Kleiner Sensations(wieder)fund eines Theuerdank-Drucks im Deutschordens-Zentralarchiv
Im Jahre 1905 erschien im Feuilleton der Wiener Zeitung ein längerer Artikel von Dr. Karl Fuchs1 über die Übersiedlung und damit einhergehende Neuaufstellung des Zentralarchivs des Deutschen Ordens in Wien und seiner Pretiosen. In diesem Artikel wurde für die dem Archiv angegliederte Bibliothek auch ein erster Druck des „Theuerdank“ aus dem Jahre 1517, schön gebunden und tadellos erhalten,2 besonders hervorgehoben.
Abb. 1: DOZA, Theuerdank, Abb. 115, S.541
Bei dem Theuerdank handelt es sich um eines der außergewöhnlichsten Werke der frühen Druckzeit. Kaiser Maximilian I., der dem neuen Medium Buchdruck äußerst aufgeschlossen gegenüberstand, ließ im Rahmen seines Gedechtnus-Projekts3, zu dem u.a. der Weißkunig, der Freydal, die Ehrenpforte und der Triumphzug gehört, den Theuerdank schreiben und drucken. Dabei mussten die verschiedenen Redakteure und Künstler der Holzschnitte dem Kaiser den Fortschritt ihrer Arbeiten wiederholt vorlegen, sodass Maximilian direkt am Entstehungsprozess beteiligt war, in den er auch nachweislich eingriff und Korrekturen vornahm. Inhaltlich behandelt der Druck die Brautwerbungsfahrt des Ritters Theuerdank zu seiner zukünftigen Gemahlin Königin Ehrenreich, die ihrerseits Theuerdank nach dem Tod ihres Vaters Romreich in ihr Reich gebeten hat. Während dieser Reise zu Ehrenreich versuchen drei verschwörerische Hauptleute Ehrenreichs, Fürwittig, Unfallo und Neidelhart, Theuerdank an der Einreise in das Königreich Ehrenreichs zu hindern, da sie mit der Ankunft Theuerdanks einen Machtverlust fürchten. Dabei geben sie sich Theuerdank zunächst als Hauptleute Ehrenreichs zu erkennen, um ihn im Anschluss durch Täuschung in tödliche Gefahren zu locken. Theuerdank meistert jedoch alle Gefahren und durchschaut schlussendlich auch die Hinterhältigkeit der Hauptleute, sodass diese fliehen müssen. Angekommen am Hofe Ehrenreichs gelingt es den Hauptleuten und ihren Verbündeten, Theuerdank in sechs gefährliche Turnierkämpfe zu führen, in denen Theuerdank abermals das Feld als Sieger verlässt. Im Anschluss erhält Theuerdank zum Zeichen seines Sieges von Ehrenreich die Lorbeerkrone und der Theuerdank begleitende Ehrenhold klagt die Hauptleute bei Ehrenreich an. In einer Gerichtsverhandlung werden diese schließlich zum Tode verurteilt und hingerichtet. Ehrenreich, die Theuerdank auch zur Abwehr der äußeren Feinde herbeigerufen hat, ist von seiner Tatkraft überzeugt, sodass einer Heirat nichts mehr im Wege steht. Ehrenreich knüpft jedoch eine Bedingung an den Vollzug der Ehe. Theuerdank, der alle weltliche Ehre errungen hat, soll auch die göttliche Ehre gewinnen und gegen die in das Reich Ehrenreichs einfallenden Ungläubigen ins Feld ziehen. Nach kurzer Bedenkzeit und der Erscheinung eines Engels mit demselben Auftrag rüstet sich Theuerdank zum Kreuzzug. Dieses vorletzte 117. Kapitel ist jedoch nicht ausgeführt worden und zeigt dem Rezipienten lediglich einen Holzschnitt, auf dem Theuerdank an der Spitze eines Heeres als St. Georgs-Ritter gekleidet ist. Danach schließt das letzte 118. Kapitel mit einem Lob auf Theuerdank das Werk ab. Dass es sich bei diesem Werk um den ersten Schlüsselroman