Generalobere des Redemptoristenordens P. Michael Brehl in Wien
"Der hl. Klemens M. Hofbauer ist ein sehr menschlicher Heiliger mit der großen Gabe zur Freundschaft. Er war ein großer Beter, der auch uns heute lernen kann, wie wir beten können. Schließlich ist er ein moderner Heiliger, weil er gezeigt hat, wie wir den Alltag christlich gestalten können." P. Brehl hat diese drei Dimensionen am Stadtpatron Wiens in seiner auf englisch gehaltenen Predigt herausgearbeitet. "Er hat nichts von anderen verlangt, was er selber nicht getan hat." Der hl. Klemens steht für eine geerdete und alltagstaugliche Spiritualität. P. Brehl auch zu den zahlreichen Kindern: "Klemens hat gespürt, dass der Tabernakel in uns ist, dass wir Jesus in uns tragen und ihm begegnen. Wo immer Klemens war, sprach er mit Jesus wie mit einem Freund."
Einfach und beispielhaft
Besonders hob P. Brehl in seiner fröhlichen Art auch hervor, "dass Klemens deshalb die Leute so gut erreicht hat, weil er es in einer Art getan hat, die alle verstehen konnten. Er verwendete eine einfache Sprache und lebte es als Beispiel vor." Außerdem mussten in einer Zeit des Nationalismus alle von ihm gegründeten Niederlassungen international sein, damit sie ihre versöhnende Wirkung entfalten konnten. P. Brehl hob besonders hervor, "dass Klemens in einer Zeit des Klerikalismus den Gläubigen, den Getauften eine tragende Rolle im Gottesdienst und in der Verkündigung gegeben hat." Alle sollten das Evangelium im Gottesdienst verkünden. Das Evangelium muss sich in jeder Generation "neu artikulieren". Als Resumee ließ der Generalobere aus Rom den Gottesdienstbesuchern mit Blick auf den hl. Klemens wissen: "Es geht um den ganzen Menschen. Es gilt, Freundschaft konkret zu leben. Gott ist in unserem Leben aktiv." Im Festzelt setzte der Generalobere einige Blitzlichter auf den Orden weltweit. "In Asien wachsen wir ganz rasant und dort müssen wir schauen, dass wir entsprechende Strukturen schaffen. Ebenso in Afrika, wo wir der Armut direkt begegnen. Weltweit erfüllt uns sehr positiv, dass so viele Frauen und Männer als Getaufte in ihrer je eigenen Art ihre Berufung und Verantwortung wahrnehmen und leben. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind ein Segen für unsere missionarische Gemeinschaft."
An die Ränder gehen
In einem Inteview mit den Klemensblättern betont der Generalobere: "Orden müssen die Armen in den Mittelpunkt aller Bemühungen stellen." Wenn Papst Franziskus dazu aufrufe, an die Ränder zu gehen, zu den Verlassenen und Armen, dann gehe es dabei auch um die "Herzmitte der Berufung zum Redemptoristenmissionar", so Brehl: "Redemptoristen müssen an der Seite der Armen sein, wir müssen an den Rändern und nahe bei den Verlassenen sein. Das gilt, ob wir uns in der Stadt Wien oder auf dem Land in Österreich befinden; das gilt genauso für New York City und das Amazonasgebiet."
vlnr. P. Michael Brehl und P. Lorenz Voith
[fk]