Finissage "Bruder Sonne, Schwester Mond"
P. Sandesh griff bei der Finissage selber zur Gitarre. (c) Quo vadis?
„Diese Schulkarte hat Sandesh umgestaltet. Die Erde schaut uns an, nicht wir haben Anspruch auf sie, sondern sie ist uns ein Gegenüber. In seiner indischen Muttersprache steht Mutter und Vater drauf: Mutter Erde. Ohne sie gibt es uns nicht“, beschriebt Elias van Haaren das größte Werk der Ausstellung. Der Blick des Besuchers, der in den vergangenen Wochen ins Quo vadis? kam, fiel als erstes auf diese große alte Schullandkarte. Dieses Werk gilt als Anfang des Zyklus zum Sonnengesang, welchen Pater Sandesh Manuel im September und Oktober ausgestellt hatte.
Alles ist verbunden
Sandesh Manuel ist Franziskaner und Künstler. Er hat in der Schöpfungszeit zu einer gemalten und gesungenen Reise mit dem Heiligen Franziskus eingeladen. Die Ausstellung "Bruder Sonne, Schwester Mond" umfasste knapp 20 Werke, die die unterschiedlichen Strophen des Sonnengesangs darstellten. „Der Sonnengesang“, erzählte Pater Elias, Mitbruder und Deuter des Werkes, „ist nicht bloß ein Text aus dem Mittelalter, er hat historische Bedeutung und spricht Menschen bis heute an.“ Durch den aktuellen Papst wurde dem Text neue Aufmerksamkeit geschenkt, da er die Enzyklika zur Umweltkrise und darüber hinaus einige Projekte nach „Laudato sì“ benannt hat.
Die Gäste bei der Finissage. (c) Quo vadis?
Die Erde als Mutter und Vater
„In dieser Ausstellung geht es darum, dass wir aufmerksam dafür werden sollten, wie wir diese Umwelt betrachten und was unsere Beziehung zu dieser Welt ist. Diese Welt ist unsere Mutter und wir sollten sie mit Aufmerksamkeit und als etwas Heiliges behandeln“, so Pater Sandesh. Wer im Quo vadis? in den oberen Stock ging, begegnet dort nochmals Bilder von Mutter Erde und Franziskus. „Noch einmal Franziskus“, sagt Pater Elias, „diesmal nur ein Bild, das jedoch alle Farben und Aspekte in sich birgt.“ Eine Zusammenfassung.
Vom Sprechen ins Handeln
Bei der Finissage dankte Lisa Huber, die Leiterin des Quo vadis?, dass es durch seine Werke möglich war, diese Frage nach dem Schutz der Erde und der Achtsamkeit für alles Geschaffenen, zu stellen.
„Als Mitarbeiterin der österreichischen Ordensgemeinschaften spüre ich eine große Dringlichkeit und Bereitschaft, nach Antworten auf den Schrei der Erde und den Schrei der Armen zu antworten.“ Huber ist auch für das internationale Projekt „Laudato sì-Aktionsplattform“ die Ansprechperson in Österreich. Das Projekt des Vatikans lädt dazu ein, ganz konkrete Schritte für eine bessere Welt zu setzen. In Österreich lädt die Aktion "5vor12" ein, mitzumachen.
[elisabeth mayr]