Priesterweihe im Stift Schlierbach
Gemeinsame Freude: Abt Ambros Ebhart (Stift Kremsmünster), P. Stephan Eberhardt, Bischof Manfred Scheuer, Abt Nikolaus Thiel (Stift Schlierbach) und Abt Reinhold Dessl (Stift Wilhering). (c) Jack Haijes
Die Priesterweihe empfing P. Stephan Eberhardt OCist von Diözesanbischof Manfred Scheuer bei einem Festgottesdienst am 11. Juli 2021 in der Stifts- und Pfarrkirche Schlierbach. Mit ihm feierten der Abt von Stift Schlierbach Nikolaus Thiel, Abt Ambros Ebhart vom Stift Kremsmünster, Abt Reinhold Dessl vom Stift Wilhering, Mitbrüder aus dem Stift, die Pfarrgemeinde, Verwandte und Wegbegleiter.
In seiner Predigt ging Bischof Manfred Scheuer auf die Regel des hl. Benedikt ein und betonte, die benediktinische Tradition sei von „Kontinuität und Nachhaltigkeit des Lebens und Betens“ geprägt. Scheuer: „Bei allen Schwierigkeiten, bei allen Krisen und auch Abstürzen wird gebetet, wird der Tag geheiligt, wird Gott gelobt. Es geht nicht darum, dass wir uns in allem gleich wiederfinden, schon gar nicht darum, dass Gott uns einfach eins zu eins so bestätigt, wie wir sind: ‚Ich will so bleiben, wie ich bin.‘ Und der liebe Gott sollte dann sagen: ‚Du darfst.‘ – Es geht darum, dass wir in allem Gott finden und Gott loben.“
Zur Allerheiligenlitanei streckt sich Weihekandidat P. Stephan Eberhardt flach auf dem Boden. (c) Jack Haijes
Die Regel des hl. Benedikt schenke auch eine gute Ordnung der Zeit. Gott gehören Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Der Diözesanbischof: „Wenn Zisterzienser oder Benediktiner ‚Wir‘ sagen, so tun sie das in einer Kommunikationsgemeinschaft von Jahrhunderten. Tradition ist nicht museal, sondern die Form, in der die Glut, der Eifer für das Reich Gottes gelebt und weitergegeben werden. – In der Regel des hl. Benedikt verbirgt sich eine große Aufmerksamkeit für die Gegenwart, für die Gegenwart Gottes im Alltag und in der Arbeit, für die Gegenwart im Anderen, im Gast, im Fremden, im Pilger. Das Leben in der Gegenwart ist Gabe, von Gott geschenkte und gewährte Zeit. – Bei der Zukunft geht es nicht einfach um das Neue, auch nicht um eine Revolution, die alles Bisherige abschaffen und zerstören müsste. Die ‚stabilitas‘ hat sehr viel mit Nachhaltigkeit zu tun. Wirken, Liturgie, Wirtschaften der Zisterzienser und Benediktiner sind nachhaltig und somit zukunftsfähig.“
Die Weihe durch die Handauflegung von Bischof Scheuer. (c) Jack Haijes
Für einen Priester aus dem Zisterzienserorden, so Scheuer, solle die Frage nach Gott im Mittelpunkt des Nachdenkens stehen. „Er ist von Gott, der alle Wirklichkeit bestimmt, angerührt, ergriffen, ja fasziniert. Dabei ist soll er auch ein Existenzdenker sein. Im Angesicht Gottes ist die einmalige Lebensgeschichte wiederzuerkennen und zu verantworten. Es wäre fatal, wenn wichtige Lebensbereiche tabuisiert und ausgeklammert werden, etwa Leid, Schuld, Krankheit oder Tod. Es geht um eine geistige und geistliche Sensibilität, um die Teilnahme am Lebensdrama anderer, um das selbstlose Sich-Hineindenken. Ein Priester sollte vorleben, dass sie von der Gnade und vom Trost Gottes lebt.“
Predigt von Bischof Manfred Scheuer zum Nachlesen:
https://www.dioezese-linz.at/institution/9008/wort/database/4877.html
Die Primizmesse feiert P. Stephan Eberhardt OCist am 25. Juli 2021 um 9.30 Uhr in der Stifts- und Pfarrkirche Schlierbach.
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[elisabeth mayr]