Hl. Benedikt bleibender Impulsgeber für Zukunft Europas
Der Benediktinerorden, gegründet vom Hl. Benedikt im 6. Jahrhundert, sei in der Folge für Europa in dreifacher Weise bedeutend geworden, betonte Erzabt Korbinian Birnbacher bei der Maria Namen-Feier im Wiener Stephansdom. (c) ÖOK/msb
„Europa - wohin?“ - dieses Thema des von der Rosenkranz-Sühnekreuzzug (RSK) veranstalteten Glaubensfestes begleite die Gebetsgemeinschaft schon seit ihrer Gründung 1947, hielt der Vorsteher der Salzburger Erzabtei St. Peter fest. Zum selben Thema gab der Erste Vizepräsident des Europaparlaments, Othmar Karas, so wie schon am Samstag einen Impuls. Der EVP-Politiker betonte dabei die Verantwortung von Christen für Europa, das untrennbar mit christlichen Werten verbunden sei.
Benediktiner für Europa bedeutend
Die Gründung des Klosters in Monte Casino verbunden mit den Regeln für das Zusammenleben sei die Antwort des heilige Benedikt auf den inneren und äußeren Zerfall der spätrömischen Zeit im 6. Jahrhundert gewesen, führte Birnbacher aus. Der Benediktinerorden sei in der Folge für Europa in dreifacher Weise bedeutend geworden: Benediktiner waren Missionare Europas, sie haben das geistige Erbe der Antike durch ihre Schreibstuben und Bibliotheken bewahrt und sie haben das Land urbar gemacht.
Benedikts Modell sei das der kleinen und verlässlichen Schritte auf der Gottsuche, gewesen, so Birnbacher weiter. Drei Aspekte seien dabei bis heute für den Orden maßgeblich geblieben: Das Hinhören auf Gott, Grundsatztreue in Verbundenheit mit Dynamik und Flexibilität in der Umsetzung sowie das Rechnen mit der Schwäche des Menschen.
Am Ende seiner Predigt bestärkte der Benediktinerabt den RSK als Gebetsgemeinschaft und sagte: „Unser Handeln kann zu einer gewaltlosen Großmacht anwachsen, wenn wir wie Maria aufeinander hören und miteinander beten.“
Das Glaubensfest der Rosenkranz-Sühnekreuzzug-Gebetsgemeinschaft fand am 9. und 10. September 2023 mit Erzbischof Lackner, Erzabt Birnbacher und dem Vizepräsidenten des Europäischen Parlaments, Othmar Karas, statt. (c) Screenshot Youtubekanal der Erzdiözese Wien
Gedenken an Pater Mikocki
Durch die Feier, an der auch der Wiener Weihbischof Franz Scharl teilnahm, führte Pater Oliver Ruggenthaler. Der Guardian des Wiener Franziskanerklosters verlas auch ein Grußwort aus der Wiener Apostolischen Nuntiatur. Darin übermittelte Erzbischof Pedro Lopez Quintana als Nuntius die „herzliche Segenswünsche von Papst Franziskus“, der im Gebet für den Frieden verbunden sei. „Der Friede in Österreich ist nicht zu trennen von Friede, Freiheit und Wohlergehen aller Völker“. Es gelte, weiterhin den Rosenkranz zu beten für den Frieden in der Welt, so der Nuntius in seiner Grußbotschaft, in der er an das „segensreiche Wirken“ von Pater Mikocki erinnerte. An dieses Wirken des heuer verstorbenen langjährigen Leiters der Gebetsgemeinschaft erinnerte am Beginn der Feier auch die RSK-Vorsitzende Traude Gallhofer.
Die traditionelle Prozession mit der Fatimastatue bildete den Abschluss der Feier im Stephansdom. Musikalisch gestaltet wurde der Gottesdienst von „Ars Musica“ und dem „Sing mit“-Chor 2023 unter der Leitung von Thomas Dolezal.
Beten für Freiheit und Friede
Der RSK wurde 1947 unter dem Eindruck des Zweiten Weltkriegs gegründet. Die Wiener Maria Namen-Feier geht ursprünglich aus der Dankesfeier für die Befreiung der österreichischen Hauptstadt von der Türkengefahr hervor und hat sich zu einem Friedensgebet gewandelt, das jährlich begangen wird. Ab 1958 war die Wiener Stadthalle Veranstaltungsort für die Tausenden Mitfeiernden, sowie schließlich ab 2011 der Stephansdom.
Der Gebetsgemeinschaft sind seit ihrer Gründung rund 2,3 Millionen Gläubige aus 132 Ländern beigetreten; heute hat sie ungefähr 300.000 Beterinnen und Beter. Wichtigstes Kommunikationsinstrument des RSK ist die Zeitschrift "Betendes Gottes Volk".
Quelle: kathpress