Salvatorianer mitbegründen regionale Nahrungsmittelbank in Temeswar
Ein Missstand, der sich mit der Ausbreitung von Supermärkten vervielfacht hat, ist die Vernichtung von Lebensmitteln mit (fast) abgelaufenen Haltbarkeitsdatum, die dennoch für den Konsum geeignet wären. Gleichzeitig können sich viele arme Familien und kranke bzw. behinderte Menschen keine ausreichende Ernährung leisten.
Viel Unternehmen und Supermärkte haben anfangs Anfragen von sozialen Einrichtungen nach kostenloser Abgabe von Waren kurz vor dem Ablaufdatum abgelehnt. Inzwischen haben die meisten aber eingesehen, dass sie sich die Kosten für die Entsorgung ersparen und außerdem sich ein menschenfreundliches Image geben, wenn sie Lebensmittel für soziale Zwecke abgeben.
Banca Pentru Alimente
Die sogenannte "Banca Pentru Alimente" (Nahrungsmittelbank, vergleichbar mit der Tafel in deutschsprachigen Ländern) ist ein Verein, der es sich zur Aufgabe gestellt hat, noch haltbare Lebensmittel von Produktionsfirmen und Geschäften einzusammeln und an soziale Einrichtungen weiterzuleiten, welche ihre Klienten mit Lebensmitteln oder Mahlzeiten versorgen.
Die Nahrungsmittelbanken sind regional organisiert. Es gab sie schon in anderen Verwaltungsbezirken in Rumänien und seit kurzem auch für die Kreise Timis, Arad, Caras-Severin und Hunedoara. Die Nahrungsmittelbank setzt sich dafür ein, dass Lebensmittel dahin weitergegeben werden, wo sie dringend benötigt werden.
Salvatorianer ist Gründungsmitglied
Der Salvatorianer und Pfarrer der Pfarre Elisabethstadt in Temeswar, P. István Barazsuly SDS, gehört zu den Gründungsmitgliedern der hiesigen regionalen Lebensmittelbank. Durch die Arbeit von vielen freiwilligen Helfern können arme Familien Lebensmittelpakete erhalten, Flüchtlinge versorgt und Heime mit Lebensmitteln beliefert werden. Begünstigte sind zum Beispiel auch alle Einrichtungen der Diözesancaritas, die Essen ausgeben, darunter auch die Werke, die von der von salvatorianischen Pater-Berno-Stiftung unterstützt werden.
Die Nahrungsmittelbank in Temeswar steht noch am Anfang ihrer Tätigkeit. Die Logistik des Einsammelns und Verteilens von Lebensmitteln erfordert Transportkapazität und mit der Zeit auch eine Professionalisierung der Organisation. Alle Beteiligten sind jedoch mit großem Engagement und Improvisationstalent bei der Sache und leisten so auch jetzt schon viel Gutes, obwohl es in der Ausstattung noch an allen Ecken und Enden mangelt.
[Text: Imogen Tietze aus Temeswar/robert sonnleitner]