Krisen und Chancen im Spiegel der Ordensarchive
Die Jahrestagung der ARGE Ordensarchive einmal anders- via Zoom.
Tag 1
Karin Mayer, Leiterin des Bereichs Kultur und Dokumentation der Ordensgemeinschaften Österreich eröffnete die Onlinetagung am 5. Oktober. Sie wies darauf hin, dass es sich bei dem Tagungsformat um eine Premiere handle, die den derzeitigen Umständen geschuldet sei, gleichzeitig aber neue Wege der Vernetzung und des Austauschs eröffne.
Erzabt Korbinian Birnbacher von der Benediktinererzabtei St. Peter und Erster Vorsitzende der Ordenskonferenz Österreich sprach Grußworte, in welchen er auf die große Bedeutung der Archivalien von Orden, seien es Schrift-, Bild- und Tondokumente hinwies.
Auch wenn die Ordensmitglieder in Österreich derzeit weniger werden, so steige doch das Interesse an ihren Archiven, ihren Monumenten und an ihrer Geschichte, so der Erzabt.
Auch von nichtkirchlicher Seite werde immer wieder betont „Klöster gehören zu den wichtigsten Orten der Gegenwart!“.
Gerald Hirtner, der Vorsitzende der ARGE Ordensarchive führte in das Tagungsthema ein und wies gleichzeitig auf die Warnung vor einer „Übernutzung digitaler Medien“ in der neuen Enzyklika „Fratelli tutti“ von Papst Franziskus hin. Das gewählte Thema ist kein archivfachliches, sondern ein Metathema, hinter dem die zentrale Frage „Wie können die Archive Wegweiser und Hoffnungsträger auf dem Weg aus aktuellen Krisen sein?“ steht.
Die OrganisatorInnen der Tagung wollen zum Nachdenken über die ganzheitliche Bedeutung von Archiven anregen und zum „Dranbleiben“ motivieren. Es nahmen rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus österreichischen und deutschen (Ordens-)Archiven an der Veranstaltung teil.
Finanzkrisen am Beispiel der Erzabtei St. Peter in der Zwischenkriegszeit
Andreas Uhlig leitete die Tagung mit einem Referat über seine Dissertation ein, die in den Jahren 2010 bis 2018 entstand.
Für seine Auseinandersetzung mit den Wirtschaftskrisen, die das Stift durchleben musste, wertete er 7.400 Dokumentenseiten aus dem Stiftsarchiv der Erzabtei St. Peter aus, die zum großen Teil in Kurrent verfasst waren und von ihm erst transkribiert werden mussten.
Andreas Uhlig arbeitete 7400 Originalseiten für seine Dissertation über die Finanzkrisen der Erzabtei St. Peter auf.
Zahlungsunfähig durch Kriegsanleihen
Im ersten Teil seiner Arbeit behandelte Uhlig die wirtschaftlichen Turbulenzen des Stifts in der Zwischenkriegszeit.
Die Schwierigkeiten entstanden, da alle acht Kriegsanleihen, die St. Peter gezeichnet hatte, aufgrund der Hyperinflation letzten Endes wertlos wurden und somit eine Gesamtsumme von 4,6 Millionen Kronen verloren ging. Den finanziellen Ruin zu verhindern schaffte hauptsächlich eine Person, P. Petrus Klotz.
Er wurde nach Nordamerika geschickt, um bei den dortigen Benediktinerabteien Gelder zu sammeln, und war so erfolgreich, dass am Ende sogar Geld übrigblieb und St. Peter die Krise überwinden konnte.
Doch die Freude währte nicht lange, denn bald darauf brach die nächste finanzielle Tragödie über die Erzabtei herein, mit der sich Uhlig im zweiten Teil seiner Arbeit beschäftigte. P. Klotz wurde zum Abt gewählt und parallel entschlossen sich alle Benediktinerorden, dass in Salzburg ein Studienhaus für alle Benediktiner deutscher Zunge errichtet werden sollte.
Dieses sollte durch Spenden und Messtipendien aus Nordamerika finanziert werden.
Weltwirtschaftskrise wirkt sich auch auf Orden aus
Doch die Weltwirtschaftskrise und machte dieser Planung einen Strich durch die Rechnung. Die Messstipendien blieben aus und alle konföderierten Benediktinerabteien erklärten sich als zahlungsunfähig und ließen St. Peter im Stich. Auch wenn Abt Klotz alles versuchte, vermochte er es nicht, sein Haus während der Weltwirtschaftskrise aus der eigenen Krise zu befreien.
