
„Ich habe mir gedacht: ‚Dream big.‘“
„Marathon ist halt doch irgendwie die Königsdisziplin und von dem her war es dann einfach klar für mich, dass ich gerne Marathon laufen will“, erklärt P. Benedict-Charbel. Die vage Idee, einen Marathon laufen zu wollen, hatte er bereits in der Schulzeit, konkreter wurde diese, als er begann, regelmäßiger zu laufen.
Beim Vienna City Marathon 2024 war es dann schließlich so weit: P. Benedict-Charbel stand an der Startlinie und absolvierte seinen ersten vollen Marathon über 42,195 Kilometer. „Das Ziel war, unter drei Stunden zu laufen – ein sehr hohes Ziel für den Marathon. Aber ich habe mir gedacht: ‚Dream big.‘“ Mit einer Zeit von 2:55:23 Stunden ging sein Traum in Erfüllung – und die nächsten Ziele sind bereits gesteckt: Beim Graz-Marathon am 12. Oktober 2025 will er seine Zeit unterbieten und 2:50 Stunden knacken. Beim Vienna City Marathon wird er den Marathon diesmal nicht bestreiten, dafür aber beim Halbmarathon am Start stehen.
Training als Schlüssel zum Erfolg
Doch der Wettkampf selbst ist für P. Benedict-Charbel nur die „Kirsche auf dem Kuchen“. Wichtig ist vor allem das Training davor – die Expertise zur Trainingsgestaltung eignete er sich zum Großteil selbst an, durch „Learning by Doing“, Internet-Recherche und Podcasts. Vor allem kurz vor dem Marathon kann die Vorbereitung sehr zeitintensiv werden: „Wenn du über 100 Kilometer pro Woche läufst, da kommt schon einiges an Zeit zusammen.“ Er bevorzugt es daher, früh am Morgen zu trainieren, wenn alle anderen noch schlafen.
In 2:55 Stunden absolvierte P. Benedict-Charbel den Vienna City Marathon 2024. (c) privat
Dadurch lässt sich das intensive Training im Normalfall gut mit seinem Leben als Ordensmann und Priester kombinieren. Wichtig ist P. Benedict-Charbel aber auch: „Es ist ein Hobby – ich verdiene jetzt nicht mein Geld damit. Das heißt, wenn es halt dann einmal nicht ausgeht, dann geht es halt einmal nicht aus.“
Mit Gebet kombinierbar
Das Laufen ist für den Ordensmann auch eine Gelegenheit zum Beten: „Es ist eine sehr monotone Bewegung, das hilft schon, seine Gedanken viel mehr zu fokussieren. Es ist auch ein sehr guter Ort zum Beten, wenn du jetzt nicht gerade Intervalle läufst.“ Daher entstehen auch viele seiner Ideen für Predigten beim Laufen.
Er sieht beim Laufen außerdem die Chance, das Ordensleben ein Stück weit zugänglicher zu machen. „Du kommst mit Leuten zusammen, mit denen du sonst nie Kontakt hättest. Du hast halt auch eine gemeinsame Leidenschaft, eine gemeinsame Passion, die dich verbindet und es stimmt schon, dass es etwas ist, was dann Leute irgendwie überrascht. So quasi: ‚Wie geht das, dass ein Mönch läuft und dass man das Ganze auch so betreiben kann?‘“
P. Benedict-Charbel mit seiner Startnummer für den Vienna City Marathon 2024. (c) privat
Auf Social Media präsent
Deshalb gibt P. Benedict-Charbel auch in den sozialen Medien – vor allem auf Instagram als @bro.bench.csj – Einblick in sein Leben und in das Evangelium. Seine Beweggründe dafür? „Leute verbringen dort Zeit, also lass uns dort auch die Kirche, das Ordensleben und die Glaubensverkündigung hinbringen.“
Er engagiert sich außerdem bei „Gott ruft“, einer Initiative, die mithilfe zeitgemäßer Medienformate wie VLOGs, Reels und Shorts die Sichtbarkeit geistlicher Berufungen erhöhen möchte. So liegt ihm das Thema Berufung einerseits sehr am Herzen – Berufung ist schließlich die Zukunft der Orden. Außerdem meint er: „Ich habe das Ordensleben als ein wunderschönes Leben entdeckt und finde, dass es eine wunderschöne Berufung ist. Von dem her ist es auch wirklich etwas, das ich gerne mit Leuten teile und das ich auch gerne jungen Menschen oder Menschen, die sich die Frage stellen, näherbringen will.“
„Gott ruft“ soll Erstkontakt herstellen
Mit den Videos, in denen Ordens- und Weltpriester, Ordensfrauen, Diakone sowie geweihte Jungfrauen über ihren eigenen Berufungsweg sprechen, sollen Vorurteile abgebaut und ein erster Kontakt geboten werden, der auch die Frage nach der eigenen Berufung anstoßen kann. „Es ist uns ganz klar, dass du dich viel mehr damit beschäftigen musst, dass du dann mit Leuten sprechen musst, dir das anschauen musst, aber wir wollen einfach diesen Erstkontakt herstellen, um den Leuten das näherzubringen“, erklärt P. Benedict-Charbel.
Das Team von „Gott ruft“ (v.l.): Br. Benedict-Charbel Telesklav, Marietheres Dietzschold-Bojakovsky, Leonard Skorczyk, Rupert Santner und Sr. Nathanaela Gmoser. (c) Gott ruft
„Orden on air“ – der Podcast der Ordensgemeinschaften Österreich
Das Medienbüro hat im März 2022 mit dem Podcast „Orden on air“ einen neuen Medienkanal der Ordensgemeinschaften Österreich ins Leben gerufen. Und der Name ist Programm: Der Podcast der Ordensgemeinschaften Österreich holt Ordensfrauen und -männer vor den Vorhang und – im wahrsten Sinne des Wortes – vor das Mikrofon. Ziel ist es, interessante Persönlichkeiten und besondere Talente vorzustellen sowie das Engagement von Ordensleuten in den vielfältigen Bereichen des Lebens zu zeigen. Der Podcast der Ordensgemeinschaften Österreich ist auf allen größeren Audioplattformen zu finden.
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Website der Brüder vom Hl. Johannes
Brüder vom Hl. Johannes (Ordens-Wiki)
[teresa bruckner]