Priesterweihe von Frater Maurus Korn im Kloster Mehrerau
Ein erhabener Moment: Bischof Benno Elbs weiht Frater Maurus durch Weihegebet und Handauflegung zum Priester. (c) Kloster Mehrerau/Carsten Kusche
Abt Vinzenz Wohlwend richtete am Beginn des Festgottesdienstes herzliche Worte an seinen Mitbruder: „Fast zehn Jahre kennen wir dich und in dieser Zeit bist du einer von uns geworden. Du bereicherst unsere Gemeinschaft und all jene Bereiche, in denen du tätig bist. Gott segne dich.“
Priester auf ewig
Der Primizspruch des künftigen Priesters stammt aus dem Psalm 110: „Der Herr hat geschworen und nie wird's ihn reuen: Du bist Priester auf ewig nach der Ordnung Melchisedeks.“ Warum er gerade diesen Text gewählt hat, liegt für Frater Maurus auf der Hand: „Gott hat diesen Schritt für mich vorgesehen und ich freue mich, ihm zu dienen.“ Und weiter: „Zum Dienst für andere geweiht zu sein, etwas in den Menschen zu bewirken und so mit Gott in Verbindung zu treten – das ist meine Lebensentscheidung.“
Seine Klosterprimiz feierte Pater Maurus am 3.9.2023 in der Abteikirche des Klosters Mehrerau.
Abt Vinzenz zu seinem jungen Mitbruder: „Du bereicherst unsere Gemeinschaft und all jene Bereiche, in denen du tätig bist. Gott segne dich.“ (c) Kloster Mehrerau
Vom Feriendomizil zum Lebensmittelpunkt
Frater Maurus wurde am 12. Juli 1995 im fränkischen Dinkelsbühl (D) geboren. Die Zisterzienserabtei Wettingen-Mehrerau lernte er erstmals 2013 während der Schulferien kennen. Im gemeinschaftlichen Gebet und im brüderlichen Miteinander der Ordensmänner spürte er Gottes Nähe und erkannte darin seinen Lebensweg. Deshalb trat er 2015 ins Bregenzer Kloster ein und legte dort 2020 seine feierliche Ordensprofess ab. Ein Jahr später wurde er vom Augsburger Bischof Bertram Meier zum Diakon geweiht.
Von 2017 bis 2023 studierte Frater Maurus Theologie in Brixen und Innsbruck, erst vor kurzem schloss er an der PTH-Brixen sein Theologiestudium ab. Zeitgleich studierte er auch Philosophie an der Universität Innsbruck.
Ein Haus voll Glorie: Die ehemalige Benediktinerabtei am Bodensee wurde im 19. Jahrhundert von den Zisterziensern übernommen. (c) EKG Baukultur Ziviltechniker GmbH
Zisterzienserabtei Wettingen-Mehrerau
Die Territorialabtei Wettingen-Mehrerau am österreichischen Bodensee wurde im 11. Jahrhundert als Benediktinerabtei gegründet und 1806 zunächst aufgelöst. 1854 wurde sie durch Schweizer Zisterzienser besiedelt, die dort die Tradition des 1841 geschlossenen Klosters Wettingen fortführen. Seitdem führt die Abtei den Doppelnamen. Sie gehört zu den wenigen verbleibenden Territorialabteien, die keiner Diözese angehören. Der Abt von Wettingen-Mehrerau ist dementsprechend auch Mitglied der Österreichischen Bischofskonferenz. Zugleich ist er Abtpräses der Mehrerauer Zisterzienserkongregation mit über 19 Klöstern in Österreich, der Schweiz, Deutschland, Slowenien und den USA. Derzeit gehören 21 Ordensmänner zur Gemeinschaft des Klosters Mehrerau in Bregenz.
Im November 2022 startete das Kloster eine umfangreiche Klostersanierung. Die Abtei möchte damit nicht nur Gutes pflegen und instand setzen, sondern will diesen lebendigen, spirituellen Ort auch öffnen.
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[markus lahner]