Kunst im Dienst der Pädagogik
Vortrag gehalten am Kulturtag im Rahmen der Ordenstagungen 2022 am 23. November 2022 in Wien.
Einleitung
Dass ich heute hier zu Ihnen sprechen darf, geht auf den Besuch von Frau Mag.a Karin Mayer1 am 14. Juli 2022 bei uns2 in Vöcklabruck zurück. Wir haben sie zurate gezogen bezüglich des Mariahilf-Mosaiks von Wilhelm Kocian3, das uns die Salesianer-Pfarre Wien Stadlau geschenkt hat. Als sie mich kurz darauf gebeten hat, über Kunst bei Don Bosco4 zu sprechen, habe ich sofort zugesagt, ohne jedoch gleich daran zu denken, dass es zu diesem speziellen Thema kaum Literatur gibt. Weder im 19. Band der Memorie biografiche,5 der ausschließlich aus einem umfangreichen Sachregister zu den vorangehenden 18 Bänden besteht, noch in den anderen zahlreichen Werken zum Leben, zur Pädagogik und zur Spiritualität Don Boscos scheinen die Stichworte „Kunst“, „Kultur“ und „Schönheit“ auf. Daher versuche ich, selbst einen Zugang zu diesem Thema zu finden.
1 Mein persönlicher Zugang
Wenn ich mich frage, was eigentlich schön ist, dann denke ich immer wieder an die Renovierung meiner Heimatpfarrkirche in Graz Don Bosco6 Anfang der Achtzigerjahre.7 Da die Pfarrgemeinde bezüglich des Altarbildes8 unterschiedlicher Meinung war, wurde eine Pfarrversammlung zur Abstimmung für oder gegen den weiteren Verbleib dieses Bildes einberufen.
Abb. 1: Altarbild in der Pfarrkirche Graz Don Bosco © Pfarre Graz Don Bosco/Hermann Schwab
Auch wenn manche Fortschrittlichere Gott als alten Mann mit Bart gegen modernere Kunst austauschen wollten, habe ich mich selbst damals – wie auch meine Großmütter und viele andere Personen – für den Verbleib des Bildes ausgesprochen, weil es mir schon immer viel bedeutet hat. Noch heute freue ich mich über diese Darstellung des sogenannten „Salesianer-Himmels“, wenn ich „meine“ Pfarrkirche besuche. Es vermittelt mir das Gefühl der Beheimatung, ruft mir meine schöne Kindheit und Jugendzeit in Graz in Erinnerung und den damals gewachsenen Wunsch, wie Don Bosco und Maria Mazzarello9 mein Leben Gott und den jungen Menschen zu schenken. Daher ist dieses Bild für mich schön – ganz nach dem bekannten Wort von Christian Morgenstern10: „Schön ist eigentlich alles, was man mit Liebe betrachtet.“11 Später, als ich selbst schon Don Bosco Schwester war, ist mir erst so richtig aufgefallen, dass mir von klein auf nicht nur Don Bosco vertraut war, sondern auch Maria Mazzarello, weil ich sie immer gemeinsam vor mir gesehen habe.
2 Don Bosco und Maria Mazzarello
Schon als Schülerin habe ich gern alle Hefte und Bücher über die beiden gelesen, die ich in die Hände bekommen habe. Die schönen Geschichten haben mich berührt und fasziniert. Heute sind Hefte und Bücher großteils den sozialen Medien gewichen. Daher hat Don Bosco Medien GmbH München vor einigen Jahren drei Erklärvideos online gestellt. Das Video „Don Bosco: Unterwegs mit jungen Menschen“12 bringt das Wesentliche des facettenreichen Lebens Don Boscos gut auf den Punkt.
Maria Mazzarello lernte Don Bosco im Oktober 1864 kennen, als er mit seinen Buben über die Vermittlung Don Domenico Pestarinos13 im Zuge der jährlichen Herbstwanderung nach Mornese14 kam. Die erste Begegnung der beiden führte 1872, also vor 150 Jahren, zur Gründung des Instituts der Figlie di Maria Ausiliatrice (FMA)15, der Töchter Mariä Hilfe der Christen, wie Don Bosco seine Schwesterngemeinschaft nannte. Wie Maria Mazzarello mit ihrem Leben dazu einlud, froh und mutig den Glauben zu leben, zeigt das gleichnamige Erklärvideo.16
Umso mehr ich mich jedoch mit dem historischen Hintergrund des Wirkens Don Boscos und Maria Mazzarellos beschäftigt habe, umso mehr ist mir bewusst geworden, wie verwoben Schönes und Schweres in deren Leben war. Beide hatten das Glück, in ihren Familien Liebe und Geborgenheit zu erfahren. Den Eltern, die sie als Vorbilder des Glaubens und begabte Erzieherpersönlichkeiten erlebten, verdankten sie das tiefe Vertrauen in Gott und das starke Rückgrat. Doch die schwierigen wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse des 19. Jahrhunderts, Tode und Verlusterfahrungen, gesundheitliche Probleme, Anfeindungen und Unverständnis, Armut und persönliche Begrenzungen bilden die Hintergrundfolie des bereits zu ihren Lebzeiten bewunderten Wirkens Don Boscos und Maria Mazzarellos. Dennoch, so denke ich, riefen genau die Notsituationen die Kreativität der beiden auf den Plan, die sie immer neue Möglichkeiten erfinden ließ, jungen Menschen zu einem erfüllten Leben zu verhelfen. Dies kommt sehr schön im Video „Die Pädagogik Don Boscos“17 zum Ausdruck. Das, was es in einfacher Sprache jugendgemäß auf den Punkt bringt, versuchten Don Bosco selbst und nach ihm zahlreiche Autor:innen narrativ und wissenschaftlich zu beschreiben. So können wir uns fragen: Was kennzeichnet das Charisma Don Boscos?
3 Don Boscos pädagogisches Charisma
Das herausragendste Kennzeichen des salesianischen Charismas ist die Person Don Boscos selbst. Seine Identität fand er darin, Erzieher und Seelsorger zugleich zu sein.