in deutscher Sprache handelt, belegt die nachfolgende Clavis, die den Ritter Theuerdank als K.M.E.Z.O.V.B. ausweist, was nichts Geringeres als „Kaiser Maximilian Erzherzog zu Oesterreich vnd Burgund“ bedeutet. Auch die anderen namentlich genannten Figuren werden nach gleicher Vorgehensweise entschlüsselt. Bei Ehrenreich handelt es sich um Maximilians zukünftige Frau Maria von Burgund und bei ihren Vater, König Romreich, um Herzog Karl den Kühnen. Die drei Hauptleute stehen zum einen für die drei Lebensalter, jüngeres, mittleres und spätes Alter, in denen Maximilian die unterschiedlichsten Gefahren meistern musste, aber ebenso auch für die ständische Opposition, der sich Maximilian bei seiner Ankunft und nach der Hochzeit mit Maria von Burgund stellen musste. Auch die Gefahren selbst werden in der Clavis verortet und es ist durchaus plausibel und bei einigen Gefahren sogar zu belegen, dass sie Maximilian im Laufe seines Lebens zugestoßen sind.
Abb. 2: DOZA, Theuerdank, Titel
Maximilian, dem sein Nachruhm äußerst wichtig war,4 zog für die Arbeiten an seinem Ruhmeswerk nur die bedeutendsten Künstler wie Albrecht Dürer, Albrecht Altdorfer, Hans Burgkmaier, Leonhard Beck, Hans Schäufelein und viele weitere heran, wobei die drei Letzteren für den Großteil der Holzschnitte im Theuerdank verantwortlich waren. Darüber hinaus ließ Maximilian eine geheime Drucktype herstellen, die sich sowohl an der Kanzleischrift seines Hofes als auch an seinen eigenen Lehrbüchern orientierte und die nur für den Druck seiner Ruhmeswerke verwendet werden sollte. Durch diese Theuerdank-Type erweckte der Druck, bei jedem dem die Kanzleischrift Maximilians vertraut war, den Eindruck eines handgeschriebenen Werkes aus dem Umfeld Maximilians.5
Leider war das Buch im heutigen elektronischen Verzeichnis ebenso wenig zu finden, wie in dem, in den 1960er Jahren erstellten Findbehelf „Handschriften“ und auch die bereits davor verwendeten Karteikarten gaben keinen wirklichen Hinweis außer einem etwas lapidares Begriff „Bibliotheksexemplar“ preis. Nachdem es sich nur um eine Randnotiz im Rahmen eines völlig anderen Themas handelte, wurde die Suche, in der Annahme das Werk sei vielleicht unter einem anderen Namen verzeichnet, nicht weiter fortgesetzt. Einmal mehr kam aber der Zufall, oder der Theologe würde eher von Fügung sprechen, zu Hilfe. Bei Aufräumarbeiten in einem Schrank mit alten, seit Jahrzehnten nicht mehr gebräuchlichen und nie verwendeten Findbehelfen, fiel dem Archivar ein schwerer Kartonschuber in die Hände mit der Aufschrift „Theuerdank“. In diesem unter verstaubten, alten Repertorien und Archivalienauflistungen verborgenen, seit Jahrzehnten vergessenen Karton fand sich tatsächlich besagtes Exemplar, das bei Fuchs vor 112 Jahren solch eine Begeisterung auslöste. Der Theuerdank schien jedenfalls nicht in die moderne Bibliothek der Nachkriegszeit Eingang gefunden zu haben, da seine Signatur nicht zur Bibliothek passte und es dafür auch keine Leerstelle im Verzeichnis gab. Auch wenn der wohl aus dem 19. Jahrhundert stammende prächtige Ledereinband mit wunderbarer Goldprägung zunächst ein wenig irritierend war, besteht doch kein Zweifel daran, dass es sich um eines der Pergamentdruckoriginale handelt.
