Lustige, bemerkenswerte Anekdoten gesucht
Bernadette Spitzer ist für die Wiener Kirchenzeitung "Der SONNTAG" sowie für ein Buch stets auf der Suche nach Anekdoten. (c) Der Sonntag
Was genau sucht sie?
Heitere Begebenheiten „rund um die Kirche“. Geschichten, die Sie bei Messen, in der Pfarre, im Pfarrcafé, im Religionsunterricht, in der Klosterschule, in Jungschar- und Jugendgruppen, im Kirchenchor, bei religiösen Familienfeiern usw. erlebt haben. Ebenso Erlebnisse außerhalb des kirchlichen Raums, die einen Bezug zum Glauben oder Religion haben. Es ist egal, wie lange die Begebenheiten zurückliegen. Sie müssen nicht aktuell sein.
Welche Angaben benötigt sie?
Die Geschichte, Ort und Zeit des Geschehens. Wer seinen Namen nicht veröffentlicht haben möchte, wird selbstverständlich anonymisiert. Es gibt keine vorgegebene Länge.
Wie kommen die Geschichten zu ihr?
Bitte um Kontaktaufnahme per E-Mail:anekdoten@dersonntag.at
Freut sich auf Zusendungen: Bernadette Spitzer. (c) Stephan Schönlaub
Beispiel 1: Der göttliche Wecker
Sr. Petra Rosenberger von den Grazer Schulschwestern studierte Englisch. Um ihre Kenntnisse auch in den Ferien zu vertiefen, durfte sie 1976 in Cambridge an einem Sommerkurs teilnehmen. Sie war in einem Studentenheim untergebracht. Zu ihrer Freude wurde jeden Morgen in der katholischen Kirche eine Frühmesse gefeiert. Sie wollte natürlich daran teilnehmen. Leider hatte sie ihren Wecker in der Heimat vergessen. Sie wusste sich allerdings zu helfen, indem sie ihre innere Uhr durch das Abendgebet programmierte: “Lieber Gott! Ich würde morgen sehr gern zur Messe gehen, Wenn du es auch willst, wecke mich bitte rechtzeitig!” Und es klappte! Sie wachte jeden Tag rechtzeitig auf.
Eines Morgens allerdings versagte der “göttliche” Wecker. Als Sr. Petra erwachte, war es heller Tag. “Gott, was bedeutet das?”, fragte sie sich. Sie beschloss, dennoch in die Kirche zu gehen, um dort zu beten. Als sie dort ankam, standen die ihr bereits bekannten Gottesdienstbesucher vor der Tür und sagten ihr: „Der Pfarrer hat verschlafen, er ist gleich da, und dann erst beginnt die Messe“.
(Quelle: Sr. Petra Rosenberger, Generaloberin der Grazer Schulschwestern)
Beispiel 2: Tot über die Stiegen
Ein älterer, lang krank gewesener Priester des Deutschen Ordens verstarb im Ordenshaus in der Wiener Singerstraße. Die Bestattung kam, um ihn abzuholen und legte ihn in den Sarg. So weit, so routiniert. Dann aber stellte sich ein architektonisches Problem. Das Haus aus dem 17. Jahrhundert hatte nur einen kleinen Lift, in den der Sarg nicht passte und daher über die Stiegen getragen werden musste. Die Mitbrüder verabschiedeten den Verstorbenen mit ihrem Gebet und begleiteten den Sarg bis zur Treppe. Da entfuhr einem von ihnen, dem früheren Hochmeister Bruno Platter: „Das ist das erste Mal seit Jahren, dass er zu Fuß geht.“ Der Hintergrund: Der Verstorbene war dafür bekannt, dass er sich zu Lebzeiten besonders wenig und ungern bewegt hat und im Haus stets den Lift nahm. Nachsatz: Sein letzter Fußweg durch das Deutschordenshaus ging ohne Pannen von statten, die Geschichte erzählt man freilich noch immer schmunzelnd.
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[teresa bruckner]