P. Samuel Lai von Bischof Scheuer zum Priester geweiht
Zauber des Anfangs: Der neugeweihte Priester P. Samuel Lai OCist (Mitte) mit Abt Nikolaus Thiel (l.) und Bischof Manfred Scheuer (r.). © Stift Schlierbach
Zahlreiche Gläubige waren bei strahlendem Sommerwetter in die frisch restaurierte Stiftskirche Schlierbach gekommen, um den großen Moment im Leben von P. Samuel Lai mitzufeiern. Unter den Festgästen befanden sich u.a. der Wilheringer Abt Reinhold Dessl, Bischofsvikar Johann Hintermaier und der Generalvikar und Regens der Diözese Innsbruck, Roland Buemberger. Auch die Mutter und der Bruder von P. Samuel waren erstmals aus Vietnam angereist; der Vater, ein weiterer Bruder und andere Familienmitglieder feierten in Vietnam via Livestream mit.
Festgottesdienst mit Bischof Manfred Scheuer und Abt Nikolaus Thiel
Musikalisch umrahmt wurde der Festgottesdienst von der „Credomesse“ von W.A. Mozart. Zu Beginn richtete Abt Nikolaus Thiel herzliche Worte an seinen Mitbruder P. Samuel, der 2012 nach Österreich kam und 2014 Novize im Kloster Schlierbach wurde: "In fast zehn Jahren haben wir dich kennengelernt, du bist einer von uns geworden und bereicherst unsere Gemeinschaft und all jene Bereiche, in denen du tätig bist. Danke für deine Bereitschaft, heute die Priesterweihe zu empfangen. Gott segne dich!"
Ein Haus voll Glorie schauet: Zur Priesterweihe von P. Samuel Lai waren zahlreiche Menschen aus nah und fern in der Stiftskirche Schlierbach gekommen. © Josef Reiter
Neuland unter die Füße genommen
In seiner Predigt nahm Bischof Scheuer Bezug auf das Gottvertrauen, das P. Samuel mit seinem Mut, dem persönlichen Berufungsweg zu folgen, bewiesen habe: „Der Geist lässt Mauern und Barrieren überwinden. Er bedeutet Bereitschaft zum Wagnis, zum Abenteuer; er schließt die Fähigkeit ein, Neuland unter die Füße zu nehmen und sich auf Unbekanntes einzulassen. P. Samuel hat uns das in den letzten Jahren gezeigt.“ Als Priester sei er Zeuge der Freundschaft mit Jesus, die er selbst erfahren habe: „In all den Erfahrungen der Fremdheit, der Sprache und der Mentalität hier in Österreich hat P. Samuel gespürt: Da ist einer, der mich trägt und lenkt.“ Diese Erfahrung weiterzugeben und den Menschen zur Gemeinschaft und Freundschaft mit Gott und untereinander zu verhelfen, sei Aufgabe jedes Priesters.
Von Jesus her sei Nachfolge als Sendung zu verstehen, wie der Bischof betonte. Die Sendung Jesu sei es, "zu nähren, zu heilen und zu befreien." Gott schenke Nahrung für den Hunger auf allen Ebenen: Dabei gehe es "um das tägliche Brot, um die Grundbedürfnisse des Lebens, um Arbeit und gutes Wirtschaften, aber auch um den Sinnhunger, um die Nahrung der Stille und des Gebetes, die Nahrung der Schönheit und der Freude, um die Nahrung der Solidarität, der Freundschaft und der Gemeinschaft".
Kraftvoll und hoffnungsstark: Neupriester P. Samuel Lai OCist spendet den feierlichen Schlusssegen. © Josef Reiter
Begeisterter Kirchenmusiker mit vietnamesischen Wurzeln
1993 in Vietnam geboren, führte Gottes Plan den Neupriester weit weg von seiner Heimat. 2012 kam er nach Österreich und wurde ständiger Gast im Kloster Schlierbach. Zwei Jahre später folgte die Aufnahme in das Noviziat, und nach weiteren vier Jahren legte er seine Feierliche Profess ab. Nach dem Theologiestudium in Innsbruck empfing Pater Samuel im Juni 2022 die Diakonenweihe im Linzer Mariendom. Zuletzt verbrachte er ein Pastoraljahr in der Pfarre Ternberg und studierte, seinem Talent folgend, Kirchenmusik am Konservatorium für Kirchenmusik der Diözese Linz.
Seinen Primizgottesdienst feiert P. Samuel Lai OCist am 25. Juni 2023 um 9.30 Uhr in der Stiftskirche Schlierbach. Nach Feierlichkeiten in seiner Heimat Vietnam wird Pater Samuel ein Jahr lang als Kooperator in der Stadtpfarre Steyr tätig sein, im Herbst 2024 beginnt er dann ein weiterführendes Theologiestudium in Rom.
Weiterlesen:
Youtube-Video der Priesterweihe von P. Samuel Lai
[markus lahner]