Klosterneuburger Propst Höslinger betont Friedensauftrag der Religionen
Propst Anton Höslinger betonte in der traditionellen Leopoldi-Pressekonferenz die vielfache Bedeutung des Stifts Klosterneuburg. (c) Gutenbrunner/Kathpress
Die Pressekonferenz mit Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner war der traditionelle Auftakt der Feierlichkeiten zum niederösterreichischen Landesfeiertag. Wie der Klosterneuburger Propst sagte, solle das Stift zum einen die Menschen anziehen, zum anderen wolle man auch aktiv in die Gesellschaft hineinwirken. Symbolisch dafür stünden die beiden renovierten Türme der Stiftskirche. Die neu aufgesetzten Turmkreuze seien "Sinnbild für unsere Aufgabe, die Botschaft Jesu Christi in die Welt hinauszutragen und diese zu durchdringen".
Höslinger hob unter anderem die intensive Pfarrseelsorge hervor, der sich die Klosterneuburger Chorherren widmen. Mit zahlreichen Ausstellungen und weiteren kulturellen Initiativen wolle man zudem Glaubensimpulse setzen und zum gesellschaftlichen Diskurs beitragen. In diesem Zusammenhang kündigte er bereits das Thema bzw. Motto der Jahresausstellung 2024 an: "Wir Schwestern. Die vergessenen Chorfrauen von Klosterneuburg."
Klosterneuburg bis ins 16. Jahrhundert ein Doppelkloster
Was kaum jemand wisse: Bis ins 16. Jahrhundert war Klosterneuburg ein Doppelkloster mit Männern und Frauen. Zwischen Chorherren und Chorfrauen habe es eine intensive Zusammenarbeit gegeben, beispielsweise im Bereich der Bildung. 1568 starb die letzte Chorfrau. Neben der historischen Aufarbeitung der Zeit der Chorfrauen wird es im kommenden Jahr laut dem Propst auch darum gehen, in Podiumsdiskussionen den Themenbereich "Frauen-Orden/Kirche-Gesellschaft" zu behandeln.
2024 jährt sich auch der Todestag des Klosterneuburger Liturgie-Pioniers Pius Parsch (1884-1954) zum 70. Mal. Aus diesem Grund wird es im Stift auch ein großes internationales Liturgie-Symposion geben.
Besondere Bedeutung in Pflege der Tradition und des kulturellen Erbes
In der Pflege der Tradition und des kulturellen Erbes komme dem Stift Klosterneuburg eine besondere Bedeutung zu, nannte Mikl-Leitner hier etwa den St. Leopold Friedenspreis, die Stiftsbibliothek oder auch das Stiftsmuseum als Beispiele. Um das kulturelle Erbe auch für die kommenden Generationen zu erhalten, investiere man auch in die umfangreichen Sanierungsarbeiten am Stift Klosterneuburg, so die Landeshauptfrau abschließend.
Der Klosterneuburger Wirtschaftsdirektor Andreas Gahleitner gab einen Überblick über die Generalrenovierung des Stifts, die von 2020 bis 2026 läuft. In der ersten Etappe (2020 bis 2023) seien u. a. die Türme und die Pfalzmauer saniert worden. Rund 60.000 Arbeitsstunden seien alleine in die Restaurierung der beiden 82 Meter hohen Türme geflossen, informierte er. 35 Tonnen Steinwerk seien ausgetauscht bzw. bearbeitet worden. In der kommenden Etappe (2024 bis 2026) plane man u. a. Arbeiten am Binderstadl, der Sebastianikapelle, den Fresken im Marmorsaal und den Böden im Museum.
Festgottesdienst und Leopoldisegen
Nach dem Pressegespräch fand in der Stiftskirche ein Festgottesdienst statt, dem Propst Höslinger vorstand. Mit ihm feierten u.a. Augustiner Chorherren-Generalabt Johann Holzinger vom Stift St. Florian, Erzabt Korbinian Birnbacher von St. Peter, der Herzogenburger Propst Petrus Stockinger, der Osloer Bischof Markus Eidsvig, der Hochmeister des Deutschen Ordens, Frank Bayard, und der frühere Propst von Herzogenburg und Administrator von Klosterneuburg, Maximilian Fürnsinn. Neben Landeshauptfrau Mikl-Leitner repräsentierte Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka an erster Stelle die Politik. Im Anschluss an die Messe wurde der traditionelle Leopoldisegen gespendet.
Quelle: kathpress
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[teresa bruckner]