Ordensschleier von Sr. Beatrix im Wien Museum
Kulturgüter müssen nicht alt und kostbar sein, um in einem Museum gezeigt zu werden. Das beweist die Ausstellung Chapeau! Eine Sozialgeschichte des bedeckten Kopfes im Wien Museum. Zu sehen ist unter anderem der Schleier einer Ordensfrau, aber es ist nicht irgendein Schleier: Es ist der Schleier der Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden Österreichs, Sr. Beatrix Mayrhofer.
Ausdruck der Lebensentscheidung
Sr. Beatrix hat dazu auch einen Beitrag für den Ausstellungskatalog verfasst. Sie erklärt darin Geschichte und Bedeutung des Schleiers bei den Ordensfrauen. „Ich trage den Schleier bewusst als Ausdruck meiner Lebensentscheidung. Dass mich in unserer multikulturellen Gesellschaft manchmal ein Lächeln mit einer Muslima verbindet, die das Kopftuch trägt - das ist auch eine neue Erfahrung.“
Kopfbedeckungen der Religionen
Die Ausstellung widmet den religiösen Kopfbedeckungen eine eigene Abteilung. Von der Mitra über die Kippa bis zum Fez ist alles dabei. Zu sehen sind auch die „Hüte“ bekannter Persönlichkeiten. Neben dem Schleier von Sr. Beatrix sind unter anderem die Kippa von Robert Menasse und ein Zuchetto von Papst Leo XIII. ausgestellt. Gezeigt wird auch die Mitra, die 2007 für Papst Benedikt XVI. angefertigt wurde. Im Katalog gibt es dazu eine Würdigung der Paramentenstickerin, der Benediktinerin aus Steinerkirchen Sr. Imelda Ruf.
Die Ausstellung ist noch bis 30. Oktober 2016 zu sehen.
Artikel auf der Seite des Referats für die Kulturgüter
[ms]