In seiner Abhandlung über das Präventivsystem aus dem Jahre 1877 brachte Don Bosco sein pädagogisches Verständnis auf den Punkt, als er schrieb: „Dieses System stützt sich ganz auf die Vernunft, die Religion und die Liebe.“18
Diese drei Prinzipien bilden bis heute die tragenden Säulen einer Pädagogik im Sinn Don Boscos, die auf die Kräfte des Herzens, des Verstandes und der Sehnsucht nach Gott vertraut. Die Pädagogik der Vorsorge ist vor allem eine Beziehungspädagogik, in der die Assistenz – heute sprechen wir mehr von der Präsenz – eine wichtige Rolle spielt. Don Bosco sah in seinem berühmten Rombrief19 aus dem Jahre 1884 die Erzieher vor allem als Assistenten, die interessiert und aufmerksam, ermutigend und unterstützend, fördernd und fordernd zugleich den jungen Menschen zur Seite stehen. Dieser Stil äußert sich im konkreten Da-Sein für die jungen Menschen, im Mit-ihnen-Sein.20
Die Besonderheit des salesianischen Charismas im Geist Don Boscos besteht also darin, dass Pädagogik und Spiritualität untrennbar miteinander verbunden sind. Im Geist Don Boscos zu arbeiten bedeutet daher, „evangelisierend erziehen, erziehend evangelisieren“21. Diese spirituelle Pädagogik oder pädagogische Spiritualität hat ihren Grund in der religiösen Prägung Don Boscos von Kindheit an. Aufgrund des frühen Todes seines Vaters hatte er von klein auf eine besonders tiefe Beziehung zu Gott, dem barmherzigen Vater, wie ebenso sowohl zu seiner leiblichen Mutter als auch zur Gottesmutter Maria. Jesus ahmte er als den guten Hirten nach, den auferstandenen Christus stellte er seinen Buben vor Augen. Die Liebenswürdigkeit seines großen Vorbildes Franz von Sales22 leitete ihn in seinem Umgang mit den Kindern und Jugendlichen.
Don Bosco, der nicht nur „mit dem Herzen im Himmel wohnte“, sondern selbst mit den „Füßen auf der Erde“ stand, wie er es seinen Buben oft ans Herz legte und wie es heute immer wieder musikalisch vertont wird,23 gab mit seinem Erziehungswerk zugleich Antwort auf die Zeichen seiner Zeit. Angesichts des Risorgimento24 bestand das Ziel all seines Wirkens darin, junge Menschen zu „aufrichtigen Bürgern und guten Christen" zugleich heranzubilden. Ziel des pädagogischen Handelns im Geist Don Boscos ist es daher bis heute, jungen Menschen durch ganzheitliche Bildung und Erziehung zu helfen, zu ihrer personalen, sozialen und religiösen Identität zu finden.25 Welche Rolle spielt dabei die ästhetische Dimension der salesianischen Pädagogik?
4 Die ästhetische Dimension der salesianischen Pädagogik
4.1 Freude und Feiern
Giovanni Bosco bemühte sich bereits als Kind und Jugendlicher, seine Kameraden Schönes erleben zu lassen. Er selbst sorgte dafür, indem er sie mit Zauberkunststücken, Seiltanzen und Erzählungen froh machte. Francesco Orestano26 stellte fest: „Wie der hl. Franziskus die Natur und die Armut geheiligt hat, so hat der hl. Johannes Bosco die Arbeit und die Freude geheiligt […]. Es würde mich nicht wundern, wenn Don Bosco zum Patron des Spiels und des modernen Sports erklärt würde.“27
Freude ist ein Wesensmerkmal der Pädagogik Giovanni Boscos, der bereits als Student in Chieri die Società dell’allegria, den Bund der Fröhlichen, ins Leben rief. Domenico Savio28, seinem 1954 heiliggesprochenen Schüler, machte er die religiöse Bedeutung der Fröhlichkeit29 bewusst: „Du musst wissen, dass wir hier die Heiligkeit darin bestehen lassen, dass wir sehr fröhlich sind.“30 Alberto Caviglia, einer der besten Kenner des salesianischen Charismas, formulierte dies mit dem Satz: „Servite Domino in laetitia, das war im Haus Don Boscos gewissermaßen das elfte Gebot.“31 Freude erlebten die Buben besonders an den vielen Festtagen, die Don Bosco so schön und so oft als möglich gefeiert haben wollte – so führte er zusätzlich zu den religiösen Festen auch das „Traubenfest“, das „Kastanienfest“ und das „Fest der Preisverleihung“ ein.32
4.2 Musik und Theater
Don Bosco wusste, dass für die Buben schön ist, was ihnen gefällt – also gab er ihnen reichlich Gelegenheit, Sport zu betreiben, Musik zu machen und Theater zu spielen, im Bewusstsein, dass diese kreativen Betätigungen zugleich hoch bildend und in seinem Sinn erziehend sind.
So begann er bereits 1845, unmittelbar nachdem er mit seiner Bubenschar in Valdocco sesshaft werden konnte, zusätzlich zum Heim für Waisenbuben mit einer Musikschule für Choral und mehrstimmigen Gesang. Dies hielt er eigens in seinen autobiografischen Erinnerungen fest: „Weil es das erste Mal war [1845], dass öffentlicher Musikunterricht abgehalten wurde, das erste Mal auch, dass der Musikunterricht mit vielen Schülern gleichzeitig in einer Klasse erteilt wurde, gab es dort einen außerordentlichen Zulauf.“33
Die Bedeutung der Instrumental- und Vokalmusik verbindet sich im Erziehungssystem Don Boscos eng mit seiner Auffassung einer Erziehung durch Freude, durch heitere Atmosphäre und Verfeinerung des ästhetischen Geschmacks. Deshalb nimmt sie in den salesianischen Institutionen breiten Raum ein, vom Sonntagsoratorium über das Schülerwohnheim bis zu den Handwerks- und Berufsschulen, in denen besonders die Musikkapelle gepflegt wurde.34 Don Boscos grundsätzliche Einstellung zur Musik gipfelte daher besonders deutlich in seiner Aussage: „Ein Oratorium ohne Musik ist wie ein Körper ohne Seele.“35
Ebenso erzieherische Bedeutung hatte das Theater im Oratorium Don Boscos. In den Regole del Teatrino aus dem Jahr 1871 hieß es: „Zweck des kleinen Theaters ist es, die Jugendlichen zu erfreuen, zu erziehen und, so gut es möglich ist, moralisch zu bilden. […] Man sorge dafür, dass die Stücke unterhaltsam sind und dazu geeignet, zu erheitern und zu erfreuen, immer aber auch lehrreich, mit sittlichem Gehalt und kurz.“36
4.3 Kunst und Kultur
Weniger vordergründig kamen bei Don Bosco – wie wohl generell im Bildungssystem seiner Zeit – Kunst und Kultur zum Tragen. Dennoch fällt in seinen Erinnerungen an das Oratorium ein interessantes Detail auf: „Von den Fortschritten ermutigt, die in den Sonntags- und den Abendschulen erreicht worden waren, führten wir zusätzlich zu den Klassen für Lesen und Schreiben auch je eine für Rechnen und Zeichnen ein. Es war das erste Mal, dass in unserer Gegend ein derartiger Unterricht durchgeführt wurde. Auf allen Seiten wurde darüber wie über eine große Neuheit gesprochen.“37
Das Programm, das Don Bosco in den folgenden Jahrzehnten für die salesianischen Berufsschulen entwickelte,38 spiegelte sich von Anfang an auch in den Bildungseinrichtungen der Schwestern wider. Als Zweck des ersten Hauses in Mornese definierte er den moralischen und wissenschaftlichen Unterricht, um Mädchen aus dem Volk zu guten Christinnen und Familienmüttern zu erziehen. Daher sollte alles vermieden werden, was als Luxus erschien. Die ersten Konstitutionen gaben vor, Mädchen aus dem Mittelstand aufzunehmen, sie „nie zu unterrichten in jenen Wissenschaften und Künsten, die adeliger und herrschaftlicher Erziehung eigen sind“39. Aus dem ursprünglichen Lehrplan ist ersichtlich, dass unter der Überschrift „literarischer Unterricht“ auch Zeichenstunden angeboten wurden, doch nur – wie auch Französisch und Klavier – als Freigegenstand, für den die Eltern eigens zahlen mussten.40 Bildende Kunst zählte also nicht zu den wesentlichen Komponenten des Fächerkanons, sondern als optionale zusätzliche Bildungsmöglichkeit.
