Generaldelegierter: P. Zsolt Labancz SP
Adresse: 1080 Wien, Piaristengasse 43
Telefon: +43 1 405 85 90
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http://www.piaristen.at
Geschichte
Entstehung und Ausbreitung
Der Name Piaristen stammt aus der lateinischen Bezeichnung "Ordo Scholarum Piarum" (Orden der Frommen Schulen). Der Generalvikar des Bischofs von Urgell (Nordspanien), Josef Calasanz (1557-1648), kam 1592 nach Rom und erkannte dort nach verschiedenen Bemühungen in der Seelsorge und in Diensten der Nächstenliebe seine eigentliche Berufung: die Erziehung und Bildung der Kinder, besonders der vernachlässigten und verwahrlosten aus der Schicht der "Unterprivilegierten". 1597 errichtete er im Armenviertel Roms "Trastevere" in der Pfarre St. Dorothea eine Schule, die allen offenstand. Mit seiner zukunftsweisenden Idee einer Volksschule für alle stieß er bald auf heftigen Widerstand eines Zeitgeistes, dem Chancengleichheit oder besser "Chancengerechtigkeit" noch Fremdwörter waren. 1621 erhob Papst Gregor XV. die calasanzianische Gemeinschaft zu einem Orden mit feierlichen Gelübden. In raschem Wachstum breitete sich nun der Piaristenorden in Italien, in Mitteleuropa und später vor allem in Spanien aus. In unserem Jahrhundert haben die Piaristen, derzeit etwa 1.600, ihr Arbeitsfeld bereits auf alle Erdteile (außer Australien) ausgedehnt. Zehn männliche und weibliche Ordensgemeinschaften, aus dem Geist des hl. Josef Calasanz entstanden, haben sich im Lauf der Zeit ihrem Wirken angeschlossen. Die Kirche begeht das Fest des 1767 heiliggesprochenen Ordensgründers Josef Calasanz, der wegen sovieler Anfeindungen und Schicksalsschläge "Hiob des Neuen Bundes" genannt wurde, am 25. August. Papst Pius XII. hat ihn zum "Patron aller christlichen Volksschulen der Welt" ernannt.
Lebensform und Aufgabe
Die dem Piaristenorden eigene Ausgangsbasis für die Erfüllung seines Auftrages ist die Schule (Volksschule bis Universität). Doch verwirklicht er seine Erziehungsaufgabe auch in den verschiedensten Arten von Berufsschulen und Sonderschulen für Körpergeschädigte, in Internaten und Heimen für verwaiste Kinder und auch in der pfarrlichen und außerordentlichen Seelsorge. Als Priesterorden - der einzige, der als solcher von seinem Charisma her auf das Apostolat durch die Schule ausgerichtet ist - erfordert er von seinen Mitgliedern eine solide geistliche Tiefe, damit die Werte menschlicher Kultur vom Geist des Evangeliums wahrhaft durchdrungen werden und so die sacratio mundi (Heiligung der Welt) vollzogen wird.
Aufnahme und Ausbildung
Nach einer entsprechenden Vorbereitungszeit (Pränoviziat) entscheidet der "Provinzrat" über die Aufnahme in das einjährige Noviziat. Kandidaten, die nicht zum Priester-, aber zum Ordensstand Berufung fühlen, können, wenn sie geeignet sind, ebenfalls zum Noviziat zugelassen werden und haben die gleichen Rechte und Pflichten als Nichtpriester (Brüder) im Orden wie die Priester. Das Noviziat führt hin zur Ablegung der zeitlichen Gelübde Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam; dazu kommt noch als viertes Gelübde die besondere Sorge um die Erziehung der Jugend gemäß den Konstitutionen des Ordens. Auch Spätberufene können bei uns aufgenommen werden. Das Theologiestudium erfolgt an der theologischen Fakultät einer Universität oder einer bischöflichen Hochschule.