Abschied der Caritas Socialis Schwestern von Bozen
Mit Sr. Marlene Trocker CS und Sr. Ulrike Gorfer CS haben in diesem Jahr die letzten beiden CS Schwestern Abschied von Südtirol genommen. (C) CS
Einsatz der Caritas Socialis in Südtirol seit 1939
Schwestern der Caritas Socialis waren seit 1939 mit einer kurzen Unterbrechung im 2. Weltkrieg im Einsatz in Südtirol. Viele CS Schwestern sind in Südtirol aufgewachsen und sind ihrer Heimat weiter verbunden.
Mit Sr. Ulrike Gorfer übersiedelte am 3. September 2021 die letzte CS Schwester von Bozen nach Wien. Generalleiterin Sr. Susanne Krendelsberger war persönlich gekommen, um diesen Schritt zu begleiten und Sr. Ulrike Gorfer nach Wien zu begleiten.
Abschiedsbesuch Bischof Ivo Muser und Dekan Bernhard Holzer
Sr. Marlene Trocker war schon am 5. Juni 2021 von Bozen nach Wien gezogen und kam mit Sr. Susanne Krendelsbeger zur Verabschiedung nach Südtirol. Am 2. September 2021 waren Sr. Susanne Krendelsberger, Generalleiterin der Schwesterngemeinschaft Caritas Socialis, Sr. Ulrike Gorfer und Sr. Marlene Trocker zu einem Abschiedsbesuch bei Bischof Ivo Muser und bei Dekan Bernhard Holzer. Beide bedauerten das Weggehen der Schwestern, dankten für das langjährige Wirken der Schwestern der Caritas Socialis in Südtirol und drückten ihr Verständnis für den jetzt erfolgten Abschluss des Einsatzes aus.
Viele Zeichen gesetzt
Bei der letzten Eucharistiefeier vor der Abfahrt betonte Dekan Holzer, dass die Caritas Socialis viele Zeichen in der Diözese Bozen-Brixen gesetzt hat. Er verwies auf den Tabernakel als Herzstück des Doms in Bozen. Er stammt aus der Kapelle des Mädchenheims der Caritas Socialis in Gries und wurde von der CS dem Dom zur Verfügung gestellt. Er bleibt als Herzstück auch in Zukunft präsent und erinnert an die Schwestern der CS.
Langes segensreiches Wirken der CS Schwestern in Südtirol
Damit schließt die CS Schwesterngemeinschaft ihre Niederlassung in Südtirol nach langen segensreichen Jahren der Präsenz und des Wirkens: „Dankbar schauen wir auf die vielen Spuren, die CS Schwestern hinterlassen konnten. Viele Schwestern haben in Südtirol die Gemeinschaft kennengerlernt und stehen weiter mit ihrer Heimat in Verbindung", so die Schwesterngemeinschaft in einer Aussendung.
Schon 1939 kamen zwei Schwestern nach Bozen ins Heim für arbeits- und wohnungslose Mädchen. Daneben arbeiteten sie bis 1941 in der Bahnhofsmission, mussten dann aber Südtirol verlassen.
1948 beschloss die "Caritative Frauengruppe Bozen" auf Initiative ihrer Präsidentin Gisela Moroder, ein Mädchenheim zu gründen. Ab Oktober 1948 wurde es von CS Schwestern geführt. Schülerinnen aus entlegenen Bergtälern hatten dadurch die Chance auf einen Schulbesuch, aber auch berufstätige Frauen und Mädchen fanden hier Unterkunft. 1962 kaufte die CS Schwesterngemeinschaft das Haus in Gries und erweiterte es durch einen Neubau. Die CS Schwestern führten das Haus mit 75 Plätzen bis 1995.
CS Schwestern waren in Südtirol über viele Jahre hinweg vielseitig engagiert. Sie leiteten eine einjährige Haushaltungsschule für 14- bis 15jährige Mädchen, führten das Bildungshaus in Lichtenstern am Ritten, arbeiteten u. a. im Caritas Heim für Mädchen und im Mädchenschutzheim „Misericordia“ in Meran, in der Caritas Familienhilfe, in der Telefonseelsorge, der Altenbetreuung oder auch im Haus Margret, einem Obdachlosenhaus für Frauen, in der Krankenhaus- und Altenseelsorge sowie im Pfarrbüro der Dompfarre Bozen oder als Pfarrschwestern und Pfarrhaushälterinnen in den Pfarren Mariä Himmelfahrt Meran, Dompfarre Bozen, Meransen, Völs, Leifers und Kastelruth.
Quelle: Caritas Socialis Schwesterngemeinschaft
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[renate magerl]