Aus Sorge um Gottes Schöpfung: Klimastreik am 15.9.2023
Präsenz gefragt: Alle Ordensleute sind dazu aufgerufen, am 15. September ein starkes, gemeinsames Zeichen für die Erhaltung der Schöpfung Gottes zu setzen. (c) unsplash/Mika Baumeister
In einer u.a. von Sr. Anneliese Herzig, Bereichsleiterin „Mission und Soziales“ der Ordensgemeinschaften Österreich, und P. Franz Helm, Rektor des Missionshauses St. Gabriel, unterzeichneten Erklärung rufen mehrere Kirchenvertreter:innen dazu auf, am weltweiten Klimastreik mitzuwirken und gemeinsam, Seite an Seite mit der jungen Generation, ein deutliches öffentliches Zeichen für den Klimaschutz zu setzen.
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Für eine ambitionierte Klimaschutzpolitik
Die gefährliche globale Erderhitzung sei kein Schicksal, heißt es in der Erklärung. Wenn die Regierungen weltweit die großen Hebel dafür in Gang bringen und mit entschlossenem, raschem Klimaschutz beginnen, könne die Erwärmung eingedämmt werden. Beim weltweiten Klimastreik würden zahlreiche Menschen, unterschiedliche Umwelt- und Klimaschutzbewegungen, Religionsgemeinschaften, Jugendorganisationen und viele mehr für eine ambitionierte Klimaschutzpolitik eintreten. Sie würden damit ein öffentliches Zeichen setzen, „dass das Erreichen der Pariser Klimaziele absolut dringend ist“.
Wichtiges Anliegen: Durch den weltweiten Klimawandel ist die Erhaltung der Natur in ernster Gefahr. (c) unsplash/Obaid Awan
Eine Frage der Schöpfungsverantwortung
Sr. Anneliese Herzig ist davon überzeugt, dass es einen Weckruf wie diesen braucht: „Gott will für alle Menschen ein gutes Leben. Um seine Schöpfung zu bewahren, braucht es unbedingt eine Transformation unseres Lebensstils.“ Ins gleiche Horn stößt auch Dominikanerpater Hans Ulrich Steymans, stellvertretender Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Schöpfungsverantwortung, die sich seit 30 Jahren in Umweltarbeit auf christlicher Basis für die nächsten Generationen engagiert: „Es ist nicht zuletzt mit Blick auf die kommenden Generationen enorm wichtig, dass wir uns unserer Schöpfungsverantwortung immer wieder bewusst werden und danach handeln.“ Die Wochen der Schöpfungzeit könnten dabei helfen, „die menschlichen Aktionen zum Naturschutz in der größeren Ordnung des göttlichen Schöpfungsplans zu verankern“.
Die Mitglieder:innen der christlichen Kirchen wollen mit ihrem Engagement die ethische Dimension der Klimakrise unterstreichen, für Klimagerechtigkeit eintreten und ihre Schöpfungsverantwortung konkret wahrnehmen. Der zurecht besorgten Jugend wolle man darüber hinaus signalisieren, dass die Kirchen ihre Forderung nach einer klimagerechten Zukunft unterstützen. „Ihr seid uns nicht egal!“, heißt es in der Erklärung.
Treffpunkt der Religionsgemeinschaften
Beim weltweiten Klimastreik am 15. September 2023 organisiert „Religions For Future Vienna“ um 11.30 Uhr einen Treffpunkt der Religionsgemeinschaften im Innenhof der armenisch-apostolischen Kirche in Wien (3., Kolonitzgasse 11). Vertreterinnen und Vertreter verschiedener religiöser Traditionen werden sich mit dringlichen Botschaften an die Öffentlichkeit wenden, darunter auch Abt Nikolaus Poch vom Schottenstift. Im Anschluss werden sich die Teilnehmer:innen der religiösen Kundgebung dann der allgemeinen Demonstration durch die Wiener Innenstadt anschließen.
Für ein gutes Leben aller: Am weltweiten Klimastreik werden auch alle Religionsgemeinschaften teilnehmen. (c) P. Franz Helm
Um 16 Uhr findet dann zum Abschluss der traditionelle Gottesdienst des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) zur kirchlichen Schöpfungszeit in der Wiener Michaelerkirche (1., Michaelerplatz 5) statt.
„Es ist wichtig, dass wir am 15. September ein starkes, gemeinsames Zeichen für die Erhaltung der Schöpfung Gottes setzen“, appelliert Sr. Anneliese Herzig an alle Ordensleute und deren Weggefährt:innen, an der Kundgebung teilzunehmen.
Ordensinitiativen abseits des Klimastreiks
Auch über den Klimastreik hinaus sind Österreichs Orden in Sachen Umweltschutz höchst aktiv. So setzen u.a. drei Ordensgemeinschaften in Wien unter dem gemeinsamen Motto „Höchste Zeit für die Schöpfung“ aufmerksamkeitsstarke Impulse, um in den kommenden Wochen die Bewahrung der Schöpfung zu thematisieren. Die Angebote der Dominikaner, Franziskaner und Benediktiner reichen vom Lesekreis zum nachsynodalen Schreiben „Querida Amazonia“ von Papst Franziskus, das neue lehramtliche Aussagen zum Eigenwert der Natur enthält, bis zu Vortrags-, Musik- und Gebetsabenden im Klostergarten.
Weiterlesen:
Grundsatzerklärung - Religions for Future
Ordensinitiativen zur Schöpfungszeit
Erklärung der Kirchenvertreter:innen
[markus lahner]