Um jedoch die Gleichstellung mit staatlichen Schulen zu erhalten, waren die Schwestern angehalten, ihr Bildungsangebot den öffentlichen Schulen anzugleichen. Da 1905 in den staatlichen Lehrplänen Zeichnen und Handarbeit als Pflichtfächer in der Volksschule eingeführt wurden, bildeten sich mehrere Schwestern, die die Ausbildung zur Lehrerin absolvierten, im künstlerischen Bereich weiter. In Nizza Monferrato war Sr. Angiolina Vallarino als Lehrerin für Zeichnen und Kalligrafie tätig. Sie erwarb das Diplom für bildnerische Erziehung 1893 an der Albertinischen Akademie für Schöne Künste in Turin.41
Ein weiteres Beispiel finden wir bei den Salesianern in Wien, die von 1912 bis 1926 im 3. Bezirk zusätzlich zum Knaben- und zum Jugendheim auch ein Gymnasium führten. Obwohl sich künstlerische Betätigung vermutlich eher auf dekorative Festgestaltung beschränkte, wurde im Salesianum42 durch Freizeit- und Bildungsangebote der Sinn der Jugendlichen für das „Wahre, Gute und Schöne“ gepflegt, das bereits damals als Aufgabe des österreichischen Bildungswesens43 definiert war.
Dass die Salesianer den Burschen die enge Verbindung von Religion, Kultur und Ästhetik zu erschließen suchten, zeigt die Beschreibung eines Ausfluges nach Heiligenkreuz:
„Die guten Patres zeigten uns nicht nur die Kunstschätze des Klosters und die herrliche Bibliothek dieser ehrwürdigen Kulturstätte, sondern sie bemühten sich in liebevoller Weise dieselben bis ins einzelnste zu erklären. Was machten da die an den Schraubstock und Amboss gewöhnten Burschen für Augen, als sie vor den Monumentalwerken der alten Mönche in Literatur und Kunst standen! […] Wie wohl tut doch der jugendlichen Seele die intime Fühlung mit dem Guten, Wahren und Schönen!“44 Die Salesianer wussten alles Schöne als Anknüpfungspunkt für die religiöse Erziehung zu nützen,45 ganz im Sinn Don Boscos, der seine Buben auf vielfältige Weise Freude erleben ließ, „jene Freude, die für ihn der Vorgeschmack des Himmels war“46. Tatsächlich ist bei Don Bosco nicht so sehr die Vorliebe für irdische schöne Dinge vorherrschend, sondern die moralische Schönheit, die Schönheit des Paradieses, die er vor allem in der Gottesmutter Maria verkörpert sah.
5 Don Boscos Liebe zu moralisch-paradiesischer Schönheit
5.1 Maria
Bereits im Traum, den Giovanni Bosco mit neun Jahren, also circa 1824, hatte, wurde er von der „schönen Frau“ über die Schönheit der Tugend belehrt. Er selbst schrieb, Maria hätte ihm angesichts der wie wilde Tiere streitenden Buben gesagt: „Nicht mit Schlägen, sondern mit Milde und mit Liebe sollst du sie zu Freunden gewinnen. Mach dich also gleich daran, sie über die Hässlichkeit der Sünde und über die Kostbarkeit der Tugend zu belehren.“47
Kein Wunder, dass die Verkündigung des Dogmas von der Unbefleckten Empfängnis Mariens 1854, dreißig Jahre später, ganz auf der Linie des moralischen Empfindens Don Boscos lag. Sie regte ihn an, in ihr das Symbol der Reinheit und Heiligkeit schlechthin zu sehen. 1858 stellte er in seiner Schrift Il Mese di maggio consacrato a Maria SS. Immacolata Maria als die ganz Schöne vor, ohne Makel und voll der Gnade.48
Auch in der Lebensbeschreibung Domenico Savios, der 1856 im Oratorium das Bündnis von der Unbefleckten Empfängnis ins Leben rief, stellte Don Bosco den Buben die einzigartige Schönheit der Immakulata vor Augen: Ihre Betrachtung sollte ihnen helfen, sich gegen ihre Schwächen zu wappnen, und ihnen das Verlangen nach Heiligkeit einflößen.49 Don Bosco, dessen liebenswürdiger Stil wesentlich von seiner eigenen Mutter und der Gottesmutter geprägt war, erfuhr in den folgenden Jahren Maria immer mehr als Helferin der jungen Menschen, als lebendige mütterliche Präsenz im Oratorium. Das war sehr wichtig für die Buben, die ohne die Präsenz und die Zuneigung ihrer Mutter aufwachsen mussten.50 Don Bosco begann daher auch aus diesem Grund, Maria vorrangig unter dem Titel „Hilfe der Christen“ zu verehren. Ihr zu Ehren errichtete er ab 1864 die Mariahilf-Basilika in Turin. Dabei zeigte sich, dass er sich vor allem auf die Kunst verstand, die dafür nötigen Geldmittel aufzubringen – mit der im wahrsten Sinn des Wortes wunderbaren Hilfe Marias, der Helferin der Christen. Die Krönung der Innengestaltung stellte das große Gemälde51 über dem Hauptaltar dar.
