Ausstellung "Aufblättern" noch bis diesen Sonntag zu sehen
P. Anton Bruck führte Iris Forster durch die Ausstellung und durch die Bibliothek. (c) Elisabeth Mayr
Aufblättern
Burgenland feiert im Jahr 2021 sein 100-jähriges Bestehens und seine Zugehörigkeit zu Österreich. Neben der Sonderausstellung in der Burg Güssing haben auch die Franziskaner im Kloster Güssing eine Ausstellung zum Jubiläumsjahr konzipiert, die sonst nicht öffentlich zugänglichen Werke aus der historischen Klosterbibliothek zeigt. In "Aufblättern" - Sehenswertes aus der historischen Franziskanerbibliothek" zeigt das Kloster nun seine wertvoll(st)en historischen Bücher - die frühesten Exemplare datieren zurück ins 13. Jahrhundert.
Initiiert wurde die Ausstellung von Pater Anton Bruck, der in Zusammenarbeit mit Bibliotheks-Wissenschaftlern der Ungarischen Akademie der Wissenschaften auch einen Festband dazu herausgegeben hat.
Die Ausstellung wird im Refektorium des Klosters gezeigt, wobei die Wände mit Leinwänden - bedruckt mit Motiven aus der Bibliothek - geschmückt sind. So entsteht eine Illusion eines Bibliotheksraumes, der somit zur geeigneten Kulisse für die dort ausgestellten Büchern wird.
Highlights der Ausstellung
Das älteste Buch in der Franziskanerbibliothek: Das "Missale Zagrabiensis", eine Pergamenthandschrift aus der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts. (c) Elisabeth Mayr
Das älteste Exemplar der Ausstellung ist das "Missale Zagrabiensis" aus dem 13. Jahrhundert. Die 256 Seiten umfassende Pergamenthandschrift enthält die allgemeinen Messteile und die zum Singen bzw. Rezitieren bestimmten Sätze der Messen zur Jahreszeit. Ursprünglich wurde der Codex für die Kirche in der Diözese Zagreb angefertigt, dürfte aber dann durch die Türkenbedrohung seinen Weg nach Güssing gefunden haben.
Ein botanisches Werk von Christoph Plantin aus der Mitte des 16. Jahrhunderts. (c) Elisabeth Mayr
Die Klosterbibliothek Güssing beherbergt frühe botanische Werke, wobei das berühmteste Buch - Stirpium Nomenclator Pannonicus von Clusius - auf der Hauptausstellung 100 Jahre Burgenland zu sehen ist. In Güssing sind einige Drucke von Christoph Plantin, einem Schüler Clusius, aus dem 16. Jahrhundert ausgestellt .
Anton Koberger druckte die Koberger-Bibel 1483 in Nürnberg. (c) Elisabeth Mayr
Es gibt mehr als 200 Inkunabeln (Frühdrucke bis 1500) in der Bibliothek. Eine davon ist die Koberger-Bibel, die 1483 von Anton Koberger gedruckt wurde. Sie gilt als "schönste deutsche Bibelausgabe bis 1500“.
Öffnungszeiten
Die Ausstellung ist nur mehr noch bis diesen Sonntag, 17. Oktober zu besichtigen.
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 10 bis 12 und 14 bis 17 Uhr.
Im Refektorium des Franziskanerklosters Güssing.
Franziskanerplatz 1
A-7540 Güssing
[elisabeth mayr]