30 Jahre Dachverband Hospiz: Eine Ordensfrau als Pionierin
Sr. Hildegard Teuschl CS ist Pionierin in der Hospiz- und Palliativarbeit in Österreich. Der Dachverband Hospiz wurde von ihr mitgegründet und feiert heuer 30-jähriges Jubliäum. (c) Foto Schuster
Das Jubiläum des Dachverbandes wurde im Rahmen eines Fachtages mit dem Thema „Potenzial LEBEN! Bis zum Ende.“ und einer anschließenden Festveranstaltung gefeiert. Zwischen 1. Juni und 26. November 2023 fanden und finden österreichweit Jubiläums-Veranstaltungen statt.
Eine Vision wird Wirklichkeit
Gegründet wurde der Dachverband im September 1993. Eine der Pionierinnen der ersten Stunde war Sr. Hildegard Teuschl CS. Sie hat schon früh begonnen, sich dem Thema über die Bildung anzunähern und hielt bereits 1978/79 den ersten Kurs für Sterbebegleitung in Wien ab. 1987 stellte die Caritas Socialis in der Pramergasse im 9. Bezirk ein Büro zur Verfügung. Eine interdisziplinäre Gruppe traf sich dort regelmäßig mit dem Ziel, die Hospizarbeit in Wien zu beginnen. Sr. Hildegard Teuschl hatte eine Vision, fand Gleichgesinnte und setzte die Idee in die Tat um. Die Geschichte der Hospizarbeit in Wien und ihre Anfänge sind ganz eng mit der Schwesterngemeinschaft Caritas Socialis verbunden. Sr. Hildegard Teuschl und die Caritas Socialis Schwesterngemeinschaft waren Vorreiter und Vordenker im Bereich der Palliativ- und Hospizarbeit. Auch heute ist die CS Caritas Socialis Pionierin im Bereich der Hospiz- und Palliative-Care.
Im Kardinal König Haus – Bildungszentrum der Jesuiten und der Caritas, findet in diesem Semester der 100. Einführungskurs für Lebens-, Sterbe und Trauerbegleitung, eine Befähigung für ehrenamtliche Hospizbegleiter:innen statt. Für die Kurse im Kardinal König Haus ist Sr. Karin Weiler CS mit einem Team aus Referent:innen unterschiedlicher Professionen mit unterschiedlichen Trägerperspektiven verantwortlich.
Mit ca. 230 Teilnehmer:innen war der Fachtag "Potenzial LEBEN! Bis zum Ende." am 15.9.2023 im Billrothhaus in Wien sehr gut besucht. Auf dem Programm standen 7 Fachvorträge und 8 Workshops. (c) Dachverband Hospiz
„Hospiz ist mehr als ein Ort …“
„Hospiz ist mehr als ein Haus oder ein Ort. Es steht für eine Bewegung, […] eine Art und Weise des wahrhaftigen Umgangs miteinander“ definierte Pionierin Sr. Hildegard Teuschl CS Hospiz- und Palliative Care. Dieser Grundgedanke gilt noch heute: Das CS Hospiz Rennweg bietet eine umfassende Begleitung für schwerkranke Menschen: Beratungsstelle, Mobiles Palliativteam, Palliativstation, Hospizteam der Ehrenamtliche, psychotherapeutische Begleitung von Kindern und Jugendlichen im Roten Anker bis hin zur Begleitung in der Trauer.
Im 13. Bezirk ist ein Weg nach Sr. Hildegard Teuschl benannt. (c) Dachverband Hospiz
Die Geschichte des Dachverbandes
Im September 1993 wurde der Dachverband Hospiz Österreich als eigenständiger Verein gegründet. Sr. Hildegard Teuschl CS, Werner Wanschura und Elisabeth Wieser luden damals im Namen des Projektteams zur konstituierenden Generalversammlung ein. Bei der Gründung war Hildegard Teuschl neben Brigitte Riss und Christian Metz treibende Kraft.
Sr. Hildegard Teuschl stand dem Dachverband Hospiz Österreich 15 Jahre lang als Präsidentin vor. Im Februar 2008 übergab sie im Rahmen der Generalversammlung den Vorsitz an Waltraut Klasnic, im Juni 2022 übernahm Barbara Schwarz das Amt der Präsidentin des Dachverbandes.
Heute gehören dem Dachverband ca. 390 Hospiz- und Palliativeinrichtungen für Erwachsene, Jugendliche, Kinder und junge Erwachsene in ganz Österreich an. Im Leitbild heißt es: „Wir sind der Überzeugung, dass die offene Auseinandersetzung mit unheilbarer Erkrankung, Sterben, Tod und Trauer zum Leben gehört.“
Anliegen von HOSPIZ ÖSTERREICH: Ehrenamtliche Hospizbegleiter:innen gesucht!
Das Ehrenamt im Hospizbereich muss diverser werden: wir brauchen Menschen unterschiedlichen Alters, mit verschiedenen Lebensentwürfen und Talenten. Menschen, die bereit sind für andere da zu sein, ihnen beizustehen und neue Wege der Lebensqualität zu beschreiten. Ehrenamtliche Hospizbegleiter:innen sind das Rückgrat der Hospiz- und Palliativbewegung. Wer sich ehrenamtlich engagiert, bereichert immer auch sein eigenes Leben. Nach den Erfahrungen der Pandemie ist es notwendiger denn je, dass die Anzahl der ehrenamtlich tätigen Hospizbegleiter:innen massiv steigt. Die anstehenden Aufgaben und das Entwickeln einer sorgenden Gemeinschaft braucht Woman-power und Manpower.
Wenn Sie interessiert sind, wenden Sie sich an ein Hospizteam in Ihrer Nähe oder Sie schreiben ein Mail an dachverband@hospiz.at, denn auch hier wird ehrenamtliche Unterstützung bei administrativen Aufgaben gebraucht.
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Caritas Socialis Schwesterngemeinschaft
[renate magerl]