Die Elisabethinen Wien-Mitte eröffnen das Zentrum für Menschen im Alter
Die Eröffnung des Zentrums für Menschen im Alter. Im Bild v.l.n.r.: Mag. Martin Steiner (Geschäftsführer Franziskus Spital), Mag. Raimund Kaplinger (Geschäftsführer Elisabethinen Linz-Wien), Sr. Barbara Lehner (Generaloberin und Geschäftsführerin Elisabethinen Linz-Wien), DI Andreas Mensdorff-Pouilly (Souveräner MALTESER-Ritter-Orden). Foto: © Elisabethinen/APA-Fotoservice/Rastegar
Lebensraum mit starken Wurzeln
Die Elisabethinen blicken auf eine lange Tradition zurück. Seit mehr als 300 Jahren prägen Kloster und Krankenhaus das Bild und die Gesundheitsversorgung des 3. Wiener Gemeindebezirks. Doch Tradition bedeutet nicht Stillstand und so schafft ein neues, innovatives Projekt einen einzigartigen Versorgungsraum mit neuen Angeboten und stärkerer Vernetzung. Die Elisabethinen Wien-Mitte errichten mit Partnern das Zentrum für Menschen im Alter – ein Meilenstein in der Versorgung älterer Menschen.
„Wir schauen auf die Bedürfnisse der Menschen unserer Zeit, entwickeln passende Antworten auf diese Fragen und setzen sie gemeinsam mit verlässlichen Partnern in die Tat um“, fasst Sr. M. Barbara Lehner, Generaloberin und Geschäftsführerin der Elisabethinen Linz-Wien das Credo der Elisabethinen zusammen. Das Zentrum für Menschen im Alter wird die Bereiche: „Gesundheit im Alter“, „Therapie im Alter“ und „Wohnen im Alter“ abdecken, alles verbunden durch das spirituelle Angebot der Elisabethinen. Insgesamt entsteht ein reichhaltiges Angebot verschiedenster Versorgungsstufen und Therapiemethoden. Auch ein Hospiz, zur Begleitung in der letzten Lebensphase, ist geplant.
Das Franziskus Spital
Das Franziskus Spital Landstraße zielt mit seinen Angeboten auf die medizinische Versorgung der Menschen im Alter ab, inkl. einer gerade in dieser Lebensphase immer wieder notwendigen Akutmedizin. „Das Franziskus Spital Landstraße ist verlässliche Anlaufstelle für beste medizinisch-geriatrische Versorgung mit hoher Expertise in der Pflege. Mit einer Akutgeriatrie, Österreichs größter Palliativstation mit 16 Betten und einer Abteilung für Innere Medizin mit Schwerpunkt auf Diabetes und Multimorbidität, bieten wir eine spezialisierte Betreuung für Menschen im Alter“, erklärt Mag. Martin Steiner, Geschäftsführer Franziskus Spital. Das neue Franziskus Spital, das in dieser Form seit 2017 besteht, ist ein Zusammenschluss von zwei traditionsreichen Krankenhäusern: dem Krankenhaus St. Elisabeth im 3. Bezirk und dem Hartmannspital im 5. Bezirk. Ein guter Geist und der Einsatz für den Menschen wurzeln seit 1709 (Elisabethinen) und 1865 (Hartmannschwestern) in den beiden Häusern. Ihre Vereinigung zum Franziskus Spital ist ein Zeichen: die christliche Haltung hat sich als Basis für die besondere Atmosphäre in beiden Häusern bewährt. „Wir sehen heute den Bedarf, diese Grundsätze lebendig zu halten. Für unsere Patientinnen und Patienten sind wir ein Ort, an dem sie sich qualifiziert versorgt und gut aufgehoben fühlen – mit dem Anspruch, die Menschen wieder froh zu machen. Unsere Ärztinnen und Ärzte, Pflegekräfte und die Verwaltung bemühen sich sehr, um Patientinnen und Patienten wieder “frei von ihren Gesundheitssorgen“ zu machen: Wissen, Engagement und hohe Zuwendung sind die Grundpfeiler der Ausrichtung“, erklärt Sr. Barbara Lehner. Die aktuellen Zu- und Umbauarbeiten im Franziskus Spital, mit Förderungen der Stadt Wien, werden bis 2021 abgeschlossen sein.
Eingangshalle Neu des Franziskusspitals von der Landstraße. Foto: © Franziskusspital
Überleitungspflege
Ergänzt wird das Angebot im Zentrum für Menschen im Alter durch eine eigene Einrichtung für Überleitungspflege gemeinsam mit dem Fonds Soziales Wien. Auf 40 Betten erfolgen in Zukunft individuelle und interdisziplinäre Assessments für die bedarfsgerechte Zuordnung von Pflegeleistungen. „Die Überleitungspflege ist ein Angebot für Patienten sowie Angehörige und stellt eine Brücke zwischen dem Krankenhaus, den sozialen Diensten und dem „Zuhause“ des Patienten dar. Ziel ist es, größtmögliche Betreuungskontinuität und damit ein individuell möglichst hohes Maß an Lebensqualität für die Betroffenen zu erreichen“, so Mag. Raimund Kaplinger.
