Neuer Statthalter des Malteserordens gewählt
Der 70-jährige Marco Luzzago ist neuer Statthalter des Malteserordens. (c) malteser.at
Normalerweise dient ein Großmeister des Malteserordens bis zu seinem Lebensende. Doch der 70-jährige Norditaliener Marco Luzzago wurde zunächst einmal nur zum Statthalter gewählt. Damit hat er zwar dieselben Pflichten und Rechte wie ein Großmeister, seine Amtszeit ist aber auf ein Jahr begrenzt. Die Gründe dafür liegen einerseits in den Umständen einer Wahl in Pandemiezeiten, vor allem jedoch in der Verfassungsreform des Ordens. Diese soll, so hofft man, im Laufe des kommenden Jahres abgeschlossen werden.
Die Übergangsleitung unter dem Portugiesen Ruy Goncalo do Valle Peixoto de Villas-Boas hat für das vergangene Wochenende den Staatsrat nach Rom eingeladen. 44 von insgesamt 56 Mitgliedern, unter ihnen zwei Frauen, kamen in die ordenseigene Villa auf den Aventin-Hügel über dem Tiber. Die anderen, so eine Sprecherin des Ordens, seien durch Reisebeschränkungen oder gesundheitliche Gründe behindert.
Pandemie-konforme Veranstaltung: Masken, Desinfektionsmittelspender, Thermoscanner, Tische und Stühle auf Abstand. (c) malteser.at
Weiter Richtung Reform
Der 70-jährige Marco Luzzago stammt aus Brescia. Nach dem Studium der Medizin in Padua und Parma musste er die Leitung familieneigener Unternehmen übernehmen. Dem Orden gehört Luzzago seit 1975 an; 2003 legte er die Ewigen Gelübde ab. Seit 2010 war er ausschließlich für die Kommandantur in der Region Marken tätig. Ab Montag wird Luzzago sich mit gänzlich der weiteren Reform des Ordens widmen müssen.
Bei der Reform ihrer Verfassung und ihres Kodex wollen die Malteser sich vor allem eine zeitgemäßere Leitungsstruktur geben. Jener Teil, der die Organisation als Orden betrifft, muss vom Papst genehmigt werden, anderes nicht. Darüber hinaus sind Reformen in Finanzwesen und Compliance, aber auch bei der Berücksichtigung von Frauen in Entscheidungsfunktionen unterwegs.
Quelle: Kathpress
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[elisabeth mayr]