Preis der Orden 2014 geht an Josef Windischervom Vinzenzverein Waldhüttl und Caritas Socialis
Vinzenzgemeinschaft Waldhüttl: Wohnprojekt für Menschen ohne Heimat
Der diesjährige Preis der Orden ging an Dr. Josef „Jussuf“ Windischer, dem Generalsekretär von Pax Christi Österreich. Auf seine Initiative hin wurde mit Unterstützung des Zentralrats der Tiroler Vinzenzgemeinschaften und des Prämontratenserstifts Wilten im November 2012 die Vizenzgemeinschaft Waldhüttl gegründet, die ein Wohnprojekt für Menschen ohne Heimat eröffnete. Das Stift Wilten stellte dazu einen Bauernhof und ein großes bewirtschaftbares Grundstück (das sog. „Waldhüttl“) zur Verfügung und finanzierte auch die Renovierungsarbeiten. Die Vinzenzgemeinschaft Waldhüttel übernahm die Trägerschaft und die Entfaltung des Projektes.
Heute haben rund 25 Roma im Waldhüttl eine Heimat gefunden, die sich durch den Verkauf von Straßenzeitungen und durch Straßenmusik einen kargen Lebensunterhalt verdienen. Mehr noch, rund um dieses Projekt hat sich eine lebendige Community von (freiwilligen) MitarbeiterInnen, Pilgern, Durchreisenden, Künstlern, aber auch Pfarrgruppen und Schulklassen gebildet. Dazu gibt es einen Besinnungsweg, eine Pax Chrisi Kapelle und eine Kulturscheune.
Jurymitglied Mag. Bernd Wachter, Generalsekretär Caritas Österreich, sagte in seiner Laudatio: „Dr. Josef Windischer ist es gelungen, die Tradition eines Klosters in eine zeitgemäße Form umzusetzen.“ Und weiter: „Hier erleben wir ein kleines Stück Kirche, so wie sie sich Papst Franziskus vorstellen würde.“
V.l.n.r.: Abt Raimund Schreier (Stift Wilten), Josef Windischer, Otto Friedrich, Sr. Beatrix Mayrhofer, Bernd Wachter, Sr. Karin Weiler, Abtpräses Christian Haidinger und Christina Hallwirth-Spörk (c) Katrin Bruder
Demenz weiter denken: Enttabuisierung bezüglich Demenz
Der Preis der Orden wurde auch an „Demenz weiter denken“ der Ordensgemeinschaft Caritas Socialis verliehen. Das seit Mai 2013 laufende Projekt widmet sich einer Zielgruppe, die in unserer Gesellschaft immer größer wird und der vermehrte Beachtung geschenkt werden muss: Menschen mit Demenz. Ziel dieses Projekts ist, die Angebote für Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen weiter zu entwickeln, die Demenzkompetenz zu verbessern und in der Gesellschaft Bewusstseinsbildung und Enttabuisierung bezüglich Demenz zu bewirken.
Demente Menschen und ihre Angehörigen müssen mehr gesellschaftliche Teilhabe erfahren. Und sie müssen auch ein möglichst normales Leben führen können. Dazu ist es nötig, das Bewusstsein für die Probleme, aber auch für die Fähigkeiten und Bedürfnisse der Menschen mit Demenz zu fördern. Zahlreiche Aktionen wie zum Beispiel der „demenzfreundliche Marktplatz“ sind dazu bereits umgesetzt worden.
Projektleiterin Frau Christina Hallwirth-Spörk MSc, Bereichsleitung stationäre Pflege, und Sr. Karin Weiler, Bereichsleitung Sozial Pastorale Dienste, Werte, Ehrenamt und Generalassistentin der CS Schwesterngemeinschaft, nahmen den Preis stellvertretend für die unzähligen Projektbeteiligten entgegen. Die Laudatio hielt Jurymitglied Dr. Otto Friedrich (Die Furche): „Die Caritas Socialis hat die Zeichen der Zeit erkannt. Das Projekt ist umfassend und nachhaltig angelegt – und das entspricht ganz dem Charisma der Gründerin Hildegard Burian.“
Der Preis der Orden
Der Preis der Orden, der mit 10.000 Euro dotiert ist und alle zwei Jahre vergeben wird, wurde heuer im Rahmen der Feierlichkeiten zum Beginn des JAHR DER ORDEN 2015 namens der Ordensgemeinschaften Österreich von Sr. Beatrix Mayrhofer, Präsidentin der Vereinigung der Frauenorden Österreichs, und Abtpräses Christian Haidinger, Erster Vorsitzender der Superiorenkonferenz der männlichen Orden Österreichs, feierlich überreicht. Insgesamt waren 28 Anträge eingereicht worden. Neben Sr. Beatrix Mayrhofer und Abtpräses Christian Haidinger waren in der Jury Dr. Magdalena Holztrattner, Direktorin der Katholischen Sozialakadmie Österreichs, Dr. Otto Friedrich von der Wochenzeitung „Die Furche“ und MMag. Bernd Wachter, Generalsekretär Caritas Österreich. Gesucht wird ein besonderes Engagement im Bereich der Orden: Wer zum Beispiel das Charisma eines Ordens ins konkrete Leben übersetzt, für Anliegen einer Ordensgemeinschaft oder der Orden insgesamt außergewöhnliche Einsatzbereitschaft zeigt oder in Werken oder Projekten von Ordensgemeinschaften führend mitarbeitet, kommt für den „Preis der Orden“ infrage. Bewerben können sich Einzelpersonen, Personengruppen oder Einrichtungen in den Ordensgemeinschaften oder im öffentlichen Bereich. Die Art des Engagements spielt keine Rolle, sie kann sozialer, journalistischer, künstlerischer oder wirtschaftlicher Natur sein.
Das Pressefoto finden Sie hier.
Foto: Ordensgemeinschaften Österreich/Katrin Bruder
[rs]