Teresianischer Karmel eröffnet Jubiläumsausstellung
Die Ausstellung befindet sich zurzeit in der Klosterkirche der Karmeliten in Wien, bevor sie dann in die Krypta der Linzer Karmeliten übersiedelt. (c) Karmeliten
Am 16. Juli feierten die Karmeliten das Hochfest "Unsere Liebe Frau vom Berge Karmel", das auch Skapulierfest genannt wird, und eröffneten dabei die neue Ausstellung zum 400-Jahr-Jubiläum "400 Jahre Freundschaft mit Gott". Der Feier ging ein Vortrag von P. Paul Bavakkat, der Prior des Linzer Karmelitenkonvents, voran, der über die Geschichte des Teresianischen Karmel sprach und auch die Ausstellung vorstellte. Diese sei auf den drei Säulen des Teresianischen Karmel aufgebaut: Gemeinschaft-Gott-Gaben.
Besucher*innen bei der Ausstellung. (c) Karmeliten
In Kurzvideos kamen auch die Karmelitinnen zu Wort. Auch die Ordensgründer bzw. Figuren, die den Ordens maßgeblich beeinflusst haben, werden vorgestellt: Teresa von Avila, Johannes vom Kreuz, Thérèse von Lisieux und Edith Stein. Wer mochte, konnte sich auch in einer Freundschaftsbuch eintragen.
Die Ausstellung "400 Jahre Freundschaft mit Gott" kann noch bis zum 15. August in der Klosterkirche des Wiener Karmelitenkonvents besichtigt werden. Danach übersiedelt sie in die Krypta der Karmeliten in Linz, wo sie bis 2. Oktober zugänglich sein wird.
Bei der Messe konnten sich Besucher*innen das Skapulier auflegen lassen. (c) Karmeliten
Nach der Festmesse, bei der Besucher*innen sich das Skapulier auflegen lassen konnten, lud die Ordensgemeinschaft noch zu einer Agape in den Klostergarten.
Geschichte des Ordens
Der Karmel ist ein Reformzweig des Karmelitenordens, der von den Mystikern Teresa von Avila (1515-1582) und Johannes vom Kreuz (1542-1591) begründet und 1593 selbstständig wurde. Als äußeres Zeichen der Reform galten die Hanfsandalen, was den Schwestern und Brüdern der Reform den Namen "Unbeschuhte" Karmelitinnen und Karmeliten gab.
Das erste Kloster in Österreich entstand 1622 in Wien-Leopoldstadt durch eine Stiftung von Kaiser Ferdinand II. und dessen Gemahlin Eleonora. 1783 wurde der Konvent unter Kaiser Joseph II. aufgehoben, konnte sich aber als Karmelitenpfarre bis 1838 halten. Aus den Mitteln des Religionsfonds wurde 1900 ein neues Kloster in Wien-Döbling errichtet.
Zum Teresianischen Karmel in Österreich gehören elf Schwesternklöster in Bärnbach, Gmunden, Graz, Himmelau, Innsbruck, Linz, Maria Jeutendorf, Mariazell, Mayerling, Rankweil und Wien sowie vier Bruderklöster in Graz, Innsbruck, Linz und Wien. Dazu kommen zwei karmelitanische Schwesternkongregationen: die Marienschwestern vom Karmel und die Karmelitinnen vom Göttlichen Herzen Jesu.
Die vier Bruderklöster sind zur "Semiprovinz Österreich zum Hl. Leopold" zusammengeschlossen. Sitz des Provinzialats ist das Kloster in Wien-Döbling.
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[elisabeth mayr]