Stift Klosterneuburg zeigt verbannten Naumburger Marienaltar
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Der Naumburger Marienaltar zeigt u.a. eine Petrusfigur mit Baseballkappe. Der außergewöhnliche Altar mit einer turbulenten Geschichte hat nun im Stift Klosterneuburg Exil gefunden. (c) Stift Klosterneuburg / Vereinigte Domstifter / Charlotte Tennler
Der Leipziger Maler hat den ursprünglichen Altaraufsatz, zu den 1517-1519 geschaffenen Flügeltafeln von Lucas Cranach d. Ä. (um 1472-1553), und einer Mitteltafel zeitgenössisch ergänzt. Die Mitteltafel wurde 1541, im Zuge einer bilderfeindlichen Aktion, zerstört und nun von Triegel ersetzt worden.
Ein Altar auf Reisen
Triegel ist dafür bekannt, mit perfekter altmeisterlicher Maltechnik Bilder zu erschaffen, in denen die Motivik der Renaissance mit zeitgenössischen Elementen eine erstaunliche Partnerschaft eingeht. Der Weg des Altars nach Niederösterreich habe sich aus Querelen zwischen Denkmalpflege und den Verantwortlichen des Naumburger Dom ergeben. Als der Altar im Sommer 2022 nach langjährigen Vorarbeiten aufgestellt wurde, seien die Publikumsreaktionen zwar positiv gewesen, der zuständige Unesco-Berichterstatter drohte jedoch mit der Aberkennung des Welterbe-Status. Der Marienaltar würde den Dom, genauer gesagt die "äußerst sensiblen Blickbeziehungen im Westchor" mit seinen weltberühmten Stifterfiguren aus dem 13. Jahrhundert beeinträchtigen, so die Argumentation. Als Lösung wurde der Altar auf Tournee geschickt: dabei machte er bereits Station in Paderborn, nun ist er von Juni bis Dezember 2023 im barocken Marmorsaal des Stiftes Klosterneuburg zu sehen.
Rückseite des Naumburger Marienaltars. (c) Stift Klosterneuburg / Vereinigte Domstifter / Charlotte Tennler
Ausstellung
Juni - Dezember 2023
Im Marmorsaal des Stiftes Klosterneuburg,
3400 Klosterneuburg, Stiftplatz 1
Mehr Informationen
Quelle: Stift Klosterneuburg