Fastenserie von Martin Werlen in den Kirchenzeitungen
Zukünftiger Probst von St. Gerold und beliebter Autor: P. Martin Werlen OSB begleitet die LeserInnen der Kirchenzeitungen mit einer Serie durch die Fastenzeit. (c) Sankt Gerold
Was in schwierigen Lebenssituationen trägt, darüber hat der Ordensmann bereits in der aktuellen Ausgabe von Kirchenzeitungen gesprochen. Gerade in "durchkreuzten Lebenswegen" könne entdeckt werden, "dass Glaube Leben ist und keine Theorie, kein System, keine Dogmatik".
Was es heißt, wenn das Leben durchkreuzt wird, weiß der Ordensmann aus eigener Erfahrung. Bei einem Sportunfall im Jahr 2012 erlitt er einen Schädelbruch und eine Hirnblutung und konnte daraufhin einige Zeit nicht sprechen. "Man weiß auf einmal, was dieses Durchkreuztsein heißt. Es kommt immer unerwartet. Das macht es auch so schwer, damit umzugehen", so P. Werlen.
Ein Gebet hilft
Geholfen habe ihm, seine Lage im Gebet vor Gott zu bringen. "Für mich ist es damals ganz wichtig gewesen, diese Not im stillen Gebet vor Gott zu tragen. In dem Moment stellte ich mich und schrie innerlich die Verzweiflung hinaus zu dem, dem ich letztlich vertrauen kann."
Sich der Situation zu stellen und diese vor Gott zu bringen, habe ihn schließlich entlastet. Das empfiehlt er auch seinen Lesern, denn in der Annahme liege schließlich auch eine Chance. "Wenn ich mich nur auflehne, dann verzweifle ich, denn ich habe keine Chance, etwas aktiv dagegen zu tun. Wenn wir uns aber den Durchkreuzungen stellen, dann kann etwas Großartiges daraus entstehen, das wir uns nie vorgestellt hätten. Der Glaube hilft dabei."
Die Annahme entlaste und mache es auch wieder möglich, "dass neue Kreativität ins Spiel kommt und etwas anders passiert". Fixiere man sich nur auf das, was nun nicht mehr geht, bleibe das, was in dieser Situation geschenkt wurde, verborgen.
Gottvertrauen
Diese Erfahrung sei allerdings nicht programmierbar und könne letztlich nur als Geschenk angenommen werden. "Loslassen und mich Gott anvertrauen. Solange ich das, was schiefgeht, umklammere, bin ich nicht frei, beschenkt zu werden", so der Ordensmann.
Ab 16. August wird P. Werlen die Propstei St. Gerold leiten. In seiner neuen Funktion ist es ihm ein Anliegen, "dass dieser Ort vermehrt eine Reformzelle in der Kirche wird, wo wir den Glauben neu entdecken dürfen in der Situation der Zeit, in der wir heute sind". Er wolle die Menschen dazu einladen, die Freude des Evangeliums zu erleben.
Quelle: Kathpress
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[elisabethmayr]