Was bleibt? Erkundungen zwischen Leben und Tod
Spiritualität der Einfachheit, der Demut und des Gebetes: Einblick in die Kapuzinergruft in Wien © ÖOK/emw
Die Grundsteinlegung für das Kapuzinerkloster in Wien erfolgte 1622 und ist seither eng mit der österreichischen Geschichte, besonders mit jener des Herrscherhauses der Habsburger verbunden. Noch heute gelten die Kapuziner als „Hüter“ der Gruft, wenn auch im öffentlichen Bewusstsein die Verbindung zwischen Kapuzinerorden und der Grabkammer mit den zahlreichen sterblichen Überresten von Kaiserinnen und Kaisern und deren Familienangehörigen kaum mehr gegeben ist. So stehen die prunkvoll verzierten Särge in der Kapuzinergruft der Spiritualität der Einfachheit, der Demut und des Gebetes gegenüber. So wie die symbolträchtigen Särge die Geschichte der Habsburger bewahren und sie für zahlreiche interessierte Besucher:innen lebendig vermitteln, so suchen auch die Kapuziner ihr Ordenscharisma für Menschen im 21. Jahrhundert zugänglich zu machen.
Wie können wir heute gedenken? Wem gedenken wir?
Ausgehend von der Frage nach einer zeitgemäßen kollektiven Gedenkkultur wollen wir die individuelle Sehnsucht nach Ewigkeit im Angesicht der Endlichkeit erkunden. Der besondere Veranstaltungsort lädt die Teilnehmenden ein, Symbole, Narrative und Rituale zu suchen, die das Thema Leben und den Tod berühren.
Sehnsucht nach Ewigkeit im Angesicht der Endlichkeit: Trauernde Genie auf dem Sarg von Kaiserin Elisabeth Christine von Braunschweig (*1691, †1750) © ÖOK/emw
Geschichten aus der Praxis eines Kulturwissenschaftlers, Theaterpädagogen, Theologen und Trauerredners werden inspirieren und zeigen, wie das Leben angesichts des Todes sprachlich und kreativ Ausdruck finden kann. Es werden Brücken zum spezifischen Ordenscharisma der Kapuziner geschlagen, das sich im Bild- und Ausstattungsprogramm ihrer Ordenskirche widerspiegelt. Dieses wird mit den Methoden der Kirchenpädagogik erlebbar gemacht und soll allen Teilnehmenden als Inspiration für die eigene Vermittlungsarbeit dienen.
Programm
Montag, 30. Juni 2025
9.30 Uhr: Begrüßung und Hinführung | Veranstaltungsteam
10.30 Uhr: Über den Tod hinaus | Hannes Benedetto Pircher
12.00 Uhr: Mittagsgebet mit den Kapuzinern
anschließend gemeinsames Essen und Pause
13.20 Uhr: Führung in der Kapuzinergruft und Reflexion | Kulturvermittlungsteam der Gruft
15.00 Uhr: Pause
15.30 Uhr: Kirchenpädagogische Impulse | Leitungsteam der ARGE Kulturvermittlung
17.30 Uhr: Ende
Tagungsort
Kapuzinerkloster und Gruft, Tegetthoffstraße 2, 1010 Wien
Veranstalter
- Bereich Kultur und Dokumentation der Österreichischen Ordenskonferenz
- Kapuzinerkloster Wien
- Kapuzinergruft GmbH
Teilnahmebeitrag
€ 40,- inkl. Verpflegung
Anmeldung bis 20. Juni 2025
beim Sekretariat der Österreichischen Ordenskonferenz unter diesem Link
Leben, Tod und Trauer als dominantes Thema: Einblick in die Pietàkapelle der Kapuzinerkirche in Wien © ÖOK/km
Programmflyer mit allen Detailinformationen
Änderungen vorbehalten