#otag16: Wir Menschen sind keine isolierten Gestalten
"Ich habe Laudato si in einem Atemzug gelesen und ich sage alle Menschen: Es ist für jeden lesbar." Kräutler selber hat mit seinen Erfahrungen bei den indigenen Völkern in Brasilien den Papst inspiriert. "Es geht nie um die anonyme Umwelt, sondern immer um unsere konkrete Mitwelt. Der Papst greift in einer besonderen Tiefe den Sonnengesang des hl. Franziskus auf, der selbst noch weiter zurück geht zu den Indios in den Anden: Alles, was wir haben oder sehen, ist von einem großen Gott geschaffen. Deshalb geht es immer um die Harmonie zu den Mitmenschen, zur Mitwelt und wir sind keine isolierten Gestalten." Kräutler meint: "Ein gutes Leben ist nur möglich, wenn wir in Harmonie mit der Mitwelt leben. Das bedeutet auch, für diese Harmonie konkret einstehen, daran mitzugestalten." Der Satz aus der Bibel "Macht euch die Erde untertan" wurde leider in Richtung "skrupelose Ausbeutung missverstanden". Dabei meint es. "Setz den Fuss auf die Erde, hege und pflege sie. Es geht um das gemeinsame Haus und genau das ist auch der Einsatz der Kirche." Kräutler zu den TeilnehmerInnen an der Abschlusseucharistiefeier: "Schöpfung ist von Gott aus immer ein Liebesgeschehen und deshalb ist Liebe über alle Grenzen hinweg von uns die logischen Antwort. Jede und jeder ist gefordert, für das gemeinsame Haus zu sorgen, Verantwortung zu tragen, an der Harmonie mitzubauen." In der Eucharistie sieht Kräutler diese Harmonie, diese Liebe und Hingabe als Wirklichkeit: "Der ganze Kosmos sagt aus Liebe: Gott sei Dank."
Vielfältiger Austausch
Am Vormittag wurde in Arbeitsgruppen den Ermutigungen nachgegangen. Kräutler hat am Nachmittag in seinem Impuls die Fragestellungen und Anregungen nochmals aufgegriffen. Junge Ordensleute haben die Mittagszeit für ihr spezielles Treffen verwendet. Mit dem Film "gottverbunden freigespielt" wurde das Jubiläum der Frauenorden Ende April in Innsbruck in die große Runde hereingeholt. "Es war mein schönster Ordenstag", meinte eine Teilnehmerin beim Hinausgehen. Gesehen hat man viele fröhliche und ermutigte Gesichter. Das Thema "Habt Mut!" ist angekommen.
[fk]