Abb. 2: Mariahilf-Gemälde in der Basilika Turin Valdocco © Rektor der Basilika Maria Ausiliatrice in Turin/Don Michele Viviano SDB
Der Maler Tommaso Lorenzone52 hatte 1865 auf genaue Anweisung Don Boscos hin die Jungfrau Maria in einem „Meer von Licht und Herrlichkeit“ 53 dargestellt. Dabei wollte Don Bosco ursprünglich auf dem Gemälde zusätzlich zu den Aposteln und Evangelisten auch die Chöre der Märtyrer, der Propheten, der Jungfrauen und der Bekenner dargestellt haben, dazu die großen Siege Marias und die Völker aller Welt. Tatsächlich musste er sich mit der reduzierten Darstellung zufriedengeben – der Maler hatte ohnehin schon einen hohen Saal im Palazzo Madama an der Piazza Castello mieten müssen, um das Gemälde überhaupt malen zu können. Lorenzone selbst soll beim Anblick seiner soeben vollendeten Maria ausgerufen haben: „Wie schön sie ist!“54
Die feierliche Einweihung der Basilika Maria Ausiliatrice im Juni 1868 hätte schöner nicht sein können: 1200 Buben aus drei Salesianer-Häusern sorgten für die ästhetische Gestaltung des Festes. Drei jugendliche Chöre waren im weiten Kirchenraum positioniert – der erste im Altarraum mit 150 Tenören und Bässen als Sinnbild für die kämpfende Kirche, der zweite mit etwa 200 Sopran- und Altstimmen, der die Chöre der Engel darstellte, rund um die Kuppel und der dritte Chor auf der Orgelempore mit etwa 100 Tenören und Bässen als Bild für die leidende Kirche im Fegefeuer.55 Mit Hilfe eines elektrischen Apparates konnten die Einsätze des Dirigenten, der nicht für alle sichtbar war, koordiniert werden. Don Bosco selbst, zu Tränen gerührt, flüsterte Kanonikus Giovanni Anfossi zu: „Scheint dir nicht [auch], im Paradies zu sein?“56
5.2 Paradies
Tatsächlich schilderte Don Bosco seinen Buben, von denen viele bereits in jugendlichem Alter starben, das Paradies in den schönsten Farben und Formen, u. a. im geistlichen Vademecum für seine Jugendlichen mit dem Titel Il giovane provveduto57:
„So sehr der Gedanke […] an die Hölle erschreckt, so sehr tröstet jener an das Paradies, das Gott allen bereitet hat, die ihn lieben und ihm im gegenwärtigen Leben dienen. Um dir eine Idee davon zu machen, betrachte eine ruhige Nacht. Wie schön ist es, den Himmel zu sehen mit jener Vielzahl und Vielfalt an Sternen. Einige sind klein, andere größer: Während die einen am Horizont auftauchen, gehen die anderen schon unter; aber alle mit Ordnung und nach dem Willen ihres Schöpfers. Füge dem den Anblick eines schönen Tages hinzu, doch so, dass der Glanz der Sonne nicht daran hindere, gut die Sterne und den Mond zu sehen. Nimm an, auch das Schönste zu haben, was man im Meer finden kann, auf der Erde, in den Ländern, in den Städten, in den Palästen der Könige und Monarchen der ganzen Welt. Füge noch die erlesensten Getränke hinzu, die schmackhaftesten Speisen, die süßeste Musik, die sanfteste Harmonie. Nun gut, all das zusammen ist nichts im Vergleich mit der Vorzüglichkeit der Güter, der Genüsse des Paradieses. Oh, wie wünschens- und liebenswert ist jener Ort […]. Betrachte dann die Freude, die deine Seele empfinden wird beim Eintritt in das Paradies: die Begegnung […] mit den Eltern und den Freunden, die […] Schönheit der Cherubinen, der Seraphinen, aller Engel und Heiligen, die zu Millionen und Abermillionen den Schöpfer loben, den Chor der Apostel, die unendliche Anzahl der Märtyrer, Bekenner, Jungfrauen. Da ist auch eine große Vielzahl an Jugendlichen, die, da sie die Tugend der Reinheit bewahrt haben, Gott einen Hymnus singen, den niemand anderer lernen kann. Oh, wie freuen sich die Seligen in jenem Reich! Sie sind immer in Fröhlichkeit, ohne Krankheit, ohne Kummer und Sorgen, die ihren Frieden, ihre Zufriedenheit stören.“58 Nicht umsonst kursiert noch heute unter den Salesianern das Sprichwort: „Das Schönste kommt erst.“
Um die Buben anzuleiten, sich bereits zu Lebzeiten auf den schönen Himmel vorzubereiten, ließ er im Hof des Oratoriums von Valdocco Bibelsprüche anbringen, die den Burschen helfen sollten, ein Leben nach den Weisungen der Heiligen Schrift zu führen. In der Tat ist die ausgesprochene Liebe zur Bibel und zur biblischen Geschichte, die er selbst mit typisch erzieherischer Intention für seine Buben verfasste, charakteristisch für Don Bosco.59 Künstlerische Darstellungen sowohl der Person Don Boscos als auch von Bibelstellen, die ihn selbst und sein pädagogisches Wirken in besonderer Weise prägten, zeigen ihn zutiefst im Evangelium Jesu Christi verwurzelt. Einige ikonografische Beispiele bringen dies zum Ausdruck.
6 Künstlerischer Ausdruck des Charismas Don Boscos
6.1 Gott, der Barmherzige Vater
Das Bild, das Sieger Köder60 2008 für das Zentrum für Umwelt und Kultur in Benediktbeuern gemalt hat,61 zeigt – wie Josef Grünner SDB62 es treffend beschreibt – Don Bosco als begeisternden Puppenspieler, ideenreichen Pädagogen und leidenschaftlichen Katecheten. Er hält zwei Handpuppen hoch, bleibt jedoch selbst unsichtbar für die Zuschauer. Mit Spiel und Spaß, mit einfachen Mitteln und Einfühlungsvermögen versteht er es, Menschen zu gewinnen. Er weiß alle Möglichkeiten zu nützen, ohne sich selbst in den Vordergrund zu stellen. Mit den Handpuppen hält er sein Lebensprogramm hoch, nämlich jungen Menschen die Liebe und Barmherzigkeit Gottes spürbar zu machen.
