Papst erinnert an Ordensfrauen, die ihr Leben riskieren
Das Mutterhaus der österreichischen Provinz der Barmherzigen Schwestern befindet sich in Wien Gumpendorf. (c) www.barmherzigeschwestern-wien.at
Neun Monate vor dem Fest der Geburt des Herrn feiert die Kirche das Fest der Verkündigung. Es ist jener Gedenktag, an dem der Erzengel Gabriel zu Maria gesandt wurde und ihr verkündete, dass sie die Mutter des Messias sein würde. Zu Beginn der Frühmesse in der päpstlichen Residenz Santa Marta gedachte der Papst Ordensschwestern, die sich um Kranke kümmern. Einige von ihnen waren an diesem Mittwoch in der Kapelle anwesend.
„Heute, am Fest der Menschwerdung des Herrn, sind die Schwestern der Nächstenliebe des heiligen Vinzenz von Paul, die seit 98 Jahren den Dienst in dem sogenannten ,Dispensario von Santa Marta´ im Vatikan leiten, hier in der Heiligen Messe und erneuern ihre Gelübde zusammen mit ihren Schwestern in allen Teilen der Welt. Ich möchte heute in der Heiligen Messe für sie beten, für die Kongregation, die immer für die Kranken, die Ärmsten arbeitet, und für alle Schwestern, die derzeit arbeiten, die sich um die Kranken kümmern, ihr Leben riskieren und ihr Leben geben.“
Papst Franziskus gedachte aller Ordensschwestern, die ihr Leben den Kranken und den Armen widmen. Und in diesen Tagen der Coronavirus-Notlage gebe es dafür viele Beispiele, so der Papst.
Hilfseinrichtung im Vatikan für bedürftigte Familien
Das „Dispensario von Santa Marta“ ist eine Hilfseinrichtung für bedürftige Familien in Rom, die im Vatikan ärztliche und materielle Hilfe erhalten. Die Stiftung im Vatikan bietet vor allem Familien mit Kindern in Schwierigkeiten – ohne Unterschied von Ethnie oder Religion – kostenlose medizinische Hilfe an. Neben den Ordensfrauen helfen auch etliche Vatikanmitarbeiter als Freiwillige bei der Unterstützung der Bedürftigen. Es gibt über 50 Helfer, viele von ihnen sind auch Ärzte, die sich täglich abwechseln, um den vinzentinischen Schwestern zu helfen.
In seiner Predigt zeichnete Franziskus das Maria gewidmete Evangelium (Lk 1, 26–38) nach. Der Papst las die ganze biblische Passage erneut vor, in der die Verkündigung durch den Erzengel Gabriel beschrieben wird:
„Der Evangelist Lukas konnte diese Begebenheit nur aus dem Mund der Muttergottes selber kennen gelernt haben. Das heißt also, als wir Lukas zuhörten, hörten wir, wie die Gottesmutter dieses Geheimnis erzählte. Wir stehen vor einem Rätsel, und vielleicht ist es das Beste, wenn wir diese Passage noch einmal lesen und denken, dass es die Gottesmutter war, die sie erzählt hat.“
Was Maria erfahren habe, sei das Geheimnis des Glaubens, sagte der Papst und bat im Anschluss die Ordensschwestern in der Kapelle, ihre Gelübde zu erneuern. In dem Gotteshaus war auch eine Ikone mit der Darstellung des Herrn ausgestellt. Erneut lud der Papst alle zur geistlichen Kommunion ein.
Quelle: Mario Galgano – Vatikanstadt, vatican news
[martin gsellmann]