„Das Werk“: Priesterweihe von P. Márton Héray
Am 1. Juli 2023 weihte Erzbischof Georg Gänswein Diakon Márton Héray FSO von der geistlichen Familie "Das Werk" in Bregenz zum Priester. (c) Josef Güfel
Der Kirchenchor von Herz-Jesu sang die Messe brève no. 7 und das „O salutaris hostia“ von Charles Gounod sowie ein „Ave Maria“ von Jakob Arcadelt. In die Lieder des Volkes stimmte der Kirchenchor mehrstimmig ein.
„Ein großes Geschenk“
P. Thomas Felder, der international Verantwortliche der Priestergemeinschaft des „Werkes“, hieß alle herzlich willkommen und brachte seine Freude über die Weihe von Diakon Márton zum Ausdruck. „Das Priestertum ist ein großes Geschenk Jesu an seine Kirche und an jeden dazu Berufenen. Dieses Geschenk gilt es dankbar anzunehmen“.
Mitbrüder, Familie, Freunde und Weggefährten feierten in der Herz-Jesu-Kirche in Bregenz mit dem Neupriester. (c) Josef Güfel
Auf das Miteinander achten
In seiner Predigt ging Erzbischof Georg Gänswein auf den priesterlichen Dienst im Kontext der heutigen pastoralen Situation ein. Er betonte die Bedeutung der persönlichen Freundschaft mit Christus: „Durch den Priester sollen die Menschen Gott erfahren, denn in ihm und nur in ihm ist die Fülle des Lebens. Unsere Vorstellungen von Pastoral ist teilweise so pragmatisch und funktional geworden, dass wir uns eigentlich nur schwer vorstellen können, wie das zusammen gehen soll: ein Hirte zu sein für die Menschen, der vom Herrn gesandt ist, und zugleich ein Mensch aktiver Hingabe, ein Mensch des Schweigens, ein Mensch des Gebetes. Dennoch gehört beides zueinander und nur, wenn wir auf dieses Miteinander sorgsam achten, werden wir vor einer Vereinseitigung und Banalisierung, ja einer Säkularisierung des katholischen Priestertums bewahrt“.
Der Erzbischof bekräftigte: „Dazu ist der Priester da, dass er die Mysterien Gottes und damit Gott selbst zu den Menschen bringt: Das ist die Uraufgabe allen priesterlichen Wirkens.“ Die Kirche würde oft einem Schiff ähnlich sein, „das sich auf den Wassern dieser Welt müht und im Gegenwind nicht vorankommt und zu sinken droht. Jesus aber hat dem Schiff neue Fahrt gegeben und das tut er bis in unsere Tage hinein. Der Seesturm ist kirchlicher Alltag, nicht gefühlvolle Romantik“.
Erzbischof Georg Gänswein weihte P. Márton Héray durch Handauflegung zum Priester. (c) Josef Güfel
Der Neurpriester
P. Márton Héray stammt aus einer Familie in Györ/Ungarn. Der heute 31-Jährige kam als Nachzügler zur Welt und hatte das Glück, in einer vom Glauben geprägten katholischen Familie heranwachsen zu können. Nach der Matura begann er mit einem Studium an der technischen Universität in Budapest. Aber mehr und mehr spürte er, dass Jesus ihn zu etwas anderem, etwas Größerem, rief.
Die Gemeinschaft des „Werkes“ lernte er in seiner Heimat kennen, denn sein älterer Bruder. P. András, hatte sich der Gemeinschaft schon vor vielen Jahren angeschlossen. Das Noviziat macht er im Collegium Paulinum in Rom, dem Ausbildungshaus der Priestergemeinschaft. Sein Philosophie- und Theologiestudium absolvierte er an der päpstlichen Universität Gregoriana. Danach ging es ins Praktikumsjahr mit Stationen in einer großen Stadtpfarrei in Deutschland, an die Katholischen Hochschulgemeinde in Wien und zum Dienst in einem Seniorenheim in Vorarlberg. Gegen Ende des Praktikumsjahres schloss er das „Ewige Bündnis“ mit dem Herzen Jesu in den drei evangelischen Räten.
Am 18. Juni 2022 wurde er in Basilika in Esztergom zusammen mit den Weihekandidaten der Erzdiözese Budapest-Esztergom von Kardinal Peter Erdö zum Diakon geweiht. Als Diakon wirkt er seit einem Jahr am Klinikum Favoriten in Wien, wo er seelsorglich für die Kranken da ist. Dort wird er neben anderen gemeinschaftsinternen Aufgaben auch als Neupriester weiterhin wirken. Als Primizspruch hat er sich ein Wort des hl. Paulus ausgesucht: „Wir verkünden, was kein Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was in keines Menschen Herz gedrungen ist, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben“ (1 Kor 2,9).
Seine Primiz feierte der Neupriester am folgenden Tag, Sonntag, 2. Juli in der St. Antoniuskirche in Bregenz, die von den Pateres des „Werkes“ als Rektoratskirche seit Jahrzehnten seelsorglich betreut wird. Seine Heimatprimiz in Györ/Ungarn feiert P. Mártn am Sonntag, 9. Juli 2023 um 11 Uhr in der Pfarre des hl. Imre in Györ.
Quelle: P. Thomas Felder FSO, Das Werk
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Die geistliche Familie "Das Werk"
[renate magerl]