Abb. 3: DOZA, Theuerdank, S. 25
Alleine der Tatbestand, dass hier ein Pergamentdruck des Theuerdank vorliegt, beweist, dass dieser Theuerdank 1517 gedruckt wurde, denn weitere Theuerdank-Drucke auf Pergament erschienen nach 1517 nicht mehr.6 Laut der dem eigentlichen Text vorangestellten Dedikation an Karl V. erfolgte der Druck des Theuerdank am 1. März 1517.7 Das Kolophon am Ende des Textes weist auf fol. 289v Nürnberg als Druckort und Johann Schönsperger den Älteren als Drucker aus. Man kann jedoch mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen, dass der Druck nicht in Nürnberg, sondern in Augsburg erfolgte, denn Schönsperger besaß lediglich in Augsburg eine Offizin und nicht in Nürnberg. Auch alle weiteren handwerklichen Arbeiten über die Ausführung der Holzschnitte bis hin zur Herstellung der Drucktype fanden in Augsburg statt. Bei der Druckangabe Nürnberg handelt es sich wahrscheinlich um eine Ehrbezeugung gegenüber dem in Nürnberg geborenen Endredakteur des Theuerdank, Melchior Pfintzing, der sich in der Dedikation an Karl V. als Verfasser des Theuerdank nennt und zugleich seit 1512 Probst von St. Sebald in Nürnberg war. Bereits kurz nach dem Tod Maximilians I. änderte Schönsperger für seinen Raubdruck des Theuerdank aus dem Jahre 1519 die Ortsangabe von Nürnberg zu Augsburg. Mit diesem Raubdruck kam Schönsperger dem Vorhaben Maximilians, den Theuerdank nach seinem Tod an ausgewählte Personen aus dem Umfeld des Hofes und darüber hinaus zu verteilen, zuvor. Dies hatte zur Folge, dass die Drucke des Jahres 1517, abgesehen von wenigen Ausnahmen, erst 1526 auf Anweisung Erzherzogs Ferdinands I. von Augsburg nach Wien transportiert und anschließend in den österreichischen Landen verteilt wurden.8 Zu dieser Tranche muss auch der Theuerdank des Jahres 1517 gehört haben, der sich heute im Zentralarchiv des Deutschen Ordens in Wien befindet. Denn dieser Druck besitzt alle 13 gedruckten Korrekturzettel, die zwischen Juli 1518 und Januar 1519 nach einer handschriftlichen Vorlage nachträglich in der Theuerdank-Type gedruckt und eingeklebt wurden,9 Theuerdank-Drucke ohne diese Korrekturzettel bzw. deren Klebereste sind sehr wahrscheinlich bereits zwischen März und Juli 1517 verteilt worden, wobei hier bisher nur eine Handvoll Drucke bekannt ist, die sich dieses Schicksal teilen. Auch ist es äußerst selten,10 dass sich alle 13 gedruckten Korrekturzettel unversehrt in einem Druck finden, da die Neugier vorheriger Nutzer bzw. die Haltbarkeit des Klebers ein Verschwinden der Korrekturzettel unterstützte. Insofern handelt es sich bei dem Exemplar im Zentralarchiv des Deutschen Ordens in Wien um einen besonders gut erhaltenen Pergamentdruck des Jahres 1517.11
Abb. 4: DOZA, Theuerdank, Abb.2, S.9
Es lässt sich nicht sagen, wann dieses seltene Exemplar höchster Druckerkunst im Deutschen Orden in Vergessenheit geriet, ebenso lässt sich zum großen Verdruss des Archivars trotz intensiver Forschungen nicht nachweisen, wann das Buch in die Bibliothek nach Wien kam. Eine Aufstellung aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts der Wiener Landkommendebibliothek verzeichnet es unter mehreren hundert Büchern jedenfalls nicht.12 Ein Eintrag im Vorderteil des Theuerdank verweist auf eine lange Geschichte im Deutschen Orden: Commendae frisacensis bibliothecae inscriptus fui 1.8bris 168813. Wie lange das Buch in der Kommende Friesach verblieb, die dem Orden bereits 1203 geschenkt wurde14 und noch heute Mutterhaus der österreichischen Schwesterprovinz ist, ließ sich leider ebenfalls nicht feststellen. Am 8. August 1902 ergäbe sich mit der Lieferung der Reste des Friesacher Archivs in 6 Kisten im Gewichte von 816 Kilogramm15 quasi der letztmögliche Termin für die Verbringung nach Wien. Es erscheint allerdings wenig vorstellbar, da ein im Rahmen der Balleivisitation erstellter Katalog der Kommendebibliothek Friesach aus dem Jahre 1845 den Theuerdank nicht ausweist16 und er sicher nicht im dortigen Archiv aufbewahrt wurde, wenn es eine Bibliothek gab, die auch ältere Werke enthielt.
