Kulturelle Entdeckungsreise im Institut Sta. Christiana
Die Schlosskapelle mit einem Gnadenbild der Madonna von Tschenstochau (Polen) aus dem 18. Jahrhundert zählt zum vielfältigen kulturellen Erbe des Instituts Sta. Christiana. (c) Susanne Winkler
Schloss Rodaun mit seiner Parkanlage blickt auf eine bewegte Vergangenheit zurück, die bis ins Mittelalter reicht. Einst Adelssitz, im Barock umgestaltet und später Kloster einer Ordensgemeinschaft, die in Frankreich, in der Nähe von Metz, ihren Ursprung fand.
Bemerkenswerte Kunst entdeckt
Ein Ort mit besonderer historischer Ausstattung, wie etwa die Schlosskapelle mit einem Gnadenbild der Madonna von Tschenstochau (Polen) aus dem 18. Jahrhundert, zählen zum vielfältigen kulturellen Erbe. Im Festsaal des Bildungszentrums, der für verschiedenste Aktivitäten und Anlässe genutzt wird, befindet sich ein seltenes Zeugnis der Sakralkunst der Zwischenkriegszeit, ein Hochaltar entworfen von Architekt Clemens Holzmeister.
Diese bemerkenswerten Schätze wurden im Rahmen einer Beratung durch Karin Mayer, Leiterin des Bereichs Kultur und Dokumentation der Österreichischen Ordenskonferenz, gemeinsam mit Sr. Gabriele Kainz SSC gesichtet. Ihr Ziel: die Sicherung und Verwaltung dieses wertvollen kulturellen Erbes.
Inventarisierungsprojekt erfolgreich umgesetzt
Im Frühjahr 2024 wurde ein umfassendes Projekt zur Inventarisierung der Kunst- und Kulturschätze des Instituts gestartet. Gemeinsam mit den Geschäftsführern des Schulvereins, Florian Bauer und Alfred Hödl, initiierte Sr. Gabriele Kainz dieses Vorhaben.
Freuen sich über das Inventarisierungs-Projekt: Sr. Gabriele Kainz, Alfred Hödl, Florian Bauer, Susanne Barabas und Susanne Winkler (v.l.). (c) ÖOK
Die Wiener Kunsthistorikerin und Restauratorin Susanne Winkler wurde mit dieser verantwortungsvollen Aufgabe betraut. Insgesamt wurden 165 Objekte erfasst – vom Buntglasfenster der Spätrenaissance, barocken Stuckdecken, einem Sessel mit Spielwerk aus dem Historismus bis hin zu Kunsthandwerk der Zwischenkriegszeit. Jeder Gegenstand wurde mit Sorgfalt in Augenschein genommen, fotografisch dokumentiert, vermessen, Material, Technik und Zustand beschrieben.
Wertschätzung des kulturellen Erbes
Sr. Gabriele Kainz ist mit dem Ergebnis sehr zufrieden und sieht das kulturelle Erbe nun mit einem zusätzlichen Mehrwert. Auch Projektmitarbeiterin Susanne Winkler stellte fest: „Die Inventarisierung von Kunstgütern ist immer eine spannende Entdeckungsreise, für mich aber auch für die Ordensmitglieder. Am Ende eines solchen Projekts zeigt sich oft eine neue Wertschätzung des gewohnten Umfelds und ein gesteigertes Interesse an der eigenen Geschichte.“
Das Wohnhaus der Schwestern der Kindheit Jesu und Mariens SSC unter dem Schutz der heiligen Christiana. (c) ÖOK/km
Ein Blick in die Zukunft
Das fertige Inventar, bereitgestellt in einer Datenbank, dient den Verantwortlichen nicht nur als wichtiges Tool zur Verwaltung, sondern auch als Grundlage zur Dokumentation der Ordensgeschichte und ihrem kulturellen Erbe. Sie hilft bei Restaurierungsmaßnahmen und Versicherungsfällen sowie auch der wissenschaftlichen Forschung und für schulische Projekte.
Karin Mayer weiß, dass das kulturelle Erbe in sicheren Händen ist: „Mit der Kombination aus Tradition und Moderne, sakraler Kunst und Bildungsauftrag beweist das Institut Sta. Christiana, wie wertvoll die Bewahrung historischer und kultureller Schätze ist – sowohl für die Gegenwart als auch für kommende Generationen.“