesper im Kapitelsaal. (c) Melanie Kudla
Er erwähnte, dass Christus in der biblischen Perikope zum Fest "Darstellung des Herrn" vom greisen Simeon als Licht bezeichnet wird. Auch die Ordensleute hätten die Berufung, Licht in der Welt zu sein. Nach diesen Worten begann die stimmungsvolle Lichterprozession durch den mittelalterlichen Kreuzgang des Stiftes Lilienfeld. Etwa 70 Ordensleute zogen singend und betend mit Kerzen in der Hand durch den Kreuzgang.
Nach der Liturgie klang der Ordenstag mit einer Jause und einem gemütlichen Beisammensein aus.
[emayr]