Simmeringer Schwestern zeigen biblische Heilsgeschichten
Die Heilung eines Taubstummen: Effata!, das heißt: Öffne dich! (Mk 7,31-37). (c) ÖOK/Mayr
Heilsames Thema
„Es gibt so viele Geschichten aus der Bibel, die sich mit Heil beschäftigen“, so Sr. Elisabeth Knapp, Leiterin der Schwesterngemeinschaft in Wien-Simmering, über die Ausstellung. „Und in dieser Zeit, die für Menschen oft belastend und voller Krisen ist, kann es gut tun, diese Heilsgeschichten kennenzulernen.“ Es sei also auch eine Ausstellung, die Mut machen möchte.
Sr. Suanna und Sr. Elisabeth führen durch die Ausstellung. (c) ÖOK/Mayr
Acht Szenen zum Heil
In acht Szenen werden Besucher*innen durch das biblische Heilsgeschehen geführt: Die Ausstellung beginnt mit einer Bibelstelle aus dem Alten Testament und wendet sich dann in sechs Szenen dem Neuen Testament zu, bevor in der letzten Szene der Bogen ins Jetzt gespannt wird.
Die Szenen sollen das Heilsgeschehen in der Bibel aus verschiedenen Blickwinkel zeigen, so dass sich jeder/jede, der/die Ausstellung besucht, in einer Szene oder einer Figur wiederfindet. Geht es um persönliche Heilserfahrungen oder um das Bedürfnis, anderen zu helfen? Werde ich getragen oder kann ich tragend für andere sein?
In der zweiten Szene sind wir mit Jesus in den Säulenhallen am Teich Betesda. (c) ÖOK/Mayr
Heilsbotschaften
Jede Szene enthält eine starke Heilsbotschaft, die durch die Figuren lebendig wird. Leid aber auch Heil werden durch die Geschichte hindurch ins Heute getragen und können Balsam sein.
Besucher*innen können die Szenen auf sich wirken lassen oder mit dem bereitgestellten Heft die dazu passende Bibelstelle nachlesen. Im Begleitheft, das von Sr. Gudrun Schellner verfasst wurde, gibt es zu den Szenen auch Textmeditationen sowie Fragen zu dem eigenen „HEILsgeschehen“. Der Wunsch der Schwestern kommt auch im Begleitheft klar zum Ausdruck: "Wir wünschen uns, dass in der Betrachtung der Szenen und im Reflektieren der Texte und Fragen allen das Effata - öffne dich - geschenkt wird."
Die dritte Szene: Heilung braucht die Hilfe anderer. Der Gelähmte wird auf seiner Liege vom Dach zu Jesus hinabgelassen. (c) ÖOK/Mayr
Lebendige Szenen
Nicht nur die Erzählfiguren sondern auch die Umgebung, in die sie gestellt sind, ist liebevoll und detailgenau nachgebaut. Kleine Fische „schwimmen“ im Jordan, Wasserkrüge baumeln von den Wänden der Säulenhalle, auf den Tischen steht Essen und Keramikgeschirr.
Die 7. Szene: Heilung braucht ein vertrauendes Gebet. (c) ÖOK/Mayr
Auch die Figuren werden lebendig: Eine Mutter hält ihr Kind sanft im Arm, während der Vater ihr einen Kuss auf die Stirn gibt. Wir sehen Kinder beim Spielen zu, eines davon blickt neugierig auf Jesu, der das „Effata!“ spricht. Jesus ist in allen Szenen, in der er vorkommt, gleich erkennbar.
Die Figuren stammen Großteils aus der Hand von Sr. Annemarie Holzer und Martina Blacher, die beide auch immer wieder Kurse für das Herstellen Biblischer Erzählfiguren anbieten. Es ist dies bereits die siebte Ausstellung Biblischer Erzählfiguren (LEA), die im Haus der Schwestern gezeigt wird. Sie hätte schon früher gezeigt werden sollen, erzählt Sr. Elisabeth, aber dann kam wie so oft Corona dazwischen.
In der letzten Szene reicht eine Figur in der Ordenstracht der Simmeringer Schwestern einer Patientin eine helfende Hand. (c) ÖOK/Mayr
Mehr Infos:
GeHEILtes Leben – Biblische Heilungsgeschichten
13. bis 30 Juni 2022
Mo.-Fr. 09-11 Uhr, 14-17 Uhr und nach Vereinbarung
Idee und Gestaltung: Sr. Annemarie Holzer, Elisabeth Macher und Sr. Gudrun Schellner
Franziskanische Schwestern von der Schmerzhaften Mutter
Simmeringer Hauptstraße 175
1110 Wien
Öffentlich mit der U3 erreichbar
[elisabeth mayr]