20. April 2022
Melker Stiftsbibliothek wird bis zum Jahr 2032 saniert
Die Stiftsbibliothek ist Teil des UNESCO-Welterbes. (c) Brigitte Kobler
Renovierungsarbeiten bis 2023:
Die Renovierungsarbeiten im Benediktinerstift Melk haben begonnen und sollen bis zum Jahr 2032 abgeschlossen sein. Die Renovierung umfasst elf Etappen, als erste Arbeiten sind laut einer Aussendung vom Freitag u.a. die Restaurierung der Fenster, die Bücherreinigung und Brandschutzmaßnahmen geplant. Insgesamt sollen zwölf Millionen Euro investiert werden. Als Kosten für die erste Etappe wurden 500.000 Euro veranschlagt, insgesamt sollen zwölf Millionen aufgewendet werden. Der Bibliotheksbetrieb soll während der Arbeiten so gut wie möglich weiterlaufen.
Die Stiftsbibliothek als Teil des UNESCO-Welterbes umfasst 100.000 Bände, davon 1.800 Handschriften und 750 Inkunabeln aus der Frühzeit des Buchdrucks. "Zum Erhalt der bedeutenden Raumausstattung und der wertvollen Bücherschätze sind jetzt umfassende Restaurierungsarbeiten notwendig", informierte das Stift mit Abt Georg Wilfinger. Der positive Bescheid des Bundesdenkmalamtes liegt laut einem Bericht der APA vor.
Restaurationsarbeiten:
Hauptsächlich wird in die bestehende Raumschale und in die Ausstattung investiert. Neben Arbeiten an Böden, Wänden, Decken, Fenstern und Türen werden die Ausstattungen aus Holz, Metall, Architekturoberflächen und die Bücher instandgesetzt, restauriert und ergänzt. Unter Leitung einer Papierrestauratorin sollen jährlich rund 10.000 Bände gesichtet, gereinigt und schadenskartiert werden. Geprüft werden Papierqualität, Bindung und ob die Werke von Ungeziefer befallen sind. Darüber hinaus werden Brandschutz, Fluchtwegekonzept und Raumklima verbessert. Zudem wird u.a. die Fassade des Bibliothekstraktes saniert. Auch das schadhafte Dach der Stiftskirche soll neu gedeckt werden.
Bürgermeister Patrick Strobl, Bundesminister für Inneres Gerhard Karner, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, Abt Georg Wilfinger OSB und Präsident Erwin Hameseder. (c) Foto Gleiß
Vom ersten Investitionsschritt übernimmt das Land ein Viertel der Kosten und somit 125.000 Euro, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner in ihrer Funktion als Vorsitzende des Kuratoriums zur Restaurierung der Bibliothek. 47 Prozent entfallen auf das Stift, 15 Prozent auf den Bund und drei Prozent auf die Stadt Melk. Der Förderverein "Ex litteris immortalitas" ("Durch Bücher unsterblich") - benannt nach der Inschrift am westlichen Eingang zur Stiftsbibliothek - möchte "pro Jahr 100.000 Euro, über die Jahre insgesamt jedenfalls 1,2 Millionen Euro, also zehn Prozent, beitragen", sagte Präsident Erwin Hameseder, Obmann der Raiffeisen Holding NÖ-Wien. Man könne auch Patenschaften für einzelne Bücher oder Buchserien übernehmen.
Quelle: Kathpress
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[kerstin stelzmann]