Ein Abend unter Maulbertschs Himmel
Maulbertschs Fresken in der Wiener Piaristenkirche (c) Piaristen
Andreas Theiner, der Kurator der Ausstellung „Maulbertsch und die Piaristen“, führte in das Thema ein. Ausgehend vom Leben des Ordensgründers Joseph Calasanz skizzierte er die Geschichte des „Ordens der frommen Schulen“ (Ordo Scholarum Piarum) und führte zu den Beziehungen Franz Anton Maulbertschs zu diesem Orden, den wir in Östereich einfach „die Piaristen“ nennen.
Die Kulturhistorikerin Monika Dachs stellte in einem detailreichen Überblick über die Lebensgeschichte des Künstlers Spekulationen über seine Lehr-, Lern- und Werkgeschichte vor, die bis zu seinem Durchbruch mit den Fresken in Maria Treu kaum dokumentiert ist.
In einer wortgewaltigen Reflexion führte Andreas Gamerith über technische und künstlerische Fakten zum staunenden Blick auf die Kirchenfresken.
Markus Semellikers Orgelimprovisationen umrahmten den Abend und gaben Raum zur inneren Reflexion des Gehörten sowie der Erfahrung des ungewöhnlichen Kirchenraums von Maria Treu, der durch Franz Anton Maulbertschs Geniestreich so einmalig gepägt ist.
Beim anschließenden Empfang im Sommerrefektorium des Piaristenkollegiums konnte der Ausklang unter einem weiteren Deckenfresko des Künstlers genossen werden.
Für Besucher:innen ist die Ausstellung bis Weihnachten offen. Für interessierte Gruppen werden Führungen angeboten. Ein Ausstellungskatalog widmet sich vor allem den Fresken der Basilika Maria Treu und stellt außerdem den Künstler, sein Leben, Umfeld und Werk vor (60 Seiten, broschiert, € 16,–).
Im Rahmen der Ausstellung "Maulbertsch und die Piaristen" wird am 19. Oktober 2024 zu einer Tagesfahrt nach Ungarn zur Besichtigung der Jubiläumsausstellung im Bischofspalast und der Pfarrkirche in Sümeg eingeladen. Anmeldung sind noch möglich.
Quelle und weitere Informationen: Johannes Theiner | www.maulbertsch.at