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04. November 2021

Internationale Tagung zur benediktinischen Ordensgeschichte 2021

Mit dem vielfältigen Wirken benediktinischer Bischöfe in der Geschichte befasste sich eine internationale Tagung in der Salzburger Erzabtei Sankt Peter.

Vom 27. bis 29. Oktober 2021 fand in der Erzabtei St. Peter eine von Prof. Andreas Sohn (Sorbonne Universität Paris Nord) organisierte Tagung zum Thema der benediktinischen Ordensgeschichte statt. Renommierte Historiker aus Frankreich, Ungarn, England, Deutschland, der Schweiz und Österreich hielten Vorträge. Die Konferenz gliederte sich in einen mittelalterlichen und einen modernen Teil und behandelte so unterschiedliche Aspekte wie Kirchenrecht, Liturgiegeschichte, zahlreiche Biografien und sogar eine kunsthistorische Studie über die liturgische Kleidung von Mönchen, die in den Bischofsstand aufgestiegen waren.

Teilnehmer der Tagung beim Austausch (c) P. Alkuin Schachenmayr

Erzbischof Lackner hob bei der Tagungseröffnung die Bedeutung der Thematik für Kirche und Gesellschaft, gerade in der aktuellen Situation, hervor. Für Erzabt Birnbacher beleuchte die Tagung die historische Strahlkraft des Mönchtums neu. In seinem Vortrag ging er auf die Geschichte der Abtei Sankt Peter und der Erzdiözese Salzburg im frühen Mittelalter ein und wandte sich verstärkt der Personalunion von Abt und Erzbischof zu, die einer stärker differenzierten Aufgabenverteilung wich.

Den Eröffnungsvortrag hielt der ehemalige Präsident des Europäischen Parlaments, Hans-Gert Pöttering, zum Thema "Mensch - Religion - Europa: Das Benediktinertum und die Europäische Union". Dieser legte dabei ein leidenschaftliches Plädoyer für die wertebasierte europäische Einigung ab und unterstrich den besonderen Stellenwert des Benediktinertums in seiner Vielgestaltigkeit und formgebenden Prägekraft hinsichtlich der Kultur und Geschichte Europas.

Organisator Sohn legte in seiner Einführung dar, dass eine systematisch-chronologische, länder- und periodenübergreifende Synthese zum facettenreichen Phänomen von Benediktinern als Bischöfen bis heute fehle. Erstmals finde eine Tagung hierzu in einer Konzeption statt, die die unterschiedlichen Biografien aus historischen, kunsthistorischen, theologischen und liturgiegeschichtlichen Untersuchungsperspektiven beleuchte. So werde auch "die Mitgestaltung des Werdens Europas durch Benediktiner" erhellt, betonte Sohn.

Der emeritierte Linzer Bischof Maximilian Aichern, zuvor Abt des steirischen Stiftes Sankt Lambrecht, betonte in seinen persönlich gehaltenen Erinnerungen an seine Hirtendienste. Das Vorbild des hl. Benedikt und seine Ordensregel seien für ihn dabei eine Grundlage des Lebens und seiner Arbeit als Priester, als Mönch, als Abt und Bischof gewesen.

(c) P. Alkuin Schachenmayr

Der Alterzabt von Pannonhalma, Asztrik Varszegi, befasste sich mit dem Werdegang und Wirken von Kolos (Claudius) Vaszary (1832-1915), Erzabt von Pannonhalma und Kardinal. Weitere Vorträge widmeten sich u.a. Persönlichkeiten wie Basil Hume (1923-1999), Erzbischof von Westminster und Kardinal, der als Präsident den Rat der Europäischen Bischofskonferenzen leitete; Kardinal Augustinus Mayer (1911-2010) aus der bayerischen Abtei Metten und Viktor Josef Dammertz (1929-2020), der als Erzabt von Sankt Ottilien, Abtprimas der weltweiten benediktinischen Konföderation und Bischof von Augsburg wurde.

Das Symposium "Benediktiner als Bischöfe" ist Teil einer Tagungsreihe, die sich bereits mit den Themen "Benediktiner als Historiker" (2014), "Benediktiner als Päpste" (2016) und "Benediktiner als Gelehrte" (2018) befasst hat. Sämtliche Vorträge sollen in einem eigenen Tagungsband veröffentlicht werden, kündigte Prof. Sohn an.

[Textquellen: www.erzabtei.at, www.kathpress.at]

[Redaktion: Iris Forster]

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