Drastische Zeiten erfordern drastische Maßnahmen
Nach darauffolgenden innerbenediktinischen Turbulenzen wurde Erzabt Jakobus Reimer als neuer Abt eingesetzt. Ihm gelang es durch radikale Maßnahmen, das Stift zu retten.
Dazu verkaufte er Grundstücke und vor allem wertvollste Kunstgegenstände. So gingen beispielsweise das Evangeliar und das Perikopenbuch an eine Library nach New York und das Antiphonar an die Österreichische Nationalbibliothek.
Nur durch den Verkauf wertvollster Kunstschätze konnte die Erzabtei St. Peter die Krisen überstehen
„Es ist heute zwar sehr bitter, dass diese Schätze der Erzabtei verloren gingen, aber man muss bedenken, dass, wenn diese drastischen Maßnahmen nicht gesetzt worden wären, heute eventuell das ganze Kloster nicht mehr bestehen würde“, betont Andreas Uhlig mit Nachdruck.
Krisen und rechtliche Implikationen für die Ordensarchive aus kanonistischer Sicht
«Unsere Gegenwart scheint mehr als andere Zeiten durch große Krisen bestimmt zu sein», postuliert P. Stephan Haering OSB am Einstieg seines Vortrags.
Auch die Kirche stecke sowohl weltweit als auch im deutschsprachigen Raum in der Krise.
P. Stephan Haering OSB setzt sich mit den verschiedenen Krisen auseinander, in die Orden und Archive involviert sein können.
Was kann ein Kanonist in der Krise beitragen?
Die Ordensarchive sind freilich keine Einrichtungen göttlichen Rechts, sondern Institutionen, die durch rein kirchliche Rechtsvorschriften geordnet sind und in ihrer Tätigkeit auch manche Bestimmungen des staatlichen Rechts berücksichtigen müssen.
Als kirchliche Archive dienen sie, im weitesten Sinne, einem kirchlichen Zweck, vor allem stehen sie aber im Dienst der Klöster und Ordensverbände, die sie tragen. Die österreichischen Richtlinien und die deutsche Kirchlichen Archivordnung für die Orden (KAO-O) bilden die wichtigsten eigenrechtlichen Quellen für die Ordensarchive.
Ihnen kommt also eine kulturelle, eine pastorale und eine rechtliche Funktion zu.
In welche Krisen können Ordensarchive involviert sein
Zwar können auch Krisen wie der Klimawandel oder erschwerte Verkehrsverhältnisse dazu führen, dass Bestände nur mehr erschwert benutzbar sind, doch P. Haering weist eher auf Krisen hin, die spezifisch einzelne Klöster oder Ordensverbände betreffen.
So können die wirtschaftliche Existenz einer Gemeinschaft und äußere Umstände wie Missmanagement, Vernachlässigung etc. ökonomische Krisen auslösen und die Klöster gefährden. Auch der Nachwuchsmangel, die Überalterung oder das moralische Versagen von Ordensmitgliedern können zu Krisen führen.
Wo liegt nun die Rolle der Ordensarchive im Zusammenhang mit Krisen?
«Gehen wir zuerst auf das Phänomen sexuellen Missbrauchs durch Ordensleute ein, womit Ordensarchivare in ihrer Tätigkeit konfrontiert werden können. Die Archive kommen in der Regel dann ins Spiel, wenn es sich um lange zurückliegende Ereignisse handelt, die angezeigt werden. Es geht dann gar nicht mehr um ein Strafverfahren zur Ahndung der Taten, sondern um Zahlungen an die Betroffenen, die durch die Ordensgemeinschaft geleistet werden sollen.
Die Ordensarchive sollten in die Prüfung der Behauptungen auf jeden Fall einbezogen werden, auch wenn ich mir gut vorstellen kann, dass eine Bearbeitung entsprechender Anfragen nicht zu den bevorzugten Aufgaben der Ordensarchivare gehört. Denn man ist leicht in Gefahr, Erwartungen nicht zu entsprechen.“, betont der Ordensmann.
Auch wenn in Ordensarchiven meist kein sicherer Aufschluss darüber ermittelt werden kann, ob ein Mitglied solche Taten begangen hat, müsse man sie in den Prozess der Klärung und Plausibilitätsprüfung einbeziehen. Direkte Auskunft könne das Archiv allenfalls dann geben, wenn sich im Nachlass eines verstorbenen Täters ein schriftliches Bekenntnis zu seiner Tat oder seinen Taten fände. Sonst aber kann über das Archiv zumindest die Existenz der beschuldigten Person und die Wahrscheinlichkeit ihrer Präsenz am angeblichen Tatort abgeklärt werden.