Interessant erscheint nicht nur die Frage, wie das Buch seinen Weg nach Wien gefunden hat, sondern auch, wie es zuvor schon zum Deutschen Orden kam. Hier können die Hinweise, die das Buch selbst uns gibt, hilfreich sein. Handschriftliche Notizen in seinem Inneren verweisen auf Familien, deren Geschichte nicht nur mit Kärnten, sondern auch mit dem Deutschen Orden verbunden ist. Da ist zunächst der mit dem Einbringungsdatum in die Friesacher Bibliothek genannte Komtur Wolf(gang) Andre(as) Freiherr von Kulmer (auch Khulmer / Khulmar / Kullmar), der 1688 als Komtur von Friesach17 geführt wurde. Die Familie derer von Kulmer ist seit dem 12. Jahrhundert nachweisbar18 und seit dem 13. Jahrhundert als Lehensleute in Kärnten aufscheinend.19 Am 20. März 1654 wurden die Brüder Balthasar, Bernhard und Christoph von Kulmer zum Rosenbichl in den Reichsfreyherrenstand20 erhoben. Balthasar von Kulmer ist der Urgroßvater21 des Friesacher Komturs, dessen Sohn Christoph22 (†167123), durch die der Ehe mit Judith von Staudach entstammenden Kinder, neben einer kärntnerischen und kroatischen Linie auch die sogenannte steiermärkische Linie der Familie begründet, der besagter Wolf Andre von Kulmer angehört. Sowohl die Familie der Großmutter väterlicherseits, Judith von Staudach, als auch die der Großmutter mütterlicherseits, Barbara Freiin von Saurau, haben Verbindungen zum Deutschen Orden.24 Der Eintrag sagt nichts darüber, ob von Kulmer das Werk angeschafft hat, wahrscheinlicher erscheint es, dass es nur während seiner Amtszeit in die Bibliothek kam. Dass es sich nicht um ein persönliches Besitzstück des Komturs handelt, lässt sich durch das das Fehlen des Buches in der sehr akribischen Inventarisierung des Nachlasses von Kulmers 1719 an mehreren Niederlassungen des Ordens ableiten.25
Abb. 5: DOZA, Theuerdank, Abb. 111, S.529
Die Einträge auf den letzten Seiten des Buches26 könnten eine Provenienz aus dem familiären Kontext als Möglichkeit aufscheinen lassen. Es finden sich dort Einträge wohl von Nutzern des Buches, die bereits gut 120 Jahre vor Aufnahme in die Bibliothek zu Friesach beginnen, nämlich bereits im Jahre 1564. Ein Name taucht dabei gleich mehrfach auf, der der Familie Staudach, der auch die Großmutter väterlicherseits des Komturs von Kulmer entstammte. In den Verzeichnissen des Ordens hinsichtlich der Ritter der Ballei Österreich taucht bereits 1569 ein Paul Staudacher auf,27 wenngleich diese Liste mit Vorsicht zu genießen ist, so könnte sie den Hinweis Leitners auf ein Freiherrendiplom von 1765 untermauern, dass schon vor dem 17. Jahrhundert von den Herren von Staudach als Ritter im Deutschen Orden spricht.28
