"Jugend – Werte – Religion. Positionierung der VOSÖ in einer sich wandelnden Gesellschaft" – Zu diesem Tagungsthema trafen sich vom 17.-19.3.2022 die Leiter*innen der Bildungseinrichtungen der Vereinigung von Ordensschulen Österreichs (VOSÖ) zur Klausurtagung in Neusiedl am See.
Festgottesdienst im Rahmen der VOSÖ-Klausurtagung in der Basilika Frauenkirchen. (c) Richard Schuster | Fotodownload
In diesem Rahmen fand auch ein Festgottesdienst in der Basilika Frauenkirchen mit anschließender Dankfeier in der Vila Vita in Pamhagen für HR Rudolf Luftensteiner, Sr. Cäcilia Kotzenmacher SDR, P. Erhard Rauch SDS und HRin Maria Habersack statt.
Junge Lebenswelten in Bewegung. Die Zeiten ändern sich, die Jugend auch.
Zwei hochkarätige Tagungsreferent*innen lieferten den Teilnehmer*innen Zündstoff für Gespräche und Diskussionen: Beate Grossegger, Mitbegründerin und Leiterin des Instituts für Jugendkulturforschung in Wien und Walter Prügger, Leiter des Ressorts für Bildung, Kunst und Kultur der Diözese Graz-Seckau. Klimakrise, Covid-19-Pandemie, Ukraine-Krieg: prägende Erfahrungen hinterlassen Spuren im Wertekosmos der Jugend. Vieles ist möglich (sowohl im Guten wie im Schlechten), wenig ist fix: Unsicherheit wächst, stabile Eckpfeiler für Lebensorientierung fehlen oft.
Walter Prügger, Leiter des Ressorts für Bildung, Kunst und Kultur der Diözese Graz-Seckau, lieferte in seinem Vortrag
Zündstoff für Gespräche und Diskussionen. (c) Richard Schuster | Fotodownload
Glaubensvermittlung, die in der heutigen Welt Bestand hat
„Man muss Werte einfach auf ihre Alltagstauglichkeit testen können und dann kann man aus Erfahrung lernen, ob Werte einen guten Zweck erfüllen oder ob sie überholt sind.“
Auf den katholischen Bildungsbereich angewandt bedeuten Jugendzitate wie dieses mehr denn je, dass es einer Glaubensvermittlung bedarf, die in der heutigen Welt Bestand hat, begreif- und erfahrbar wird. Jugendliche heute sind gemäß der Jugendkulturstudie von 2019 grundsätzlich weitgehend religiös distanziert, aber gleichzeitig offen und tolerant anderen Kulturen und Religionen gegenüber. Laut Studie gäbe es drei Gruppen von religiös motivierten Jugendlichen, die mit konkreten Angeboten im Unterricht erreichbar wären:
- „Believing without Belonging“: Glauben, ohne dazuzugehören
- „Belonging without obeying“: Dazugehören, ohne zu gehorchen
- „Belonging without commitment“: Dazugehören, ohne Verpflichtung
Persönlichkeitsentwicklung und Selbstreflexion
Jugendliche heute haben eine geringe Risikobereitschaft, dafür ein hohes Sicherheitsdenken, sie brauchen viel Zuspruch und Zuwendung und mit Blick auf die Zukunft auch die Motivation von außen, sich größere Herausforderungen zuzutrauen, um auch in der künftigen Gesellschaft gestalterisch zu wirken. Es gilt jungen Menschen genug Raum zu geben für Persönlichkeitsentwicklung und Selbstreflexion als Voraussetzung für den Einstieg in einen Werte-Dialog. Es sei zudem entscheidend, dass Eigeninitiativen von Jugendlichen im Bereich Solidarität und sozialer Verantwortung wie zum Beispiel Hilfsangebote für ältere Menschen während des ersten Coronalockdowns oder aktuell Ideen für diverse Ukraine-Sammelaktionen seitens der Pädagog*innen gesehen und unterstützt werden, um die Motivation von Jugendlichen sich einzubringen, zu stärken und fördern. Dieses Wahrnehmen und Raum Geben seien essentielle Übungsschauplätze für ihr künftiges Handeln.
Rudolf Luftensteiner würdigte in seiner Dankesrede die verdienstvollen Leistungen von
Gründerpersönlichkeiten und Personen der ersten Stunde. (c) Richard Schuster | Fotodownload
Projekt Ordensschule hat Zukunft
Rudolf Luftensteiner würdigte in seiner Dankesrede in der Basilika Frauenkirchen die verdienstvollen Leistungen von Gründerpersönlichkeiten und Personen der ersten Stunde der Vereinigung von Ordensschulen Österreichs: P. Leonhard Gregotsch und Sr. Cäcilia Kotzenmacher, die das „Wagnis der VOSÖ“ eingegangen sind, P. Erhard Rauch als wesentlicher Mitentwickler des „Experiments VOSÖ“ in der Funktion als Generalsekretär der Superiorenkonferenz und schließlich Maria Habersack als bisherige Geschäftsführerin, in deren Amtszeit die VOSÖ von 6.600 Kindern und Jugendlichen an 11 Bildungsstandorten auf 11.200 junge Menschen an 17 Standorten gewachsen ist. Habersack habe geholfen, „dass Ordensschulen vitale Lebensorte sind, in denen das Ordenscharisma sichtbar und erfahrbar wird.“
Krönender Abschluss der Klausurtagung war die Dankfeier für HR Rudolf Luftensteiner, HRin Maria Habersack, Sr. Cäcilia Kotzenmacher SDR und
P. Erhard Rauch SDS. (v.l.n.r.). (c) Richard Schuster | Fotodownload
Als Ehrengäste wohnten dem Festgottesdienst und der Dankfeier seitens der Österreichischen Ordenskonferenz Generalsekretärin Sr. Christine Rod, Clemens Paulovics, Leiter des Bereichs Bildung und Ordensschulen, Karin Mayer, Bereichsleiterin für Kultur und Dokumentation, P. Franz Helm SVD, Vizeprovinzial der Steyler Missionare in der Mitte Europas und Rektor des Missionshauses St. Gabriel sowie viele Weggefährt*innen aus dem kirchlichen und öffentlichen Bildungsbereich bei.
So vielfältig wie die VOSÖ war auch der Facettenreichtum der Darbietungen aller Bildungseinrichtungen beim Festakt in der Vila Vita in Pamhagen. Sechs Showacts der pädagogischen Leiter*innen aller VOSÖ Kindergärten, Nachmittagseinrichtungen & Horten, Volksschulen, Mittelschulen, Gymnasien & berufsbildenden höheren Schulen sowie der VOSÖ Zentrale sorgten für stimmungs- und humorvolle Unterhaltung.
Rückfragehinweis & Kontakt:
Dr. Regina Ahlgrimm-Siess
Leitung Stabsstelle Kommunikation der VOSÖ
+43 650 800 61 03
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