Gelebte Menschlichkeit, Glaube und christliche Werte der Elisabethinen sind wichtiger Teil des Lebensraums. Menschlichkeit, Zuwendung und innere Wertehaltung durchdringen den Standort. Dabei ergänzen sich gelebte Tradition und Offenheit für Neues.
Therapie- und Rehabilitationsangebote
Das Ambulatorium für physikalische Medizin und Rehabilitation wird als wichtiger Teil der integrativen Versorgung in einem der neu gestalteten Bauteile einziehen – mit Einzel- oder Gruppenbehandlungen und Heilmassagen werden täglich bis zu 250 Patientinnen und Patienten betreut.
Malteser Ordenshaus
Eine Bereicherung im neuen Lebensraum wird das Alten- und Pflegeheim MALTESER Ordenshaus. Der geplante Zubau erweitert das barocke Ambiente des Klosters und ermöglicht zeitmäßige und hochprofessionelle Pflege. Das neue MALTESER Ordenshaus wird ab Weihnachten 2020 die Aufgaben des derzeitigen Altenwohnheimes Haus Malta in der Bürgerspitalgasse übernehmen und ab 2021 auch für neue Bewohner beziehbar sein. Das neue Ordenshaus wird gleichzeitig für den MALTESER Hospitaldienst und andere Werke des Souveränen Malteser-Ritter-Ordens ein gemeinsamer, aktiver und spiritueller Standort werden. Das MALTESER Ordenshaus gewinnt sein besonderes Flair durch die historische Bausubstanz des Klostergebäudes der Elisabethinen mit den großzügigen Gartenflächen, die Ruhe und Gottvertrauen ausstrahlen. Verbunden mit dem modernen Anbau entsteht eine Oase zum Leben mitten in Wien. Allen Bewohnern und den Besuchern stehen die Gärten und Terrassen sowie das schöne, ehemalige Refektorium zur Verfügung. Eine eigene Kapelle bietet Raum für Andacht und Gebet. Im ganzen Haus stehen liebevoll gestaltete Appartements mit moderner Einrichtung und Ausstattung zur Verfügung. Zentrale Aufenthaltsräume, eine Bibliothek, ein Speisesaal, sowie Gymnastik- und Behandlungsräume können genutzt werden. Das Malteser Ordenshaus ist barrierefrei, rollstuhlgerecht und entsprechend den Vorgaben des Wiener Wohn- und Pflegegesetztes konzipiert. Alle Appartements sind leicht durch Aufzüge und großzügige Stiegenhäuser erreichbar. Die Appartements sind jeweils mit einem eigenen Sanitärbereich ausgestattet und können bei Bedarf mit Pflegebetten adaptiert werden.
Foto: © Malteser Ordenshaus
Wohnen mit Service
„Aufgrund der Veränderungen in der Gesellschaft und der demografischen Entwicklung in unserem Land, wird in Zukunft ein Schwerpunkt unserer Tätigkeiten auf den Bereich des Wohnens gelegt“, erklärt Mag. Raimund Kaplinger. Dabei geht es den Elisabethinen vor allem um Wohnmöglichkeiten, in denen ältere Menschen möglichst lange selbständig leben können und nicht den Anschluss an eine Gemeinschaft verlieren. „Wir wollen aber keine Ghettos für ältere Menschen schaffen. Deshalb werden im neuen Zentrum für Menschen im Alter bewusst verschiedenste, individuelle, altersgerechte Wohnformen mit unmittelbarer Anbindung an das Krankenhaus geschaffen“, beschreibt Mag. Raimund Kaplinger, Geschäftsführer der Elisabethinen Linz-Wien das Konzept. Die Nähe zum Kloster der Elisabethinen mit der Möglichkeit, mit den Ordensfrauen in Kontakt zu bleiben und die vielfältigen Angebote in Wien Mitte spielen ebenfalls eine bedeutende Rolle im Anliegen, der drohenden Einsamkeit älterer Menschen wirksam zu begegnen. Das Konzept, ergänzt mit spirituellen Angeboten der Elisabethinen, ermöglicht einen neuen Lebensraum der sich an Körper, Geist und Seele richtet. Das Wohn- und Freizeitangebot des Lebensraums komplettiert den Standort. Neben 320 Wohneinheiten und 28 Geschäftslokalen entstehen ein Tageszentrum und Wohnen mit Service. Der schöne und ruhige Garten und das geplante Teehaus mit Kräuterapotheke laden zum Verweilen ein und bieten dabei Möglichkeiten die Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen. Gesundheit, Glaube, Wohnen und Leben – die Basis für einen besonderen Lebensraum mitten in Wien. „Wer bei uns wohnt, soll sich hier auch wohlfühlen, einen eigenen Lebensraum haben. Selbständigkeit, Sicherheit und Service sind für das Leben im Alter besonders wichtig. Die verschiedenen Wohnformen und Leistungen, die wir gemeinsam mit unseren Partnern vor Ort anbieten, bilden eine umfassende Einheit für den Lebensabend der uns anvertrauten Menschen“, fasst Sr. Barbara Lehner, Generaloberin und Geschäftsführerin der Elisabethinen Linz-Wien das Angebot zusammen.
[hwinkler]