Abb. 3: Don Bosco Puppenspieler © Sieger Köder, Don Bosco der Puppenspieler, Zentrum für Umwelt und Kultur, Kloster Benediktbeuern
In der biblischen Szene vom barmherzigen Vater spielt Giovanni Bosco, der so früh Halbwaise geworden war, sich selbst – als „Vater“ der jungen Menschen, denen er den Schutzraum bot, in dem sie Geborgenheit und Liebe erfahren konnten. Der Künstler hat ihn auf der linken Seite nochmals gemalt, mitten unter den Kindern und Jugendlichen, denen er sich liebevoll zuwendet. Don Bosco – ein Verkünder mitten in der Welt. Er ging auf die Straßen und Plätze – für ihn der erste Ort seiner Pastoral.63 „Dort hält er die Botschaft vom barmherzigen Vater hoch, den Menschen und dem Himmel entgegen.“64
6.2 Jesus Christus
Der gute Hirte
Das bekannte Bild „Der gute Hirte“, das Sieger Köder schon 1989 gemalt hat, hat nicht unmittelbar mit Don Bosco zu tun. Dennoch denke ich, dass Don Bosco, hätte er es gesehen, sich sofort damit identifiziert und es großzügig verschenkt hätte – weil es die Freude ausstrahlt, die er den jungen Menschen vermitteln wollte. Theo Schmidkonz SJ65 beschreibt es ganz im Sinn Don Boscos:
„Voll Freude nimmt er [Jesus, der gute Hirte] das verlorene Schaf auf seine Schultern. Wenn wir selber nicht mehr laufen können, dann trägt uns Gott durch die Wüste und Nacht. Und hinter allem Leid geht die Sonne auf. Die Glut ihrer Liebe erfasst Erde und Mensch. Und Gott freut sich und möchte seine Freude teilen: ‚Er ruft seine Freunde und Nachbarn zusammen
und sagt: Freut euch mit mir!‘ Freut euch! Und die ganze Schöpfung freut sich mit: die Blumen und Tiere, die Sonne, der Mensch. Zwei aber – sind ein Auge und ein Herz: der gute Hirt – und das gefundene Schaf, der liebende Gott – und der geliebte Mensch.“66
Don Bosco selbst wird als guter Hirte meist nicht mit Schafen, sondern mit Kindern und Jugendlichen dargestellt. Dies spiegelt eine grundlegende Dimension der Spiritualität Don Boscos wider. Das Grundmotiv, das ihn als junger Priester bewegt, um sein Apostolatsfeld zu wählen, ist die Sorge des guten Hirten, der die verlorenen Schafe in das Haus des Vaters bringen möchte.67 So ist die Orientierung an Jesus Christus, dem guten Hirten, fest verankert in den Konstitutionen der Salesianer68 und der Don Bosco Schwestern69 sowie im Leitfaden der salesianischen Jugendpastoral.70
Der Auferstandene
Eng verbunden mit dem guten Hirten ist für Don Bosco der auferstandene Christus, der Petrus am See von Tiberias (Joh 21,1-19) einlädt, seine Schafe zu weiden. Das kommt in der Darstellung des Auferstandenen zum Ausdruck, den Don Bosco selbst in der Pinardi-Kapelle des Oratoriums seinen Buben vor Augen stellte. Eine österliche Erfahrung war es nämlich für ihn, als er nach der aufreibenden Zeit des Wanderoratoriums am Ostersonntag 1846 mit seinen Buben das Pinardi-Haus in Turin Valdocco beziehen konnte. Aus diesem Grund wurde er genau am 1. April 1934, dem Ostersonntag, durch Papst Pius XI. heiliggesprochen.71 Don Bosco, zutiefst österlich geprägt, wurde, wie Papst Benedikt XVI. ihn nannte, zu einem „Lichtträger der Geschichte". Das inspirierte später dazu, seiner österlichen Spiritualität, die sich ausdrückt in Optimismus und Lebensfreude, in der Via Lucis ihren liturgischen Ausdruck zu verleihen.72
Die Innengestaltung der großen Basilika am Geburtsort Don Boscos73 bringt diese österliche Spiritualität auf beeindruckende Weise ins Bild. Der überdimensionale Auferstandene aus dem Grödnertal74 ist acht Meter hoch, mit einer Spannweite der Arme von sechs Metern und einem Gewicht von drei Tonnen.
Abb. 4: Auferstandener in der Basilika am Colle Don Bosco © Sr. Maria Maul FMA
Die Basilika am Colle Don Bosco75 ist auch der erste Ort der Welt, der Pilger:innen einlädt, die Via Lucis760 als österliche Ergänzung zur Via Crucis zu gehen.77
Abb. 5: Erste Station der Via Lucis am Colle Don Bosco: Die Auferstehung Jesu (Mt 28,1-7) © Rektor der Basilika am Colle Don Bosco/Don Ezio Maria Orsini SDB
Auch in unseren Häusern in Salzburg und Vöcklabruck ist die österliche Spiritualität sichtbar: In der Hauskapelle in Salzburg befindet sich die Via Lucis78 in Form der Gemälde von Inge Frisch-Loos, ehemalige Lehrerin für Bildnerische Erziehung an unseren Don Bosco Schulen Vöcklabruck.
Abb. 6: Station der Via Lucis in der Hauskapelle der Don Bosco Schwestern Salzburg © Medienreferat der Don Bosco Schwestern/Karoline Golser
In der Kapelle unserer Don Bosco Schulen79 in Vöcklabruck begegnet uns der Auferstandene80 jeden Tag in Form eines Mosaiks des Wiener Künstlers Wilhelm Kocian81.
Abb. 7: Auferstandener in der Kapelle der Don Bosco Schwestern Vöcklabruck © Sr. Maria Maul FMA
6.3 Maria Ausiliatrice
Derselbe Künstler hat 1984 auch das eingangs erwähnte Marienmosaik82 geschaffen. Sowohl die Salesianer als auch wir sind sehr froh darüber, dass diese Darstellung Marias, der Helferin der Christen, nun bei uns die Schüler:innen und Lehrer:innen begrüßt, die in der Früh das Schulhaus betreten.
Abb. 8: Mariahilf-Mosaik Don Bosco Schwestern Vöcklabruck © Medienreferat der Don Bosco Schwestern/Karoline Golser
Tatsächlich findet sich in jedem Haus von Salesianern und Don Bosco Schwestern auf der ganzen Welt das Bild Marias, der Helferin der Christen – sei es als Kopie des Mariahilf-Bildes der Basilika in Turin Valdocco, sei es als künstlerische Neugestaltung, oft inkulturiert in den jeweiligen Kontext.
Abb. 9: Maria Ausiliatrice und Maria Mazzarello im Santuario Maria Mazzarello in Mornese © Sr. Maria Maul FMA
Ein besonders aussagekräftiges Bild befindet sich im Altarraum der großen Kirche von Mornese. Es zeigt Maria Mazzarello und Maria Ausiliatrice im Himmel83 – beide einander zugewandt, in einer freudigen, lebendigen, liebevollen Beziehung – und ist somit Spiegelbild der innigen Vertrautheit Maria Mazzarellos und Don Boscos mit Maria, die zu unserer Wesensidentität als Figlie di Maria Ausiliatrice gehört. In der Tat hat Don Bosco außer seiner Liebe zu Gott zwei große Lebenslieben gehabt: Maria und die Jugendlichen.