Ordensarchive und die Bewältigung von Identitätskrisen in den Ordensgemeinschaften
Viele Ordensgemeinschaften sind gerade in dieser Zeit von erheblichen Transformationsprozessen betroffen. Nicht wenige Klöster sind gar in ihrer weiteren Existenz gefährdet.
Das führt in den Gemeinschaften zu Unsicherheit über die künftige Ausrichtung der Gemeinschaft und über die eigene Zukunft. Hier entspricht die Funktion der Ordensarchive jener anderen kirchlichen oder öffentlichen Archive, die als ein wesentlicher Teil des kulturellen Gedächtnisses der Kirche oder ganzer Gesellschaften anzusehen sind.
Die Ordensarchive können in einer solcherart krisenhaften Situation ein Element zur Stabilisierung bilden, indem sie – neben der ordenseigenen bzw. den Orden und das einzelne Kloster betreffenden Historiographie – in ihrer Weise Selbstvergewisserung ermöglichen und in ihrem „Gedächtnis“ möglicherweise auch Zeugnisse darüber erhalten sind, wie frühere Generationen ihre Krisen bewältigt haben.
Erfahrungen aus der Arbeit im kirchlichen Opferschutz
Als drittes Referat am ersten Tag der Onlinetagung behandelten Rita Kupka-Baier und P. Erhard Rauch die Aspekte rund um das Archiv im Zusammenhang mit dem Thema Opferschutz der katholischen Kirche in Österreich.
P. Rauch betonte, dass die Zahl der gemeldeten Fälle alle Erwartungen übertroffen hätten. Für die Abwicklung der Fälle habe sich die aufgebaute Struktur jedenfalls bewährt, weshalb sie auch von anderen Ländern übernommen wurde. Aus diesem Grund sollen Institutionen und Orden, an die Vorwürfe herangetragen werden, davon absehen, den Betroffenen eigenständig Zahlungen zu gewähren. Vielmehr sollten diese an die offiziellen Stellen verwiesen werden.
Die Gründungsschritte in der Arbeit zum kirchlichen Opferschutz
In der Phase I im Jahr 2010 wurde Waltraud Klasnic als Unabhängige Opferschutzanwältin bestellt und die Unabhängige Opferschutzkommission (UOK) und die Unabhängige Opferschutzanwaltschaft (UOA) gegründet. Außerdem entstand die Stiftung Opferschutz, welche die Beschlüsse der UOK, also Auszahlungen an Betroffene, umsetzt und diese an die „Verursacher“ wie Diözesen, Orden etc. weiterverrechnet.
Die Phase II entstand im Juni 2011 und band die diözesanen Ombudsstellen ein, die nun auch zu Anlaufstellen für Betroffene wurden.
In der Phase III wurde die Diözesane Kommission (DK) eingesetzt, die nun anhand der Falldokumentationen aus dem Ombudsstellen verschiedene Erhebungen durchführt (Befragung der Kirchlichen Oberen und Beschuldigten und Beratung des Ordinariums zum Umgang mit Beschuldigten) und die „Ersterhebung durch die Stiftung Opferschutz“ ersetzt.
Heimopferrentengesetz
2017 ergaben sich mit dem Heimopferrentengesetz (HOG) weitere Neuerungen:
Es kam zu einer Zusatzpension für ehemalige Heimkindern, und die Volksanwaltschaft wurde Anlaufstelle für Betroffene, die sich noch nicht gemeldet haben.
Die Auskunft erfolgt generell via der Österreichischen Ordenskonferenz, diese kontaktiert den jeweiligen Orden mit der Anfrage und gibt die Rückmeldungen dann an die Volksanwaltschaft weiter.
Historische Dimensionen
Gemäß Can. 1717 - §1 muss ein Ordinarius eine Voruntersuchung einleiten, wenn er Kenntnis davon erlangt, dass eine Straftat durch einen Kleriker vorliegen könnte.
Für die ordensinterne Dokumentation von Missbrauchsmeldungen bedeutet das die Datensammlung zu den Betroffenen bzw. Beschuldigten, den Umgang mit den Vorwürfen bzw. deren Aufarbeitung, die Konsequenzen für die Beschuldigten und die Integration von Dokumenten aus der Zeit vor 2010.
