Für einen sorgsamen Umgang mit dem Thema Sterbehilfe
Sterbehilfe ist ein höchst sensibles Thema - die Österreichischen Ordensgemeinschaften fordern vom "Dialogforum" einen sorgsamen Umgang damit. (c) OG/Rainer
„Das Thema Sterbehilfe ist ein höchst sensibles Thema, das einen besonders sorgsamen, kompetenten und würdevollen Umgang braucht. Es darf nicht passieren, dass das Leben von Menschen in ‚lebenswert‘ und ‚lebensunwert‘ eingeteilt wird. Mit der Gesetzesänderung geht die Gefahr einher, dass Menschen, die beispielsweise Pflege und Hilfe benötigen, sich als Last oder Belastung für andere empfinden und ihr Leben beenden möchten. Der Beschluss des Verfassungsgerichtshofes ist zu akzeptieren und trotzdem ist klar: Jedes Menschenleben ist lebenswert und wertvoll. Die Würde eines Menschen ist unantastbar. Und das muss so bleiben“, so Erzabt Korbinian Birnbacher OSB, Vorsitzender der Österreichischen Ordenskonferenz.
„An der Hand, nicht durch die Hand eines anderen Menschen sterben“
„Sehr bekannte Ordensleute haben die Hospiz- und Palliativbewegung in Österreich geprägt und in großen Schritten vorangetrieben. Kardinal König war es, der 2004 die berühmten und bis heute geltenden Worte sagte: ‚Menschen sollen an der Hand eines anderen Menschen sterben und nicht durch die Hand eines anderen Menschen.‘ Sr. Hildegard Teuschl CS war federführend beim Aufbau der Hospizarbeit in Österreich tätig und initiierte zahlreiche Ausbildungen und Lehrgänge zum Thema Lebens-, Sterbe- und Trauerbegleitung. Zahlreiche Ordensleute sind in Pflege-, Kranken- und Hospizhäusern für die Menschen bis zuletzt da. Ein würdevolles Abschiednehmen mit kompetenter Begleitung ist ein großes Anliegen zahlreicher etablierter Ordenseinrichtungen, die in Österreich präsent und nicht mehr wegzudenken sind“, erklärt Sr. Christine Rod MC, Generalsekretärin der Österreichischen Ordenskonferenz, das Engagement von Ordensleuten in der Hospiz- und Palliativbetreuung.
Prävention und Betreuung
Um den Prozess der Gesetzesänderung gut zu begleiten, fordern die Ordensgemeinschaften Österreich einerseits die Suizidprävention auszubauen und andererseits die Hospiz- und Palliativbetreuung abzusichern. Geht es doch im Grunde darum, den Menschen in herausfordernden und schwierigen Zeiten Orientierung und Sicherheit zu geben. Es braucht in diesen Lebenssituationen ausreichend Raum und Zeit für Gespräche und die vorhandenen Strukturen und Einrichtungen, die Hilfe leisten und Halt geben.
[renate magerl]