Franziskanerkloster in Salzburg nach Generalsanierung eröffnet
LH Wilfried Haslauer, Erzbischof Franz Lackner, Provinzialminister P. Fritz Wenigwieser ofm, Bürgermeister Harald Preuner und Finanzkammerdirektor Cornelius Inama. (c) OFM Austria / emf.
Seit 2020 war die Klosteranlage in Salzburger Stadtbezirk St. Peter eine Großbaustelle. Am 18. April, am Ostermontag, wurde das generalsanierte Kloster nun mit einem Festakt eröffnet. Dazu feierte Erzbischof Franz Lackner einen Festgottesdienst. Neben Landeshauptmann Wilfried Haslauer gratulierte auch Bürgermeister Harald Preuner den Brüdern zum gelungenen Umbau.
"Die franziskanische Spiritualität ist die menschlichste aller brüderlichen Auslegungen von geistlichem Lebenswandel", sagte der Erzbischof in seiner Festpredigt. Das sei dem heiligen Franz von Assisi geschuldet, der sich Bruder aller Geschöpfe fühlte, selbst jener Menschen, die ihn auszurauben versuchten.
Erzbischof Franz Lackner stand dem Festgottesdienst vor. (c) OFM/Moritz Windegger
Seit Mai 2020 ist die Klosteranlage im Salzburger Bezirk St. Peter eine Großbaustelle. Die Renovierungsarbeiten waren auch deswegen aufwendig, weil große Teile des Klosters unter Denkmalschutz stehen. Das Bundesdenkmalamt sowie eine Archäologin waren eng in die Sanierungsarbeiten miteinbezogen.
Nach Abschluss der Arbeiten wird neben dem Provinzialat, dem Sitz der österreichischen Franziskanerprovinz, weiterhin eine feste Gruppe an Brüdern die Seelsorge für viele Gläubige versehen.
Im Anschluss an den Gottesdienst segnete Erzbischof Franz Lackner die Räumlichkeiten des neu sanierten Franziskanerklosters. (c) OFM Austria/Beda Puchinger.
"Als sich Maria aus Magdala und die anderen Frauen am Ostermorgen auf dem Weg zum Grab des Herrn gemacht, mussten sie davon ausgehen, dass ihnen ein großer Stein im Weg stehen würde. Sie gingen trotzdem weiter und siehe da: der Stein war weg", sagte Lackner und fügte hinzu: "Wir in der Kirche von heute würden wohl zunächst eine Stein-weg-wälz-Kommission einsetzen. Und erst danach weiter gehen".
Für den Erzbischof ist das Salzburger Franziskanerkloster ein zeitgenössischer "Ort der Auferstehung", wie es das leere Grab oder Emmaus in der Bibel sind: "Von diesem Ort geht viel Segen aus", sagte Lackner. Viele Menschen kämen hierher, weil sie eine Sehnsucht nach Aussprache und Lossprechung haben. Außerdem pflegten die Franziskaner eine spürbare Solidarität mit den Armen und Obdachlosen. Ausdrücklich wies der Erzbischof auf das Hilfswerk der österreichischen Franziskaner, "Franz Hilf", hin, dessen Mitarbeiter sich derzeit vor allem um die Menschen in und aus der Ukraine kümmern.
Selfietime: Erzbischof Franz Lackner mit P. Sandesh Manuel. (c) OFM Austria/Moritz Windegger
Landeshauptmann Haslauer: Werk von großer Strahlkraft
Landeshauptmann Wilfried Haslauer gratulierte den Franziskanern zum gelungenen Bau. Das Kloster, aber vor allem die Franziskanerkirche seien ein besonderer Ort mit einer eindrucksvollen Stimmung: Die Darstellung der Gottesmutter mit dem Kind von Michael Pacher (1435-1498) vermittelten Milde und Güte. Diese beiden Tugenden seien die angemessene Antwort auf Krise und Aggression, sagte der Landehauptmann. Die Franziskaner stünden für eine solche Haltung, eine Haltung der "offenen Zuversicht". Eine solche Haltung bedürfe aber auch einer Behausung: "Dieser Bau des Klosters ist ein Werk von großer Strahlkraft", meinte Haslauer.
Die Renovierungsarbeiten im Franziskanerkloster haben im Mai 2020 gestartet. (c) OFM
Die Franziskaner
Die Franziskanerprovinz in Österreich und Südtirol umfasst 107 Mitbrüder, die in 18 Niederlassungen leben und wirken. Seit 2021 steht ihr der aus Engerwitzdorf (Bezirk Urfahr-Umgebung, OÖ) stammende P. Fritz Wenigwieser als Provinzialminister vor.
Im Zuge der Gegenreformation hat der Salzburger Fürsterzbischof Erzbischof Johann Jakob von Kuen-Belasy (1560–1586) zur geistlichen Erneuerung Franziskaner in die Stadt an der Salzach gerufen. Seit dem Jahr 1583 besteht ein Franziskanerkloster im Bezirk-St.-Peter. Nach dem Anschluss 1938 hoben die Nationalsozialisten das Kloster auf und funktionierten es zum Sitz der Gestapo um. Nach dem Krieg zum Sitz des ORF umfunktioniert, wurde das Kloster 1974 an den Orden zurückgegeben. Seit 1974 leben und wirken wieder Franziskaner im Konvent. Seit 2007 ist es der Sitz der Provinzleitung der österreichischen Franziskaner.
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[elisabeth mayr]