Von 16. bis 18. Jänner 2023 trafen sich rund 80 Schulerhalter:innen und Direktor:innen Katholischer AHS und BMHS zu einem gesamtösterreichischen Symposium im Bildungshaus St. Virgil in Salzburg. Im Fokus der Tagung stand das Thema „Selbstfü(h)rsorge“, denn „wer gut führen will, muss auch gut auf sich selbst achtgeben“.
Clemens Paulovics und Marie-Theres Igrec luden zum gesamtösterreichischen Symposium. (c) ÖOK Download
Gerade in der Coronazeit waren und sind Schulverantwortliche mit weit über Dienstzeiten und -verpflichtungen gehendem persönlichen Einsatz um das Wohlergehen von Mitarbeiter:innen und Schüler:innen bemüht und setzen alles daran Stabilität, Zuversicht und Orientierung zu geben. Die Vielzahl der Aufgaben und Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt, können einen an die Grenzen der Belastbarkeit führen.
Mit theoretischen und praktischen Impulsen erhielten die Teilnehmer:innen konkrete Hinweise zu einem umsichtigen Umgang mit den eigenen Kraftressourcen. Expert:innen aus der Praxis gaben Tipps und Tricks und hilfreiche Anleitungen zur Selbstfü(h)rsorge. „Denn wer nicht auf die eigenen Kraftquellen und Ressourcen achtet, läuft, besonders in Führungsposition, Gefahr, in den Mühlen des Alltags und seiner Anforderungen zerrieben zu werden“, betonte Clemens Paulovics, Bereichsleiter Bildung und Ordensschulen, zu Beginn des Symposiums.
Der umsichtige Umgang der Teilnehmer:innen mit den eigenen Kraftressourcen stand im Fokus des Symposiums. (c) ÖOK Download
Mut und Hoffnung sind die Kraft, die den Wandel gestalten
Gabriele Eder-Cakl, designierte Direktorin des Österreichischen Pastoralinstituts, beleuchtete den christlichen Grundbegriff der Hoffnung und erarbeitete mit den Teilnehmer:innen Methoden zu einer zuversichtlichen Lebenshaltung – sowohl für den beruflichen Schulalltag, als auch für das private Leben. Sie weitete den Blick und zeigte Hoffnungsräume auf. „Mut und Hoffnung sind die Kraft, die den Wandel gestalten“, ist Eder-Cakl überzeugt, denn „die Hoffnung ist in Zeiten eines massiven Wandels das besondere Kennzeichen des Christseins.“ Für den Schulalltag und im Umgang mit Problemen von Schüler:innen darf man sich auch mal Folgendes zu Herzen nehmen: „Wir müssen nicht immer alles sofort lösen, wir können auch mit kleinen Gesten Mut zusprechen.“ Für schwierige Situationen gibt sie den Teilnehmer:innen auf den Weg, dass „wir nicht nicht wachsen können. Selbst in den schwersten Krisen wachsen wir.“ Die Balance im Leben sei wichtig, um den Anforderungen als Führungskraft standhalten zu können. Dafür brauche es auch immer wieder gute Selbstreflexion.
Gabriele Eder-Cakl zeigte in Salzburg Hoffnungsräume auf. (c) ÖOK Download
Anregungen für ein bewusstes Leben im Hier und Jetzt
Aus einer gelebten Spiritualitätspraxis schöpfend gab der Leiter des Europaklosters Gut, Br. Thomas Hessler, Anregungen für ein bewusstes Leben im Hier und Jetzt und zeigte Zugänge zu einer gelebten Spiritualitätspraxis im Alltag auf. Das Spüren des eigenen Körpers durch eine Gehmeditation, Überlegungen zum bewussten Beginnen und Unterbrechen des Arbeitsalltags sowie ein reflektiertes Wahrnehmen der eigenen Führungsrolle waren wesentliche Punkte eines methodisch vielfältigen Nachmittages.
Klärung der eigenen Rolle
Auch die Klärung der eigenen Rolle im Spiegel gegebener Anforderungs- und Führungskonstellationen ist ein wesentlicher Aspekt der Selbstfü(h)rsorge. Der Organisationsentwickler Georg Nuhsbaumer nahm gemeinsam mit den Teilnehmer:innen das Dreieck Schulerhalter – Geschäftsführung – Direktion in den Blick. „Einmal mehr wurde die Bedeutung der Wechselwirkung und positiven Gesprächskultur zwischen Schulerhalter und Direktion bewusst“, so Marie-Theres Igrec, Referentin für katholische Privatschulen des IDA.
Sehr begeistert aufgenommen wurden auch die Exkursionen an die Schule der Herz-Jesu-Missionare (AHS) in Salzburg und an die Schulen der Don-Bosco-Schwestern in Vöcklabruck (BMHS), diese Besuche boten den Teilnehmer:innen viele neue Anregungen.
Zwei Exkursionen sorgten bei den Teilnehmer:innen für Begeisterung. (c) ÖOK Download
Konzipiert und moderiert wurde das Symposium von Clemens Paulovics, Bereichsleiter Bildung und Ordensschulen der Österreichischen Ordenskonferenz, und Marie-Theres Igrec, Referentin für katholische Privatschulen des Interdiözesanen Amts für Unterricht und Erziehung.
Weiterlesen:
[renate magerl]