Halleiner Franziskanerinnen feierten 300. Gründungsjubiläum

Fröhliche Jubelgemeinde: Erzbischof Franz Lackner inmitten der festlich gestimmten Ordensfrauen (c) eds /Hiwa Naqshi
Mit einem Festgottesdienst, zu dem zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter aus Kirche und Gesellschaft in die Halleiner Pfarrkirche gekommen waren, haben die Halleiner Schwestern Franziskanerinnen am vergangenen Sonntag das Jubiläum ihres 300-jährigen Bestehens gefeiert.
Dankbarkeit und Anerkennung
In seiner Predigt wies der Salzburger Erzbischof Franz Lackner auf die Verdienste der Gemeinschaft im Laufe der Jahrhunderte hin und brachte seine Dankbarkeit für die vielfältigen Tätigkeiten der Ordensfrauen, vor allem im schulischen Bereich, zum Ausdruck. „Wir verdanken der Gründerin, dass wir ein Bildungssystem haben, das alle erreicht. Mutter Hyazintha (Theresia) Zechner hat aus ihrer religiösen Motivation heraus die armen Kinder der Stadt im Beten, Lesen, Schreiben, Rechnen und in Handarbeit unterrichtet und ihnen so geholfen, ihren Lebensunterhalt zu verdienen.“
Lackner hob auch das Engagement und den Lebensstil der Gründerin hervor. Sie stammte aus dem angesehenen, reichen Bürgerstand und verwendete bereits mit 15 Jahren ihr Erbteil dafür, ein Haus für arme Kinder und Frauen zu renovieren. „Ihr Lebensdienst ist nicht aus Distanz geschehen. Sie ist glaubwürdig für andere geworden, weil sei selbst arm geworden ist.“ Diese vorbildliche Grundabsicht von Sr. Hyazintha Zechner sei auch nach 300 Jahren noch richtungsweisend und prägend für das Leben und den Auftrag des Ordens. In Bezug auf die aktuelle Situation der Gemeinschaft ermutigte Erzbischof Lackner die Ordensfrauen, nicht den Blick auf die Nöte in der Welt zu verlieren, auch wenn es schwieriger wird: „Auch heute noch gibt es viel Leid und Einsamkeit.“
In Freude und Dankbarkeit verbunden: Die Ordensfrauen mit einem Bild ihrer Ordensgründerin Mutter Hyazintha (Theresia) Zechner (c) eds /Hiwa Naqshi
Neben den Halleiner Schwestern Franziskanerinnen beziehen sich auch die Schulschwestern vom Dritten Orden des Heiligen Franziskus in Wien und die Franziskanerinnen von Amstetten auf Mutter Hyazintha. Auch sie waren gekommen, um mit den Halleiner Schwestern Franziskanerinnen zu feiern.
Beten und helfen
Den Halleiner Schwestern Franziskanerinnen gehören im Land Salzburg 46 Schwestern, in Bolivien und Argentinien je 13 Schwestern an. Die Ordensfrauen in Südamerika arbeiten - entsprechend dem Ursprungscharisma - in Bildungszentren und Heimen für Kinder und Jugendliche. In Österreich ist die Gemeinschaft vorwiegend damit beschäftigt, für die älteren Schwestern zu sorgen. Auch wenn sie körperlich nicht mehr so leistungsfähig sind, übernehmen sie doch auch weiterhin voller Leidenschaft einen speziellen Dienst für die Menschen, der dem Ordenscharisma besonders zu eigen ist: Das Gebet. „Das ist unsere Spezialität – denn als Ordensfrauen suchen wir ständig, uns selbst mit allem, was uns bewegt, mit Gott zu verbinden – das entspricht unserer Weihe an ihn“, erklärt die Oberin der Halleiner Schwestern Franziskanerinnen, Sr. Benedicta Lienbacher.