Für das öffentliche Interesse ist es wichtig, die eigene Auskunftsfähigkeit auch in ferner Zukunft sichern zu können und die Dokumentation für anlassbezogene Recherchen zu garantieren.
Daten und Fakten
In einem großen Abschlussteil wurden verschiedene Ergebnisse in Zahlen und Grafiken präsentiert.
So zeigt sich, dass die Vorfälle zum großen Teil während der 1960er und 1970erJahre stattfanden (37,5 und 31,9%) – im Vergleich dazu ereigneten sich nach dem Jahr 2000 nur mehr 1,2% der dokumentierten Missbrauchsfälle. Das Alter der Betroffenen im Tatzeitraum liegt bei 63,6% der Fälle zwischen 6 und 12 Jahren; 2% der Betroffenen waren über 18 Jahre alt.
Tag 2
Der zweite Tag startete mit einem spirituellen Impuls von Gisela Fleckenstein, die den Tagungstitel „in guten wie in schlechten Tagen“ mit dem Ehegelöbnis verglich, das ja auch ein Versprechen darstelle. Während für die Archivarin oder den Archivar die Tätigkeit im Archiv oft eine lebenslange ist, stellt der Archivar für das Archiv oft nur einen „Lebensabschnittspartner“ dar, nämlich jemanden, der es auf seinem langen Weg ein kurzes Stück weit begleite.
In Archiven spiegeln sich Krisen und verpasste Chancen. Krisen sind bedrohliche Situationen, weil gewohnte Handlungsweisen nicht zur Bewältigung dienen. Krisen erfordern Kommunikation. Die denkbar schlechteste Lösung sei es, nichts zu tun, so Fleckenstein.
«Jetzt befinden wir uns im lustigen Elend.» – Krisen der Orden in der Diözese Gurk
Im Anschluss daran referierte Peter G. Tropper und erklärte gleich zu Beginn seiner Ausführungen, dass der Titel seines Vortrags ein Zitat der Chronistin der Klagenfurter Ursulinen aus der Zeit nach der Wiederbesiedlung des Klosters nach 1810 sei.
Das Kloster war zur Zeit Napoleons von Franzosen besetzt. Die Kirche hatte als Futterlager gedient, das Klostergebäude als Militärspital. Die Ursulinen mussten bei ihrer Rückkehr aus dem Exil in Gurk die Einrichtungsgegenstände um die drei- bis zehnfache Summe zurückerwerben, die sie zuvor bei der Versteigerung anlässlich ihrer Vertreibung erzielt hatten. Welch lustiges Elend!
Peter G. Tropper über die Auswirkungen der Reformation auf die Kärntner Ordenslandschaft- bis zu den Ereignissen im frühen 21. Jahrhundert.
Von der Reformaton bis zum 21. Jahrhundert
Tropper setzt sich mit den Auswirkungen der Reformation auf die Kärntner Ordenslandschaft über die in der Aufklärung durchgeführten Klosteraufhebungen und den Aufschwung klösterlichen Wirkens im 19. Jahrhundert bis zu den Ereignissen im frühen 21. Jahrhundert auseinander.
Als der Absolutismus das Ordenswesen kontrollieren wollte
Seit dem Beginn des 18. Jahrhunderts zeigte der Staat des aufgeklärten Absolutismus Interesse daran, die Klöster und das Ordenswesen zunehmend seiner politischen Kontrolle zu unterstellen. Die Gesetzgebung für die Ordensgemeinschaften war getragen von der Absicht, die Zahl der Mönche zu vermindern.
Das Alter der Kandidaten zur Ablegung der Ordensgelübde, der Profess, wurde angehoben und verschuldeten Klöstern die Neuaufnahme von Ordenskandidaten untersagt. Kein Kloster durfte ohne Zustimmung des Landesfürsten errichtet werden, kein Prälat und keine Äbtissin durfte ohne seine bzw. ihre Zustimmung gewählt werden.
Zur Verwaltung der Stiftungen setzte der Staat eigene Kommissionen ein. Nicht nur Aufklärung und Rationalismus, auch erneuerungsbestrebte Bischöfe des 18. Jahrhunderts machten Stimmung gegen das Mönchsleben und das Kloster an sich.