7 Don Boscos Blick für die Schönheit der jungen Menschen
Don Bosco betrachtete alle jungen Menschen als den wertvollen Schatz, den Gott ihm anvertraut hatte.84 Dies ist auch die Sichtweise, mit der wir auf die Kinder und Jugendlichen schauen,85 denn „die Jugendlichen sind der theologische Ort, der heilige Boden, auf dem Gott zu uns spricht"86 Diese theologische Weiterentwicklung basiert auf der Grundhaltung Don Boscos jungen Menschen gegenüber, die er u. a. in der Überzeugung ausdrückte: "In jedem Jugendlichen, auch im schwierigsten, gibt es einen Punkt, an dem er für das Gute zugänglich ist. Erste Pflicht des Erziehers ist es, diese empfindsame Saite seines Herzens zu finden und zu nutzen."87
Don Bosco sah das Schöne und Gute in den jungen Menschen. Die Glasmalerei88 des polnischen Salesianer-Künstlers Tadeusz Furdyna89 bringt dies künstlerisch zum Ausdruck. Reinhard Gesing SDB90, aktueller Provinzial der Deutschen Provinz der Salesianer Don Boscos, meditiert darüber: Wir sehen Don Bosco in einem weißen Talar, über ihm Maria mit ihrem Kind Jesus. Als himmlische Mutter schaut sie liebevoll auf ihr irdisches „Kind“ Giovanni Bosco. Ihr Mantel reicht bis zu dessen Schultern, was die tiefe Verbundenheit der beiden symbolisiert. Das Jesuskind zeigt mit beiden Händen auf Maria, seine Mutter – was bemerkenswert ist, weil oft umgekehrt Maria auf ihren Sohn verweist.
Abb. 10: Don Bosco von Tadeusz Furdyna SDB © SDB/Klaus D. Wolf
Der zweite Bezugspunkt im Leben Giovanni Boscos waren die jungen Menschen, weshalb er in der religiösen Kunst meist mit Jugendlichen abgebildet wird. Wie können auf der schmalen Stele mehrere Personen dargestellt werden? Dem Künstler gelingt dies auf überraschende Weise: Don Bosco hält einen großen Blumenstrauß in seinen Armen, aus dem die Betrachterinnen und Betrachter nicht blühende Blumen, sondern sieben Bubengesichter anschauen.91 „Mit dem Blumenstrauß hält Don Bosco die jungen Menschen an sein Herz. Der Strauß befindet sich dabei genau in der Mitte des Bildes, so wie die bedürftigen Kinder und Jugendlichen im Zentrum des Fühlens, Denkens und Handelns Don Boscos standen. Es scheint, als wollte er Maria als Zeichen seiner Verehrung den Blumenstrauß bringen. Dabei bringt er ihr als seine Liebesgabe das Wertvollste, was er hat: die jungen Menschen.“92
Schluss
Don Bosco ging es nicht um Kunst um der Kunst willen. Dennoch hatte er ein feines Gespür dafür, dass künstlerische Ausdrucksformen des Religiösen zu Türöffnern werden können, um jungen Menschen das Wahre, Gute und Schöne der Liebe zu Gott und zu den Menschen zu vermitteln. Als Beziehungs- und Erziehungskünstler verstand er sich auf die Kunst der Freundschaft mit Gott und den jungen Menschen. Er wusste wohl schon, wie Antoine de Saint-Exupéry es später formulieren sollte, dass man „nur mit dem Herzen gut sieht“93 und das Wesentliche für die Augen unsichtbar bleibt. Dennoch ging er mit offenen Augen auf die jungen Menschen und die Realität, in der sie lebten, zu. Diesen einfühlsamen Blick auf die Lebenswirklichkeit und zugleich die Schönheit von Kindern und Jugendlichen besingt meine Mitschwester Elisabeth Siegl FMA sehr eindrucksvoll in dem von ihr komponierten Lied mit dem Refrain: „Du bist geliebt, schön, dass es dich gibt, das ist der Blick mit den Augen Don Boscos.“94
Sr. Maria Maul FMA trat 1988 bei den Don Bosco Schwestern ein. Sie unterrichtet Religion an der Bildungsanstalt für Elementarpädagogik der Don Bosco Schulen Vöcklabruck und leitet den Bereich Bildung und Kultur der Diözese Linz. Zurzeit ist sie auch Vorsitzende der ACSSA (Associazione Cultori di Storia Salesiana). Kontakt: m.maul@donboscoschwestern.net.
1 Karin Mayer, Bereichsleiterin Kultur und Dokumentation der Österreichischen Ordenskonferenz.
2 Deutschsprachige Provinz der Don Bosco Schwestern, Region Österreich, Niederlassung Vöcklabruck,
https://www.donboscoschwestern.net/de/ [Zugriff: 03.04.2023].
3 Wilhelm Kocian, (*1942, †2010), Wien, https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Wilhelm_Kocian [Zugriff: 13.11.2022].
4 Giovanni Melchiorre Bosco, (*1815, †1888), Turin, italienischer katholischer Priester, Apostel der Jugend, Ordensgründer und Sozialpionier, https://www.donbosco.at/donbosco [Zugriff: 24.03.2023].
5 Società Editrice Internazionale (Hg.), Indice Analitico delle Memorie biografiche di S. Giovanni Bosco nei 19 volumi (Torino 1948).
6 Sie entstand 1935 aus einem alten Pulverturm.
7 Vgl. Festschrift 50 Jahre Pfarre Don Bosco Graz (Graz 1985) 25.
8 Altarbild Pfarrkirche Graz Don Bosco (Abb. 1); Festschrift 50 Jahre Pfarre Don Bosco Graz, 16 und 19, Auszüge aus der Pfarrchronik: Das „geplante Altarbild wird den heiligen Don Bosco darstellen, den selbstlosen und gottbegeisterten Führer der Jugend, wie er die steirischen Kinder zur Mutter des Heilands geleitet“. […] „22. August 1936: Der akadem. Maler Michschofsky beginnt mit der Malerei in der Apsis der Kirche nach den Entwürfen von Reg.-Rat Kurz von Goldenstein. 18. Oktober 1936: Einweihung des Don-Bosco-Bildes [in der Apsis] […] durch Sr. Gnaden Generalvikar Siener.“ In diesen frühen Einträgen ist Maria Mazzarello, die erst 1938 selig- und 1951 heiliggesprochen wurde, nicht erwähnt.
9 Maria Domenica Mazzarello, (*1837, †1881), Mornese, Mitbegründerin der Figlie di Maria Ausiliatrice, https://www.donbosco.at/de/fma/ueber-uns/heilige-maria-mazzarello.html [Zugriff: 24.03.2023].
10 Christian Morgenstern, (*1871, †1914), deutscher Dichter, Schriftsteller und Übersetzer, https://de.wikipedia.org/wiki/Christian_Morgenstern [Zugriff: 24.03.2023].
11 Christian MORGENSTERN, Stufen. Eine Entwicklung in Aphorismen und Tagebuch-Notizen, 1918 (posthum). 1895, zitiert nach: Aphorismen, Zitat zum Thema: Schönheit, https://www.aphorismen.de/zitat/6601 [Zugriff: 24.03.2023].
12 Don Bosco: Unterwegs mit jungen Menschen, https://www.youtube.com/watch?v=b4aiKP_yvQA&t=2s [Zugriff: 26.12.2022].
13 Domenico Pasquale Pestarino, (*1817, †1874), Mornese, italienischer Priester, geistlicher Begleiter Maria Mazzarellos, https://www.santiebeati.it/dettaglio/92481 [Zugriff: 24.03.2023].