Für die Zeit von 1564-66 lassen sich unter den Bucheinträgen Namen wie Wilhelm, Daniel, Hörand, Friedrich und Balthasar von Staudach finden,29 die zwar nicht unmittelbare Vorfahren der beiden Deutschordensritter sind, wohl aber Teil der engeren Familie: Georg Leonhard von Staudach († 16. Januar 1648 als Komtur zu Möttling, aufgeschworen zu Friesach 14. Februar 1639)30 und Georg Andre von Staudach († 12. März 1685. 73 Jahre alt als Komtur zu Laibach, aufgeschworen am 16. Oktober 1644).31 Die oben schon erwähnte Judith von Staudach war somit nicht nur die Großmutter des Komturs von Kulmer, sondern auch eine Tante des Deutschordensritters Georg Andre von Staudach.32 Die Familie derer von Staudach kam mit den Grafen von Görz-Tirol aus Osttirol nach Kärnten… der erste in Kärnten nachweisbare Staudacher war Hermann I. Staudach: er erscheint am 17. März 1306.33
Nicht nur die verschiedenen Benutzereinträge der Angehörigen der Familie von Staudach belegen, dass sie ein großes Interesse an dem Theuerdank hatten, sondern ein weiterer Blick auf ihren Stammbaum34 verdeutlicht den enormen Einfluss des Theuerdank innerhalb dieser Familie. Offenbar ließ sich ein Teil der Familie von Staudach im 16. Jahrhundert bei der Namensgebung ihrer Kinder von mittelalterlichen Ritterdichtungen, Sagen und spätmittelalterlichen Volksbüchern inspirieren. In diesem Sinne finden sich in ihrem Stammbaum zweimal die Namen Tristram, einmal Tristrand und Genoveva und weitere Namen, die Legenden, zumindest aber dem biblischen Kontext zugeordnet werden können. Besonders auffällig ist jedoch die Namensgebung die Wilhelm von Staudach seinem Sohn verliehen hat. Er verwendete denselben Namen den Kaiser Maximilian I. benutzte, um seine zukünftige Gemahlin Maria von Burgund zu verschlüsseln: Ehrenreich – zugleich ein Sinnbild der Bestrebungen Maximilians sowohl nach weltlicher als auch nach göttlicher Ehre. Ob es sich bei diesem Wilhelm von Staudach um denselben handelt, der sich 1565 als Benutzer in den Theuerdank eintrug, lässt sich nicht mit Gewissheit belegen, wäre aber auch nicht verwunderlich. Darüber hinaus taucht in demselben Stammbaum ein weiteres Mal der Name Ehrenreich auf, denn Tristram II. von Staudach benannte seinen Sohn ebenfalls mit dem im 16. Jahrhundert aufkommenden Namen,35 was durchaus mit der zunehmenden Verbreitung des Theuerdank einhergegangen sein könnte.36 Das alles legt die Vermutung nahe, dass das Buch über die Familie von Staudach zum Deutschen Orden kam und von Wolf Andre von Kulmer 1688 der Bibliothek der Kommende Friesach einverleibt wurde. Dass die Kreuzzugsthematik des Theuerdank und das Streben nach weltlicher, besonders aber nach göttlicher Ehre, sicherlich nicht uninteressant für die Ordensritter war, dürfte auf der Hand liegen. Jedenfalls sind wir froh, diesen Schatz wiederentdeckt zu haben.
1 Wiener Zeitung Nr. 88, Sonntag, den 16. April 1905, 3–5. Online unter: http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=wrz&datum=19050416&seite=3&zoom=33 [Zugriff: 09.07.2017].
2 Wiener Zeitung Nr. 88, Sonntag, den 16. April 1905, 5. Online unter: http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=wrz&datum=19050416&seite=3&zoom=33 [Zugriff: 09.07.2017].