Die dunkelsten Stunden der österreichischen Kirchenpolitik
Insgesamt aber zählt die Aufhebung der Klöster zu den stark negativ besetzten Erscheinungen der österreichischen Kirchenpolitik. Im Zuge dieser Klosteraufhebungen ging wertvollstes Kulturgut verloren. Stiftsgebäude wurden als Kasernen oder Fabriken verwendet, liturgische Geräte, Paramente, Kunstgegenstände, Archive und Bibliotheken der Klöster wurden zum Teil versteigert oder vernichtet.
Das unbewegliche Vermögen der Stifte wurde dem Religions- bzw. dem Studienfonds einverleibt. Aus diesen Mitteln wurden in der Folgezeit nicht nur die Geistlichen an den neu geschaffenen Seelsorgestationen – die zum großen Teil aus den aufgehobenen Klöstern stammten – finanziert. Auch die aus dem Patronat entspringenden Verpflichtungen für die Erhaltung der Kirchengebäude der neuen Seelsorgestationen wurden aus dem Religionsfonds geleistet, während der Studienfonds der Mitfinanzierung kirchlicher Bildungsinstitutionen diente. Das war die eine Seite.
Die andere war der Verlust kultureller Traditionen: „Was dem Land Kärnten aber für immer verloren ging, waren die vielen Zentren der Bildung und der Kultur. Kärnten hat durch die Klosteraufhebungen wahrscheinlich mehr verloren, als es ökonomisch gewonnen hat."
Die Zahlen an Ordensleuten waren zu keiner Zeit konstant
Von äußeren und inneren Krisen
Während der Zeit der Reformation erweisen sich zahlreiche Klöster durch interne Krisen erschüttert, während die Säkularisation am Ende des 18. Jahrhunderts, aber auch die beiden Weltkriege und, ja, auch das Zweite Vatikanische Konzil von außen her zu krisenhaften Situationen bei den Orden und den Gemeinschaften des gottgeweihten Lebens geführt haben.
Konferenzteil und Neuwahl
Im Konferenzteil gestaltete Gerald Hirtner einen Rückblick auf die vergangenen vier Jahre der Arbeit der ARGE der Ordensarchive Österreichs und lud zur Internationalen Tagung vom 12.-14. April 2021 ein. Diese wird gemeinsam mit der deutschen Arbeitsgemeinschaft der Ordensarchive (AGOA) veranstaltet und soll, sofern möglich, wieder mit Realpräsenz stattfinden.
Save the DATE! Tagung mit Realpräsenz in 2021!
Die Wahl des neuen Vorstands
Die Arbeitsgemeinschaft der Ordensarchive Österreichs wurde am 11. Mai 2004 bei der 2. österreichischen Ordensarchivtagung in Salzburg gegründet. Sie wird von einem ehrenamtlichen Vorstand geleitet, der alle vier Jahre neu gewählt wird.
Heuer war es wieder soweit und der neue Vorstand besteht nun aus folgenden Mitgliedern:
- Dr. Gerald Hirtner (Vorsitzender), Archiv der Erzabtei St. Peter, Salzburg
- P. Dr. Peter van Meijl (stv. Vorsitzender), Provinzarchiv der Salvatorianer, Wien
- Mag. Irene Kubiska-Scharl, Bereich Kultur und Dokumentation, Ordensgemeinschaften Österreich, Wien
- Mag. Karin Mayer, Bereich Kultur und Dokumentation, Ordensgemeinschaften Österreich, Wien
- Sr. Clara Maria Neubauer, Archiv, Bibliothek und Museum der Schwestern von der Unbefleckten Empfängnis (Vorauer Marienschwestern), Vorau
- Dr. Irene Rabl, Stiftsarchiv und -bibliothek im Zisterzienserstift Lilienfeld, Lilienfeld
- Dr. Maximilian Alexander Trofaier, Archiv der Benediktinerabtei zu den Schotten, Wien
- Mag. Miriam Trojer-Schmid, Provinzarchiv der Kapuzinerprovinz Österreich-Südtirol, Innsbruck
Der neugewählte Vorstand der ARGE Ordensarchive
Abschluss
Anstatt der Exkursion hat eine virtuelle Führung durch das Kärntner Landesarchiv stattgefunden. Durch den Film führte Katja Almberger, Archivarin des Kärntner Landesarchivs. Das Landesarchiv hat somit auf Anregung der ARGE Ordensarchive auf die derzeitige krisenhafte Situation reagiert und einen guten Weg gefunden, auch im virtuellen Raum vertreten zu sein.
Der Film wird demnächst auf dem You-Tube-Kanal des Landes Kärnten zu sehen sein.
[mschauer-burkart]