"Corona ist nicht das ganze Leben"
Es gibt ein Leben vor Corona und danach, das sollten wir uns immer vor Augen halten, so Sr. Christine Rod MC. (c) MSB
„Die Karwoche, das ist für mich immer eine ungeheuer spannende Zeit, jedes Jahr wieder kommt das ganze Leben mit seinen ganzen Lebensdynamiken darin vor", beginnt Sr. Christine. Da gesellt sich Jubel, Freude und Zustimmung zum Alleingelassen werden. Einsam steht gemeinsam, leben dem sterben gegenüber. Das Besondere: „Nicht nur in meinen Leben sondern auch in der Verbindung mit Gott".
Dieses Wechselbad von Befindlichkeiten und Stimmungen spiegelt sich auch in unserem Leben im Coronazeitalter wider. Die Pandemie habe uns im Griff, gleichzeitig könne es aber helfen, zu relativieren, ist Sr. Christine überzeugt und sich vor Augen halten: „Corona ist nicht das ganze Leben, nicht die ganze Wirklichkeit, es gibt ein Leben davor, ein Leben danach." Und vielleicht - so ihre Hoffnung - könne die Gesellschaft daraus auch lernen, nicht mehr rastlos durch die ganze Welt zu fliegen und es damit auf die Spitze zu treiben.
Versuchen zu relativieren
Zu relativieren hilft auch dabei, zu sehen, dass viele Menschen hier im Land in einer geradezu luxuriösen Situation leben, wenig existenziell betroffen und auch gesundheitlich gut davongekommen sind. Auch ihre eigene Coronaerkankung hatte zum Glück einen milden Verlauf. Existenziell für uns als Geselllschaft sei aber, jene ernstzunehmen, denen es durch die Pandemie schlecht geht.
Sie plädiert auch für Verständnis für die Politik: „Ja, vieles hätte besser laufen können, aber gleichzeitig liegen bei den Verantwortlichen seit einem Jahr die Nerven blank, das muss man aushalten können."
Sie hofft, Menschen mögen die Dinge ein Stück weit zurechtzurücken und zu sehen, was möglich oder auch nicht möglich ist.
[elisabeth mayr]