14 Italien, Region Piemont, Provinz Alessandria, https://de.wikipedia.org/wiki/Mornese [Zugriff: 24.03.2023].
15 Das Istituto Figlie di Maria Ausiliatrice (deutsch: Institut der Töchter Mariä Hilfe der Christen) wurde 1872 von Giovanni Bosco unter Mitwirkung von Maria Mazzarello in Mornese, Piemont, Norditalien, gegründet. https://www.cgfmanet.org/ [Zugriff: 24.03.2023].
16 Maria Mazzarello: Froh und mutig den Glauben leben, https://www.youtube.com/watch?v=MZfU0qrK_MY&t=4s [Zugriff 26.12.2022].
17 Die Pädagogik Don Boscos, https://www.youtube.com/watch?v=MfLk5V_Pyxs&t=28s [Zugriff: 26.12.2022].
18 Giovanni BOSCO, Das Präventivsystem in der Erziehung der Jugend, 1877, in: Reinhard GESING (Hg.), „Vernunft, Religion und Liebenswürdigkeit“. Don Boscos Pädagogik der Vorsorge damals und heute (München 2013) 13–26, hier 14.
19 Giovanni BOSCO, Brief vom 10. Mai 1884 aus Rom an die salesianische Gemeinschaft des Oratoriums von Turin-Valdocco, in: Reinhard GESING (Hg.), „Mit der Liebe!“ Der „Rombrief“ Don Boscos und seine Bedeutung für die Pädagogik und Jugendpastoral heute (München 2009) 17–32.
20 Vgl. Deutsche Provinz der Salesianer Don Boscos (Hg.), Pädagogik Don Boscos, https://iss.donbosco.de/Paedagogik/Paedagogik-Don-Boscos [Zugriff: 13.11.2022].
21 Unsere Arbeit in Deutschland und weltweit, https://www.donbosco.de/Ueber-uns/Unsere-Arbeit-in-Deutschland-und-weltweit [Zugriff: 13.11.2022].
22 Franz von Sales, (*1567, †1622), Bischof von Genf, Ordensgründer, Kirchenlehrer, Vorbild Don Boscos, https://iss.donbosco.de/Don-Bosco-Familie/Heilige-und-Selige/Hl.-Franz-von-Sales-1567-1622 [Zugriff: 24.03.2023].
23 Siehe z. B. Piedi a terra, cuore in cielo, https://www.youtube.com/watch?v=5ocw3KxGC-Y [Zugriff: 13.11.2022].
24 Epoche der italienischen Geschichte (1815-1870), die zur Vereinigung der eigenstaatlichen Fürstentümer und Regionen Italiens zum unabhängigen Nationalstaat Italien führte, https://de.wikipedia.org/wiki/Risorgimento [Zugriff: 24.03.2023].
25 Vgl. Pädagogik Don Boscos, https://iss.donbosco.de/Paedagogik/Paedagogik-Don-Boscos [Zugriff: 13.11.2022].
26 Francesco Orestano, (*1873, †1945), italienischer Philosoph, https://it.wikipedia.org/wiki/Francesco_Orestano
[Zugriff: 24.03.2023].
27 Pietro BRAIDO, Junge Menschen ganzheitlich begleiten. Das pädagogische Anliegen Don Boscos (München 1999) 203.
28 Domenico Savio, (*1842, †1857), Italien, Piemont, https://iss.donbosco.de/Don-Bosco-Familie/Heilige-und-Selige/Hl.-Dominikus-Savio-1842-1857 [24.03.2023].
29 Vgl. BRAIDO, Junge Menschen (wie Anm. 27) 203f.
30 Ebd., 204.
31 Ebd.
32 Vgl. ebd., 206–207.
33 Johannes BOSCO, Erinnerungen an das Oratorium des hl. Franz von Sales von 1815 bis 1855, hg. v. Institut für Salesianische Spiritualität, Pädagogik und Geschichte, Benediktbeuern (München 2001) 213.
34 Vgl. BRAIDO, Junge Menschen (wie Anm. 27) 209.
35 Ebd., 209–210.
36 Ebd., 208.
37 BOSCO, Erinnerungen (wie Anm. 33) 198.
38 Vgl. BRAIDO, Junge Menschen (wie Anm. 27) 227–228.
39 Piera CAVAGLIÀ e Anna COSTA (Hg.), Orme di vita, tracce di futuro. Fonti e testimonianze sulla prima comunità delle Figlie di Maria Ausiliatrice (1870–1881) (Orizzonti a cura della Pontificia Facoltà di Scienze dell’Educazione „Auxilium“ di Roma 8, Roma 1996) 81–82.
40 Vgl. ebd. 81–82, 247.
41 Vgl. Piera CAVAGLIÀ, Educazione e cultura per la donna. La Scuola „Nostra Signora delle Grazie“ di Nizza Monferrato dalle origini alla riforma Gentile (1878-1923) (Il Prisma a cura dell Pontificia Facoltà di Scienze dell’Educazione „Auxilium“ di Roma 10, Roma 1990) 169–172, 178.
42 Knabenheim Salesianum, Hagenmüllergasse 31, 1030 Wien, errichtet von der Gesellschaft der Salesianer Don Boscos 1908 bis 1910 nach Plänen von Architekt Corradi, https://www.geschichtewiki.wien.gv.at/Salesianum [Zugriff: 26.03.2023].
43 Bundesrecht konsolidiert: Gesamte Rechtsvorschrift für Schulorganisationsgesetz, https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=10009265
[Zugriff: 27.12.2022]: Schulorganisationsgesetz, § 2. Aufgabe der österreichischen Schule: „1. (1) Die österreichische Schule hat die Aufgabe, an der Entwicklung der Anlagen der Jugend nach den sittlichen, religiösen und sozialen Werten sowie nach den Werten des Wahren, Guten und Schönen durch einen ihrer Entwicklungsstufe und ihrem Bildungsweg entsprechenden Unterricht mitzuwirken […].“
44 Aus der Don Bosco-Anstalt in Wien, in MDBA Dezember (1917) 10, zitiert nach Maria MAUL, „Der Geist Don Boscos weht in dieser Anstalt.“ Salesianische Erziehung im Salesianum Wien III von 1909 bis 1922 (Piccola Biblioteca dell’Istituto Storico Salesiano 25, Roma 2013) 142, veröffentlicht auch auf Salesian OnLine Resources, https://www.salesian.online [Zugriff: 26.03.2023]
45 Vgl. ebd., 143–144; vgl. auch Maria MAUL, „Lo spirito di don Bosco soffia in quest’istituto“, in: Jesús Graciliano GONZÁLEZ, Grazia LOPARCO, Francesco MOTTO, Stanislaw ZIMNIAK (Hg.), L’educazione salesiana dal 1880 al 1922. Istanze ed attuazioni in diversi contesti, Bd. 1 (ACSSA Studi 1, Roma 2007) 208–209.
