Deutlicher weniger Wallfahrer in Mariazell
Die Basilika Mariazell ist ein beliebter Wallfahrerort. (c) TVB Mariazellerland
Auch Spendenrückgang
2019 gab es an Wochenenden oft bis zu 20 Gottesdienste für Wallfahrtsgruppen, das habe sich heuer auf fast null reduziert, so P. Michael Staberl OSB. Damit sind auch finanzielle Einbußen verbunden: Die Opferstockspenden gingen um die Hälfte zurück. Im Moment laufe der Betrieb im Normalmodus, sagte Staberl, aber langfristig müsse man die wirtschaftliche Entwicklung im Auge behalten. Auch Kündigungen wären dann nicht ausschließen, "denn wir haben keine Diözese, die hinter uns steht und die Gehälter bezahlt, wir bekommen auch nichts vom Kirchenbeitrag", erläuterte der Benediktiner.
Kaum mehr Pilgergruppen aus dem Ausland
Die Vormittagsgottesdienste für Einzelpilger und Touristen finden in der Basilika derzeit wie gewohnt statt. "Wir dürfen allerdings nicht so viele Leute hineinlassen", schilderte P. Staberl mit Blick auf die bestehenden Corona-Schutzmaßnahmen. Vor allem am Nachmittag seien die Besucherzahlen aber eingebrochen. "Es gibt kaum mehr Wallfahrtsgruppen, die meisten Besucher sind Einzelpilger oder Touristen", so der Superior. Große Ausfälle gibt es insbesondere auch bei Pilgergruppen aus dem Ausland. Auch zahlreiche große Wallfahrten mussten abgesagt werden, darunter die stets Ende August stattfindende Kroatenwallfahrt, zu der neben vielen Burgenlandkroaten auch stets Pilgergruppen aus der Slowakei und Ungarn kommen.
Besucheranzahl schwerer abschätzbar
Hinsichtlich der Infektions-Risiken ist die Basilika Mariazell als großer Pilgerort verglichen mit "normalen" Pfarrkirchen in einer schwierigeren Situation. Anders als in Pfarrgemeinden, wo oft eine relativ gleichbleibende Gruppe die Gottesdienste feiert, könne in Mariazell nie genau gesagt werden, wer wann komme und wie viele Menschen überhaupt kommen, erklärte P. Staberl. Das hat die Diözese Graz-Seckau und die Basilika-Verantwortlichen schon Anfang Juli zum Erlass von Sonderpräventionsmaßnahmen bewogen. So muss in der Basilika nicht nur beim Betreten und Verlassen des Gotteshauses, sondern den ganzen Gottesdienst über ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Auch auf die Mundkommunion wird verzichtet. Hinzu kommen die auch in anderen österreichischen Kirchen geltenden Maßnahmen wie die Verpflichtung zur Einhaltung eines Mindestabstands von einem Meter.
Am 8. September steht in Mariazell das Patroziniumsfest zu Mariä Geburt an. Am Festtag gibt es mehrere Gottesdienste am Vormittag, der traditionelle große, gemeinsame Festgottesdienst muss heuer aber wegen der Corona-Beschränkungen entfallen. Auch die traditionelle Lichterprozession werde "ganz sicher nicht stattfinden" können, so Superior Staberl. Hier könnten die Abstandsregelungen nicht eingehalten werden.
Quelle: Kathpress
[elisabeth mayr]