150 Jahre Provinz Steiermark-Kärnten der Kreuzschwestern
Bischof Egon Kapellari gratuliert den Kreuzschwestern in Graz und würdigt die Gründerin (c) kreuzschwestern facebook
Unter dem Motto „Leben in Fülle ist uns geschenkt – wir sind immer noch unterwegs“ begeht man dieses Jubiläumsjahr um an den Einsatz von 1500 Schwestern an 130 Wirkungsorten zu erinnern.
Bischof Egon Kapellari bezeichnete Mutter Maria Theresia Scherer als ungewöhnliche, großartige, starke Frau und bedankte sich bei den Schwestern für die treue Verbundenheit mit der Kirche im Sinne des Zweiten Vatikanischen Konzils: „Sie haben Türen und Fenster Ihrer Institutionen und Werke nach außen immer für alle offen gehalten“
Kreuzschwester sein
Was es bedeutet, teil dieser Gemeinschaft zu sein ist auf der Ordenseigenen Homepage schön formuliert: "Wir Kreuzschwestern schwingen keine großen Reden, aber wir haben eine wichtige Botschaft.
Und wir handeln.
Das Kreuz bedeutet für uns eine vertrauensvolle Hinwendung und stetige Veränderung zum Guten, das sich aus festem Glauben an die Liebe erschafft.
In eben diesem Glauben an die Liebe blenden wir Leid und Scheitern nicht aus, sondern wenden uns pro-aktiv diesen Seiten des Lebens zu. Auf Augenhöhe mit Bedürftigen. In Achtsamkeit für das Gegenwärtige. Mit Dankbarkeit für alles, das wir bewirken."
Unter anderen Bedingungen als geplant fand die Jubiläumsfeier statt (c) kreuzschwestern facebook
Man wollte die wachsende Not bekämpfen
Wie zahlreiche andere christliche Gemeinschaften im 19. Jahrhundert, entstand auch die Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Kreuz (Kreuzschwestern) aus der Intention heraus, die wachsende Not zu bekämpfen.
Der Schweizer Kapuziner P. Theodosius Florentini (1808 – 1865) setzte sich als Ziel, die drängenden sozialen Probleme der Zeit und das Elend der Fabrikarbeiter zu lindern und vor allem die Ursachen dieser Not – Bildungsnotstand, das Erziehungsdefizit der Jugend und schließlich das ausbeuterische kapitalistische Wirtschaftssystem – zu bekämpfen. Pater Theodosius wollte eine Erneuerung der Gesellschaft nicht auf revolutionärem Weg, sondern aus der innovativen Kraft des Christentums, die über Schule und Caritas wirksam werden sollte.
Gemeinsam mit Sr. Maria Theresia Scherer (1825 – 1888), erste Generaloberin und Mitbegründerin der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Kreuz, konnte er viele Frauen begeistern und zu einem apostolischen Ordensleben motivieren.
Sr. Maria Theresia Scherer (1825 – 1888) war die erste Generaloberin und Mitbegründerin der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Kreuz (c) kreuzschwestern facebook
Teil der großen Frauenbewegung
Die rasch wachsende Gemeinschaft wurde ein Teil der großen „Frauenbewegung“ des 19. Jahrhunderts. Die Schwestern engagierten sich dort, wo ihre Hilfe am dringendsten benötigt wurde: In Armenhäusern, Altenheimen, Anstalten für körperlich und geistig Behinderte sowie Gefängnissen betreuten sie Menschen, die von der Gesellschaft vergessen worden waren. Sie unterrichteten in Kindergärten und Schulen, betreuten Internate und Kosthäuser für Lehrlinge, um durch Bildung die Weichen für ein besseres Leben zu stellen.
Die Schwestern waren aber auch verfügbar, wenn sie zu verwundeten Soldaten auf Kriegsschauplätze und in Lazarette gerufen wurden oder wenn Kranke in Epidemiegebieten ihrer Hilfe bedurften.„Ganz dem Gekreuzigten, darum ganz dem Nächsten: Der Liebe Christi Stellvertreterin.“so die Inschrift Mutter Maria Theresias auf die Grabplatte der ersten vier Schwestern, die in jungen Jahren in Rom bei der Pflege von Typhuskranken Opfer ihres Berufes geworden waren.
Bis heute ist dieser Pioniergeist ihrer Gründer in der Gemeinschaft aktuell: "Wir versuchen damals wie heute, den Bedürfnissen der Zeit entsprechend zu handeln und für eine „Kultur der Liebe“ einzutreten."
Quelle: Kreuzschwestern
[magdalena schauer]