Ukraine: Steyler Missionare voll im Einsatz
In der Pfarre Verboviec in der Westukraine wurden bereits drei Flüchtlingsfamilien aufgenommen. (c) SVD
„Wir bleiben bei den Menschen hier und versuchen, so gut es geht, zu helfen“, berichtet Pater Wojciech Zólty SVD aus Verboviec in der Westukraine. Drei Flüchtlingsfamilien habe er bereits aufgenommen, weitere Räume, die sonst für Kinder- und Jugendcamps verwendet werden, wurden adaptiert. Die Flüchtlinge kommen aus den umkämpften Städten Kyjiw, Charkiw und Donezk.
Aber auch die Bewohner Verboviec bangen um ihre Angehörige, die in Kyjiw arbeiten und die Stadt nicht verlassen konnten. Besondere Betroffenheit herrscht über den Tod eines jungen Burschen aus der Pfarre, der im Krieg getötet wurden. Er war Ministrant bei P. Wojciech.
Im Moment gibt es in der Pfarre genug Vorräte, allerdings beginnen die Grundnahrungsmittel in den Geschäften knapp zu werden, der Zugang zu Medikamenten wird immer schwieriger und es gibt kein Benzin mehr bei den Tankstellen.
In Struga, der zweiten Steyler Pfarrgemeinde in der Westukraine, hilft Pater Adam Kruczynski den Pfarrmitgliedern, wo immer möglich. "Die Menschen sind sehr dankbar, dass wir bei ihnen bleiben“, sagt . Die Corona-Pandemie hat die Kirchen geleert. Doch seit dem Kriegsausbruch kommen wieder viel mehr Menschen zu den Gottesdiensten.
Ukrainische Schwestern helfen ihren Landsleuten
„Die meisten unserer Mitschwestern sind in der Ukraine geblieben“, weiß Sr. Christa Petra Ahrer SSpS, die die Missionsprokur der Steyler Missionsschwestern in Österreich leitet. „Sie wollen ihre Landsleute unterstützen.“
Die Schwestern waren im Südwesten der Ukraine vor allem in der Kinder-und Jugendarbeit sowie in der religiösen Bildung tätig. Jetzt machen sie in ihren Häusern Platz für geflüchtete Menschen. Sie zeichnen und basteln mit den Kindern der Flüchtlingsfamilien und wollen ihnen so ein Stück Normalität und Geborgenheit geben. „In Kyjiw haben unsere Schwestern eine Kindertagesstätte geleitet, in der Kinder sozial schwacher Familien betreut wurden“, erzählt Sr. Christa Petra Ahrer. „Die Tagesstätte musste wegen der Kriegshandlungen geschlossen werden.“ Sr. Ahrer vergisst aber auch nicht auf die Steyler Missionare und Missionarinnen in Russland: „Sie dürfen zu den schrecklichen Ereignissen nicht Stellung nehmen, aber sie leiden natürlich sehr darunter.“
In Videobotschaften berichten die Schwestern in der Ukraine über die Situation in ihren Gemeinden und ihre eigenen Gefühle: „Ich versuchen den Menschen zu helfen, in dem ich ihnen zuhöre. Unsere Präsenz ist viel wert“, sagt eine Schwester. „Manchmal habe ich keine Tränen, wenn ich das unermessliche Leid sehe“, gesteht sie. Aber sie ist überzeugt: „Nicht der Tod und das Böse werden das letzte Wort haben, sondern Gottes Liebe.“
In St. Gabriel werden LKW's mit Hilfsgütern - wie hier mit medizinischen Betten - beladen. (c) SVD
Hilfsgüter aus St. Gabriel
Ein LKW und ein Transporter des Vereins ORA International Österreich wurden bereits in St. Gabriel mit Hilfsgütern beladen. Das Missionshaus stellte mehrere Pflegebetten sowie 40 Matratzen, Polster und Gehhilfen zur Verfügung. Darüber hinaus beinhaltete die Hilfslieferung auch Hygieneartikel, Bettzeug, Handtücher, Decken, warme Bekleidung und haltbare Lebensmittel für notleidende Menschen in der Ukraine. MitarbeiterInnen von Steyler Einrichtungen und Betrieben in St. Gabriel sowie zahlreiche Menschen aus der Umgebung waren einem Aufruf der Steyler Missionare gefolgt, Sachspenden vorbeizubringen.
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Missionskongregation der Dienerinnen des heiligen Geistes - Steyler Missionsschwestern
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[elisabeth mayr]