3 Vgl. Jan-Dirk MÜLLER, Gedechtnus. Literatur und Hofgesellschaft um Maximilian I. (München 1982).
4 Davon zeugt besonders die vielzitierte Passage aus dem Weißkunig: „[…] Wer Ime in seinem leben kain gedachtnus macht der hat nach seinem todt kain ged(chtnus vnd desselben menschen wirdt mit dem glockendon vergessen, und darumb so wirdt das gelt so Ich auf die gedechtnus ausgib nit verloren, aber das gelt das erspart wirdt in meiner gedachtnus das ist ain unndertruckung meiner kunftigen ged(chtnus […].“ Der Weiß Kunig. Eine Erzehlung von den Thaten Kaiser Maximilians des Ersten. Von Marx Treizsaurwein aus dessen Angeben zusammengetragen, nebst den von Hannsen Burgmair dazu verfertigten Holzschnitten. Herausgegeben aus dem Manuscripte der kaiserl. Königl. Hofbibliothek (Wien 1775) 69.
5 Vgl. Heinrich FICHTENAU, Die Lehrbücher Maximilians I. und die Anfänge der Frakturschrift (Hamburg 1961) 30f.
6 1517 wurde der Theuerdank sowohl auf Papier als auch auf Pergament im Folioformat gedruckt. Eine Verteilung hinsichtlich 300 Papier- und 40 Pergamentexemplaren, wie sie sich in der Forschungsliteratur immer wieder findet, ist nicht zu halten. Vgl. hierzu die voraussichtlich 2018 erscheinende Dissertation von Dennis Wegener zur Druckgeschichte des Theuerdank.
7 Theuerdank, fol. 2v: „Geben zG Nuremberg am ersten tag des Mertzen Anno domini Tausent fünff hundert vnnd im sybentzehenden Jar.“
8 Vgl. Heinrich ZIMERMANN–Franz KREYCZI (Hg.), Urkunden und Regesten aus dem K. u. K. Reichs-Finanz-Archiv, in: Jahrbuch der Kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses, Bd. 3 (Wien 1885) LXIIf., Nr. 2868.
9 Der Raubdruck Schönspergers von 1519 integriert die Korrekturen auf Grundlage der gedruckten Korrekturzettel in den Drucksatz.
10 Von bisher 15 untersuchten Drucken des Jahres 1517 fanden sich nur in drei weiteren Drucken alle 13 gedruckten Korrekturzettel.
11 Eine Ausnahme bildet lediglich das 117. Kapitel. Da dieses zu Lebzeiten Maximilians bis auf den Holzschnitt nicht ausgeführt wurde, folgt in der Regel dem Blatt mit dem Holzschnitt ein weiteres leeres Blatt. Dieses leere Blatt wurde jedoch vermutlich im Zuge einer Neubindung nicht mehr miteingebunden, weshalb dieser Druck nicht 290, sondern 289 Blätter umfasst. Auf diesen Verlust bezieht sich auch eine handschriftliche Eintragung zu Beginn des 118. Kapitels.
12 Register der Land=Commendisch: Bibliothek, o.J., Deutschordens-Zentralarchiv (im Folgenden DOZA), A77.
13 DOZA Theuerdank, 3.
14 Udo ARNOLD, Die Gründung der Deutschordensniederlassung Friesach in Kärnten 1203, in Festschrift für Hans Thieme zu seinem 80. Geburtstag, hrsg. von Karl KROESCHELL (Sigmaringen 1986) 37–41.
15 Varia 527, Handschriftliche Notiz aus dem Nachlass Weitenhiller.
16 Katalog über die bei der Kommende Friesach vorfindigen und in das herrschaftliche Inventarium nicht aufgenommenen Bücher 1845, DOZA Ballei Österreich Karton 358/2 Friesach 1845 Fasc.
