1010 Wien
1582 stiftete Königin Elisabeth, die Witwe Karls IX. von Frankreich und Tochter Kaiser Maximilians II., in Wien das Klarissenkloster St. Maria, Königin der Engel. Die ersten Nonnen kamen aus dem Kloster Anger in München. Der wichtigste Teil der wirtschaftlichen Ausstattung war das 1583 einverleibte, ab 1570 verödet gewesene ehemalige Benediktinerinnenkloster Erla (Niederösterreich). 1610 wurde auch das ehemalige Zisterzienserinnenkloster Ybbs (Niederösterreich), das seit 1568 öde lag, dem Königinkloster inkorporiert. 1782 hob Kaiser Joseph II. das Königinkloster auf; die in der Kirche bestatteten Gebeine der Stifterin überführte man in die Fürstengruft von St. Stephan, die Gebäude wurden versteigert. Moritz Graf Fries erwarb die Parzelle Josefsplatz 5, Bräunerstraße 13 und ließ sich auf dieser 1783/1784 ein Palais erbauen (Pallavicinipalais). Die Klosterkirche (Dorotheergasse 18) wurde von der evangelischen Gemeinde A. B.(Lutheraner) erworben und umgestaltet (Eingang nunmehr Dorotheergasse); Reste der Glasgemälde blieben erhalten. Die Parzelle des einstigen Pögl-Hauses wurde geteilt: auf Stallburggasse 1 (Dorotheergasse 16) entstand die Kirche der evangelischen Gemeinde H. B.(Kalviner), auf Stallburggasse 3 (Bräunerstraße 11) wurde 1783 ein Wohnhaus errichtet.
- Felix Czeike (Hg.), Historisches Lexikon Wien (22004), online www.wien.gv.at/wiki
- Aschenbrenner, Lieselotte, St. Maria, Königin der Engel, Wien (1581–1782): Ausbauphasen, Klausur- und Raumkonzepte, funktionale Aufteilung im Klosterkomplex (Dipl.Arb. Univ. Wien 2011).