46 Carlo COLLI, Pedagogia spirituale di Don Bosco e spirito salesiano. Abozzo e sintesi (Collana Spirito e Vita 9, Roma 1982) 126–127.
47 BOSCO, Erinnerungen (wie Anm. 33) 46–49.
48 Vgl. Morand WIRTH, La Bibbia con don Bosco. Una lectio divina salesiana. II. I quattro Vangeli (Studi di Spiritualità. A cura dell’Istituto di Spiritualità della Facoltà di Teologia dell’Università Salesiana, 21, Roma 2011) 382–385.
49 Vgl. Francis DESRAMAUT, Don Bosco und das geistliche Leben (Paris 1967) 94.
50 Vgl. COLLI, Pedagogia spirituale (wie Anm. 46) 172–176.
51 Mariahilf-Gemälde in der Basilika Turin Valdocco (Abb. 2).
52 Tommaso Lorenzone, (*1824, †1902), italienischer Maler, https://it.wikipedia.org/wiki/Tommaso_Lorenzone [Zugriff: 26.03.2023].
53 Carlo DE AMBROGIO–Giovanni DEL COL (Hg.), La Madonna di Don Bosco. Maria Ausiliatrice (Torino 1967) 116.
54 Giovanni Battista LEMOYNE, Memorie biografiche del venerabile Don Giovanni Bosco, Bd. III (Torino 1912) 4–5.
55 Vgl. Pietro BRAIDO, Don Bosco. Ein Priester für die Jugend. Eine wissenschaftliche Biografie, Bd. I (München 2016) 668.
56 DE AMBROGIO–DEL COL, La Madonna (wie Anm. 53) 120.
57 Giovanni BOSCO, Il giovane provveduto (Turin 1. Aufl. 1847), https://www.salesian.online/archives/449?highlight=giovane provveduto [Zugriff: 26.03.2023].
58 Giovanni BOSCO, Il Giovane Provveduto, zitiert nach: Giovanni LUCATO, Parla Don Bosco. Dalle Buone Notti e dagli scritti del Santo (Torino 1943) 32–33.
59 Vgl. BRAIDO, Priester für die Jugend (wie Anm. 55) 202–203.
60 Sieger Köder, (*1925, †2015), deutscher katholischer Priester und Künstler, https://de.wikipedia.org/wiki/Sieger_K%C3%B6der [Zugriff: 26.03.2023].
61 Don Bosco Puppenspieler (Abb. 3).
62 Josef Grünner SDB, geb. 1949, von 2005 bis 2017 Provinzial der Deutschen Provinz der Salesianer Don Boscos, https://de.wikipedia.org/wiki/Josef_Gr%C3%BCnner [Zugriff: 09.04.2023].
63 Vgl. Josef GRÜNNER, Gedanken zum Don Bosco Bild von Sieger Köder 2008. „Seid barmherzig, wie es auch euer Vater ist“ (Lk 6,36) © Zentrum für Umwelt und Kultur, Benediktbeuern.
64 Josef GRÜNNER, Bildmeditation „Don Bosco – gemalt von Sieger Köder (2009) [sic]“, https://iss.donbosco.de/Spiritualitaet/Bildmeditationen [Zugriff: 26.12.2022]; „Puppenspieler. Karte von Sieger Köder“ .
65 Theo Schmidkonz SJ, (*1926, †2018), deutscher römisch-katholischer Priester, Jesuit, Theologe, Autor, https://de.wikipedia.org/wiki/Theo_Schmidkonz [Zugriff: 26.03.2023].
66 Der gute Hirte, https://shop.verlagsgruppe-patmos.de/der-gute-hirte-618401.html [Zugriff: 13.11.2022].
67 Vgl. COLLI, Pedagogia spirituale (wie Anm. 46) 49.
68 Vgl. Konstitutionen und allgemeine Satzungen der Gesellschaft des hl. Franz von Sales (Rom 1984) Konstitutionen Art. 11.
69 Vgl. Istituto Figlie di Maria Ausiliatrice, Costituzioni e Regolamenti dell’Istituto delle Figlie di Maria Ausiliatrice (Roma 2015). Costituzioni Art. 1: Per un dono dello Spirito Santo e con l’intervento diretto di Maria, San Giovanni Bosco ha fondato il nostro Istituto come risposta di salvezza alle attese profonde delle giovani. Gli ha trasmesso un patrimonio spirituale ispirato alla carità di Cristo Buon Pastore, e gli ha impresso un forte impulso missionario.
70 Vgl. Die Salesianische Jugendpastoral. Leitfaden, hg. v. Deutsche Provinz der Salesianer Don Boscos (München 2015) 49–50.
71 Vgl. Im Geiste Don Boscos, http!“*s://iss.donbosco.de/ Spiritualitaet/Im-Geiste-DonBoscos [Zugriff: 13.11.2022].
72 Vgl. Via Lucis, https://iss.donbosco.de/Spiritualitaet/Via-Lucis [13.11.2022]; vgl. auch COLLI, Pedagogia spirituale (wie Anm. 46) 150–151 und Die Salesianische Jugendpastoral (wie Anm. 69) 50. Die Via Lucis ist in den 1990er-Jahren in Anlehnung an die Kreuzwegstationen entstanden.
73 Castelnuovo Don Bosco, Provinz Asti, Region Piemont.
74 Auferstandener in der Basilika am Colle Don Bosco (Abb. 4).
75 Colle Don Bosco, https:// colledonbosco.org/
76 Via Lucis Colle Don Bosco (Abb. 5).
77 Vgl. Die Heimat Don Boscos. Ein Reiseführer zu den salesianischen Stätten (München 2008) 19–20: Die Statue des großen Auferstandenen ist ein Werk von Corrado Piazza (von der Firma Demetz aus St. Ulrich im Grödnertal, Bozen), die Reliefs der Via Lucis schuf der Bildhauer Giovanni Dragoni.
78 Station der Via Lucis in der Hauskapelle der Don Bosco Schwestern Salzburg (Abb. 6).
79 Don Bosco Schulen Vöcklabruck, https://www.donboscoschulen.at/ [Zugriff: 03.04.2023].
80 Auferstandener in der Kapelle der Don Bosco Schwestern Vöcklabruck (Abb. 7).
81 Kocian (wie Anm. 3).
82 Mariahilf-Mosaik Don Bosco Schwestern Vöcklabruck (Abb. 8).
83 Maria Ausiliatrice und Maria Mazzarello im Santuario Maria Mazzarello in Mornese (Abb. 9), Gemälde von Mario Caffaro Rore, die „Glorie der Heiligen Maria Mazzarello“ dars