17 Vgl. Bernhard DEMEL, Die Generalvisitation der Deutschordenskommende Friesach von 1720 und ihre Auswirkungen bis zum Jahre 1724, in: Carinthia I, Zeitschrift für geschichtliche Landeskunde von Kärnten, 162 (1972), hg. vom Geschichtsverein für Kärnten, 352 Anm. 42: Er war am 8. Juli 1685(DOZA Ri 229, Nr. 972-973) in den DO aufgenommen worden; in den Jahren 1695 bis 1718 ist er als Ratsgebietiger der Ballei Österreich und Komtur zu Friesach nachgewiesen (DOZA Or 614);er starb am 17. Oktober 1719 als Komtur zu Laibach und Administrator der Kommende Sandhof (Ri 229). In Findbehelf A 205 (im Findbehelf 328 als ältere Karteien bezeichnet), der aber ohne Angaben von Quellen fungiert, wird er 1608 als Komtur zu Friesach angegeben (II, fol. 23r), 1704 als Ratsgebietiger und als Verordneter Kärntens (II, fol. 23r), als Komtur von Sandhof taucht er mit Unterbrechungen 1686, 1702 und 1703 (da auch als Ratsgebietiger) (III, fol 25v), 1718 sowohl als Administrator von Sandhof (III, fol 26r) als auch als Komtur zu Laibach (VI, fol 47v), was hier keinesfalls stimmen kann, ist das Aufnahmejahr 1671 (XIII, fol 87v), da er in den anderen Personallisten (Or 614) nirgends vor 1685 geführt wird.
18 Ernst KNESCHKE (Hg.), Neues Deutsches Adels-Lexicon, Fünfter Band (Leipzig 1864) 327.
19 Carl SCHMUTZ, Historisch Topographisches Lexicon von Steyermark, zweyter Theil (Graz 1822) 303 u. KNESCHKE, Adels-Lexicon, Bd. 5, 327.
20 SCHMUTZ, Topographisches Lexicon, Bd. 2, S.303 u. KNESCHKE, Adels-Lexicon, Bd. 5, 327, der den Titel noch um zum Rosenbichl und Hohenstein, Herren von Schmelzofen ergänzt.
21 Vgl. DOZA Ahenprobe Nr. 973.
22 Am 9. Mai 1654 Mitglied der Kärntner Landsmannschaft, vgl. SCHMUTZ, Topographisches Lexicon, Bd. 2, 303.
23 Vgl. KNESCHKE, Adels-Lexicon, Bd. 5, 328.
24 Vgl. Ahnenproben Saurau Nr. 1542 und 1541. Seifried von Saurau ist von 1686 an Landkomtur der Ballei Österreich, zu der die Kommende Friesach gehört (vgl. Rangs-Liste und Personal-Status des Deutschen Ritterorden für das Jahr 1896, Wien 1896, 12).
25 DOZA, Karton 229 Ri 972 u. 973.
26 DOZA, Theuerdank, 581.
27 DOZA, A205, XIII, fol. 84r.
28 Friedrich W. LEITNER, Zur Genealogie der Herren von Staudach, in: Rudolfinum–Jahrbuch des Landesmuseums Kärnten 2003, 225–240, hier 234.
29 Diese Namen decken sich auch zeitlich mit den Angaben Leitners (LEITNER, Genealogie Staudach, 225–240).
30 DOZA Karton 380 Ri 1753.
31 DOZA Karton 379 Ri 1752.
32 Vgl. LEITNER: Genealogie Staudach, 228.
33 Vgl. LEITNER: Genealogie Staudach, 225.
34 Vgl. ebd.
35 Vgl. Duden. Das große Vornamenlexikon, 5. vollst. überarb. Aufl. von Rosa und Volker Kohlheim (Berlin 2016).
36 Der Theuerdank wird nach 1517 und 1519 erneut 1537 in Augsburg bei Heinrich Steiner, 1553, 1563, 1589 und 1596 in Frankfurt am Main bei Christian Egenolff bzw. bei dessen Erben gedruckt.