Gute Medizin funktioniert nur als Teamleistung gut
Schaffbar als Team
Obwohl der Umgang mit Covid-19 beide Häuser an die Grenzen der Belastbarkeit bringe, sind sich die verantwortlichen Leiter der Elisabethinen, Christian Lagger, wie auch Oliver Szmej von den Barmherzigen Brüdern sicher, dass es schaffbar sein wird.
„So eine Pandemie oder ich sage einmal das, was im Krankenhaus davon ankommt, kann nur als Teamleistung bewältigt werden. Wie in der Medizin generell gilt: Gute Medizin funktioniert als Teamleistung gut!“, betont Christian Lagger, langjähriger Geschäftsführer der Elisabethinen.
Neue Isolierstationen
Die Barmherzigen Brüder haben im neuen Gebäudetrakt in der Marschallgasse eine neue Covid-19-Isolierstation mit bis zu 32 Betten eröffnet und die Elisabethinen sind eines der am stärksten versorgenden Häuser in Graz, zur Stunde betreut man dort um die 40 Patient*innen. Gleichzeitig bedeutet das, dass OP-Tätigkeiten reduziert werden, um Pflegepersonal für die Versorgung von Covid-19-Patient*innen frei zu haben: „So wie die Pandemie sich weiter entwickelt, stehen die nächsten Pläne an, weitere Stationen diesbezüglich aufmachen zu müssen und damit andere Bereiche schließen zu müssen. Das heißt, wir stehen vielleicht wieder davor, auch elektive Bereiche wie Operationen und dergleichen, absetzen zu müssen“, analysiert Oliver Szmej warnend die Lage.
Pandemie hat Zusammenwachsen der Teams verstärkt
Das Positive, das beide Direktoren betonen, sei die außergewöhnliche Zusammenarbeit und Bereitschaft der gesamten Teams: „Wenn diese Pandemie etwas verstärkt hat, dann, dass die Zusammenarbeit über Abteilungsgrenzen hinaus massiv gepflegt wurde“, freut sich Lagger über den großen Solidarakt. Auch Szmej freue sich sehr, dass sein Team trotz dieser äußeren Belastung so gut zusammenwachsen konnte.
Seelsorge im Social Distancing
Einen besonderen Wert von Ordensspitälern macht der Fokus auf die Seelsorge aus. Auch dieser Bereich ist in Zeiten des Social Distancings besonders betroffen. „Jemanden zu berühren, jemandem zu zeigen, dass man da ist, hat etwas mit Nähe zu tun und das zeichnet natürlich insbesondere die Seelsorge, insbesondere in Ordenskrankenhäuern, aus“, gibt Szmej zu bedenken. Diese Nähe nicht geben zu können, bedeute für die Mitarbeiter*innen aus dem Bereich der Seelsorge, diese mit noch intensiveren Gesprächen zu kompensieren, um die Patient*innen merken zu lassen, dass sie sich als Ganzes, auch mit ihrer Seele, wohl und geborgen fühlen können.
Hoffnung und Grenzwertigkeit
Die Anspannung und Hoffnung auf ein „Licht am Ende des Tunnels“ sei groß, denn die Gefahr bestehe, dass das Gesundheitsweisen, Stichwort Betten und Personal, in eine grenzwertige Situation komme, so Szmej. Aber man gebe nicht auf, denn schon der Heilige Franziskus habe das Wort geprägt „Zuerst das Notwendige, dann das Mögliche, dann ist auch das Unmögliche möglich.“, ist Lagger zuversichtlich.
[magdalena schauer-burkart]