Stift St. Florian: Neuigkeiten aus der Grafischen Sammlung
Die zu dichte Lagerung macht eine Entzerrung notwendig. Ein sorgfältiger Umgang mit den Blättern der Grafischen Sammlung im Stift St. Florian ist wichtig und notwendig. © Doris Himmelbauer
Begonnen wurde mit dem Bestand von Zeichnungen des Wiener Malers Anton Schaller (1773–1844). Von den ca. 255, zum Teil sehr großformatigen Zeichnungen, konnten bisher 52 in Passepartouts eingelegt werden. Bevor dies geschah, wurden die Blätter gereinigt, Risse geschlossen, Knicke und Stauchungen geglättet. Diese Arbeiten lagen in der Hand der Papierrestauratorin Patricia Engel. Der Rückenkarton und der Fensterteil mit den Außenmaßen von 70x90 Zentimeter sind säurefrei und von einer Stärke von 2,5 Millimeter. Für jedes Blatt braucht man also einen Platz von 5 Millimeter Höhe.
Das passepartourierte Portrait von Maximilians I. von Albrecht Dürer. Augustiner Chorherr Harald R. Ehrl ist als Kustos für die Grafische Sammlung zuständig. © Doris Himmelbauer
Das Gewicht dieser Passepartouts geht gegen 200 Kilogramm. Daher werden neue Lagerschränke notwendig werden. Ähnliche konservatorische Schritte wurden auch den bedeutenden Barockzeichnungen (Altomonte, Kremser Schmidt, Troger....) und einigen anderen Architekturblättern zuteil. Die Barockzeichnungen und die Grafiken der sogenannten altdeutschen Schule (ca. 650 Stück) sollten, nachdem das Projekt der Schallerzeichnungen abgeschlossen ist, passepartouriert werden.
Die ersten Schaller-Zeichnungen wurden bereits passepartouriert. Die Grafische Sammlung des Klosters umfasst rund 13.000 Werken von Albrecht Dürer bis Pablo Picasso. © privat
Das Stift St. Florian dankt Patricia Engel, die für diese umfassenden, sehr zeitaufwändigen und äußerst genauen Arbeiten im Monat Februar im Stift zu Gast war.
Hubert von Goisern gibt Benefizkonzert im Stift
Außerdem lädt das Stift am 19. Juni 2024 um 20 Uhr (Einlass ab 18.30 Uhr) zu einem besonderen Benefizkonzert mit dem Titel „Hubert von Goisern goes Grafik“ ein. Der renommierte Musiker Hubert von Goisern wird mit seinem Auftritt im einzigarten Ambiente des Stiftskellergartens die dringend benötigte Unterstützung für die Grafische Sammlung des Stifts fördern.
Die Grafische Sammlung des Stifts St. Florian zählt mit 13.000 Blättern zu den großen und bedeutenden in Österreich. Um die wertvollen Werke aus mehreren Jahrhunderten zu erhalten, sind bessere Lagerbedingungen erforderlich. „Es ist mir ein Anliegen, dass dieser Schatz an Grafiken für zukünftige Generationen bewahrt wird“, erklärt Harald R. Ehrl, Augustiner-Chorherr und Kustos des Stifts sowie Veranstalter des Konzerts. Eintrittskarten sind für 70 Euro (Kategorie A) und 50 Euro (Kategorie B) im Stiftsladen sowie im Stiftskeller erhältlich.
Hubert von Goisern gibt am 19. Juni 2024 ein Benefizkonzert im Stift St. Florian. (c) Oskar C. Neubauer
Durch die Einnahmen des Benefizkonzerts erhofft sich das Stift St. Florian die notwendigen Mittel zu beschaffen, um die Lagerbedingungen der Grafischen Sammlung zu verbessern und so einen bedeutenden Beitrag zur Erhaltung dieses kulturellen Erbes zu leisten. Die Chorherren des Stifts planen weiters, die über Jahrhunderte gewachsene Grafiksammlung rundum zu erneuern. Die Werke sollen gereinigt und, wenn nötig, restauriert werden, um sie später einmal der Öffentlichkeit zeigen zu können.
Quelle: Stift St. Florian; Text: Harald R. Ehrl (erschienen in der Ausgabe „florinside“ #29 vom Mai 2024)